Den kürzlich geleakten elektrischen BMW 3er wird es vorerst nur in China geben! Wie BMW bekannt gab, ist der i3 eDrive 35L nicht für Europa geplant und speziell auf die Bedürfnisse des asiatischen Markts abgestimmt. Neben den aus i4, iX3 und iX bekannten Antriebskomponenten wird der chinesische E-BMW auch auf das neueste Infotainment mit dem Betriebssystem BMW OS 8 zurückgreifen.
Die Ankündigung des Asia-Modells zerstreut die seit geraumer Zeit kursierenden Gerüchte über einen modifizierten 3er mit vollelektrischem Antrieb für Europa. Auch wenn die elektrische Mittelklasse-Limousine hierzulande keinen Platz beim Händler finden soll, lässt sie Raum für Spekulationen mit Blick auf das anstehende Facelift des 3er.
Vergleicht man den i3 mit den bereits gesichteten Erlkönigen, liegt es nahe, dass der Elektro-BMW bereits mit den neuen Scheinwerfern und der angepassten Leuchtengrafik zu sehen ist, die später beim Facelift zum Einsatz kommen dürften.

BMW belebt die "Neue Klasse" wieder

Ein elektrischer BMW 3er ist damit aber keineswegs vom Tisch: Vor einiger Zeit hat BMW-Chef Oliver Zipse in einem Interview mit dem "Car Magazine" angekündigt, dass BMW die Neue Klasse wiederbelebt. Anders als in den 1960ern, als die Marke unter diesem Beinamen ihr erstes Mittelklasse-Auto vorstellte, soll es sich diesmal nicht um ein konkretes Modell handeln, sondern um eine Plattform. Die soll vor allem als Basis für eine neue Generation von Elektroautos dienen und ab 2025 eine vollelektrische Alternative für die Baureihen 3er und den X3 werden.
Die neue Architektur soll Front-, Hinterrad- und Allradantrieb ermöglichen. Neue Batterien sollen mehr Reichweite bieten, sich schneller laden lassen und gleichzeitig weniger seltene Erden enthalten.

Neue BMW Plattform auch für Verbrenner geeignet

Aber: Zipse deutet an, dass die Neue Klasse auch als Plattform für Verbrenner dienen kann. Das passt zur Strategie, denn BMW hat sich, anders als andere Hersteller, kein finales Ziel für das Ende des Verbrenners gesetzt; die Münchner wollen möglichst viel Auswahl beim Antrieb bieten.
Aktuell läuft das Projekt unter dem Namen NK1. Ob damit der BMW 3er ersetzt werden soll, lässt der BMW-Chef noch offen. Beim aktuellen G20, der seit 2019 verkauft wird, steht 2022 ein Facelift an. Eine neue Generation dürfte zeitlich etwa mit der geplanten Präsentation des NK1 zusammenfallen.

Elektrischer BMW 3er könnte auch hierzulande als i3 verkauft werden

Das weiß auch Oliver Zipse – der BMW-Chef stellt in Aussicht, dass es möglicherweise eine Zeit lang zwei Modelle nebeneinander geben wird. Wie das aussehen könnte, darüber lässt sich aktuell nur spekulieren. Vielleicht wird das auf der Neuen Klasse basierende Modell als i3 verkauft, während die Verbrenner-Version zunächst weiterhin auf der CLAR-Architektur basiert und später die Plattform wechselt.
Zum Design gibt es noch keine handfesten Infos. Das Magazin "Autocar" berichtet, dass der Mitteltunnel entfallen wird. Für mehr Platz im Innenraum soll die A-Säule weiter nach vorne wandern und der Radstand vergrößert werden. Außerdem seien kürzere Überhänge an Front und Heck zu erwarten.

Von

Katharina Berndt