Mercedes macht in Sachen Brennstoffzelle Ernst: Die frisch überarbeitete B-Klasse soll bereits Anfang 2010 als Kleinserie mit der sauberen Technologie in Produktion gehen. Das System habe laut Daimler umfangreiche Wintertests in Nordschweden absolviert, unter anderem sei das Kaltstartverhalten auf Herz und Nieren geprüft worden. Während die Daimler-Forschung die Startfähigkeit der Brennstoffzelle bis minus 25 Grad Celsius bereits technisch gelöst hatte, lag der Fokus der Ingenieure jetzt auf dem Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten unter winterlichen Bedingungen. Dazu gehöre beispielsweise die Anpassung des Schleuderschutzes ESP an die speziellen Anforderungen in einem Brennstoffzellenfahrzeug.

Mit 136 PS durchaus dynamisch

Im Sommer 2010 bringt Mercedes dann mit der B-Klasse F-Cell das erste Serienauto mit "lokal emissionsfreiem Brennstoffzellenantrieb" auf den Markt. "Emissionsfrei" allerdings nur dort, wo das Auto gerade fährt – der Wasserstoff muss natürlich zuvor irgendwo hergestellt worden sein. Umgerechnet auf Diesel-Verhältnisse verbrauche der F-Cell dann 2,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer. Die neue Generation des Brennstoffzellenantriebs soll wesentlich kompakter und zugleich leistungsfähiger sein als die Vorgängerversionen und bis zu 400 Kilometer Reichweite bieten. Der Elektromotor bringt es auf 136 PS und 320 Newtonmeter Drehmoment, seine Dynamik sei laut Hersteller mit der eines Zweiliter-Benziners vergleichbar. Die technische Basis bildet das Brennstoffzellen-System, das Mercedes bereits 2005 im Forschungsfahrzeug F 600 HYGENIUS vorgestellt hat.
Erst kürzlich hatte Daimler angekündigt, das erste Serienfahrzeug mit Lithium-Ionen-Technik anzubieten. Der Mercedes S 400 BlueHYBRID kombiniere die Leistung einer Luxuslimousine mit äußerst verträglicher Umweltbelastung, so die Schwaben auf dem Genfer Salon 2008.