Wenn die überarbeitete Fassung des BMW 1ers sowohl als Drei- und Fünftürer Ende März 2015 zu Preisen ab 22.950 Euro zu den Händlern rollt, punktet sie nicht nur mit neuen Motoren und erweiterter Ausstattung. Mit dem ersten gründlichen Facelift ist der Einser mit größeren Lufteinlässen, der aufrechteren Niere sowie weniger spitzen, aber dafür flacheren Scheinwerfern und einem Vier-Augen-Blick in LED-Technik seinen großen Brüdern künftig wie aus dem Gesicht geschnitten. Und auch die jetzt zweigeteilten, L-förmigen Rückleuchten kommen einem irgendwie bekannt vor.
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Video: BMW 120d xDrive Facelift (2015)

So fährt der neue 1er

Während das neue Heck tatsächlich allein auf das Konto der Designer geht, gab's die Gesichtspflege nicht ohne technischen Grund: Die neuen Motoren brauchen einfach mehr Luft. Und weil gleich sechs von zehn Aggregaten aus dem neuen Baukasten mit dem 0,5 Liter großen Einheitszylinder stammen, hat BMW gleich das Gesicht der ganzen Baureihe geändert. Der Aufwand lohnt, nicht nur weil der 1er jetzt ernsthafter aussieht. Auch der Verbrauch geht mit den neuen Triebwerken um bis zu zwölf Prozent zurück und sinkt im besten Fall auf 3,4 Liter. Weil der 1er fest im Baukasten verankert ist, kann man drei Versionen für 4100 Euro Aufpreis auch mit Allradantrieb und alle Varianten mit vier oder mehr Zylindern mit der Achtgang-Automatik (2100 Euro Aufpreis) bestellen.Und beim 120d xDrive lässt sich das jetzt erstmals diesseits des M135i auch kombinieren. Damit bietet der Wagen nicht nur das aufwendigste Antriebspaket in der Baureihe, sondern er wird auch seinem Ruf als Streber am besten gerecht. Denn mit 190 PS und bis zu 400 Nm ist er so sportlich, wie man es von einem BMW erwartet. Immerhin schafft er den Spurt von 0 auf 100 in 6,8 Sekunden, macht Überholen auf der Landstraße beim Kickdown mit einem gewaltigen Vorwärtsdrang zum Kinderspiel und trägt bei 222 km/h Spitze jetzt zu Recht doppelflutige Endrohre. Schließlich wird man ihn auf der Autobahn am häufigsten von hinten sehen.
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Der Allradantrieb macht den 1er narrensicher

So fährt der neue 1er
Der Arbeitsplatz des 1ers ist übersichtlich geschnitten. Radio und Klima sind jetzt Serie.
Gleichzeitig allerdings ist er auf dem Prüfstand mit 4,3 Litern zufrieden, selbst wenn man den Verbrauch in der Praxis mit entsprechendem Vorsatz und dauerhaft Fahrt im pulsbeschleunigenden Sportmodus auch mal ins Zweistellige treiben kann. Und vor allem macht er dem xDrive sei Dank beim Ausritt auf der Landstraße einen narrensicheren Eindruck. Man braucht keinen Schnee oder Regen, um sich an der zusätzlichen Traktion zu freuen, wenn man einmal mit dem Allradler durch eine enge Kurvenkombination gestochen ist, als hätte der Wagen die Radien schnell noch gerade gezogen.Auch sonst war BMW bei der Ausstattung spendabel: Für neue Highlights wie die LED-Scheinwerfer, die Abstandsregelung  mit Stop-and-go-Funktion oder den Parkassistenten, der jetzt dank mittlerweile zwölf Sensoren auch Lücken quer zu Fahrbahn anfährt, muss man zwar extra bezahlen. Aber frühere Optionen wie die Klimaautomatik, die Sensoren für Licht und Scheibenwischer und der iDrive-Controller und – oh wie großzügig – sogar das Radio sind jetzt serienmäßig an Bord.
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Von

Thomas Geiger