Achtung, hier eine wichtige Verkehrsdurchsage! Auf der A7 Richtung Süden sind in Höhe der Anschlussstelle Rammelsloh zwei Hasen in BMW i3 unterwegs und knabbern Möhrchen. Moment mal! Da stimmt was nicht. Ramelsloh, der Ort an der A7, wird mit einem "m" (wie Möhrchen) geschrieben. Alles andere ist wahr. BMW hat einen neuen i3; das ist das Elektroauto, in das vorn die beiden AUTO BILD-Hasen May und Voswinkel passen und dahinter höchstens zwei Häschen. Neu ist der 94-Amperestunden-Akku, er leistet jetzt 33 Kilowattstunden, 11 kWh mehr als bei unserem weißen Dauertester mit dem 60-Ah-Akku, den AUTO BILD 2014 für 46.520 Euro gekauft hat.

Mit dem großen Akku dürfen Stromfresser auch mal anbleiben

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Video: BMW i3 (2016)

Neuer i3 mit Power-Akku

Mehr Power im Akku: Wir denken da spontan an die Hasen aus der Duracell-Werbung. Während der eine noch wie wild auf die Trommel haut, träumt der andere schon vom Möhrchen-Paradies. Auf geht's: Fell überziehen und Akkus laden für den Duracell-Hasen-Test! BMW spricht von theoretischen 300 Kilometer Reichweite mit dem neuen Super-Akku, also 110 mehr als mit dem alten. Geht aber nur, wenn du fährst wie ein Hasenfuß, gaaanz langsam – und die Klimaanlage ausmachst. Wir wollen jetzt nicht rumnölen, aber, verschwitzt und zugenäht, wer auf Reichweite fährt, der muss leiden. BMW weiß das, relativiert den irrsinnigen Prüfstandswert und sagt: "Mit einer Batterieladung sind auch bei Betrieb von Klima oder Heizung 200 km drin." Das ist eine faire Ansage, denn für unseren Dauertest-i3 stehen 167 elektrische Kilometer in der Datenbank. Im Notfall schaltet sich bei uns der Range Extender zu, ein kleiner Zweizylinder-Benziner mit Neun-Liter-Tank.
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Der Preisaufschlag für mehr Reichweite bleibt im Rahmen

 BMW i3
Für den großen Stromspeicher verlangt BMW faire 1200 Euro Aufschlag zum Grundpreis von 34.950 Euro.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Und wir müssen sagen: Die elektrische Reichweite unseres Weißen mit der Nummer HH-DP 148 E ist auch nach über 60.000 km noch okay. Wer regelmäßig zum Akku-Rasierer greift, mag jetzt irritiert sein: Warum klappt's beim E-Auto, aber beim Rasierer nicht? Früher hielt das Ding 'ne Woche, mit den Jahren geht nach ein paar Minuten die rote Lampe an, und die Wiese ist nur halb gemäht … BMW sorgt zudem mit einem Versprechen vor: Auf den Stromspeicher gibt’s acht Jahre oder 100.000 km Garantie. Wenn was ist, einfach eines der acht Module mit jeweils zwölf Speicherzellen tauschen und nicht die ganze Batterie. Und wir sind noch nicht fertig mit dem Thema Penunzen: Der Normalo-i3 mit der kleinen Batterie kostet 34.950 Euro, für den großen Akku verlangt BMW faire 1200 Euro Aufpreis. Wer einen Range Extender will, zahlt für den Behelfs-Benziner bei beiden Batterie-Varianten je 4500 Euro.
Und dann gibt’s noch folgende Zahl: 7000! So viel in Euro kostet das Upgrade von der kleinen auf die große Batterie. Wenn AUTO BILD sagt: "Rüsten wir doch mal auf und lassen in unseren Dauertester den 94-Ah-Akku einbauen", dann tut's richtig weh, und den alten Akku behält BMW.

In unserem Test kam der Neue fast 100 Kilometer weiter

 BMW i3
Reicht auch für längere Touren: Bei unserer Ausfahrt langte eine Stromladung für gute 258 Kilometer.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Bei all den Zahlen und Fakten haben wir noch gar nicht gesagt, wie die Farbe des Testwagens heißt: Protonic Blue. So war bislang nur der Hybrid-Sportler i8 lackiert. Auch bei der Innenausstattung bietet BMW jetzt mehr Optionen an. Wir sagen nur: Dark Oak! So heißt die edle Dekorleiste aus dunklem Eichenholz. Und wir fragen uns, wie wir unseren Dauertest-i3 mit hellen Sitzen und cremefarbenem Lenkrad bestellen konnten. Sieht jetzt schon aus wie ein Schornsteinfeger-Dienstwagen! Nach 160 Kilometern lassen wir den Weißen stehen, der Akku ist leer, der Benziner fängt an zu arbeiten. Der Neue mit großem Akku fährt noch weiter. Und weiter, und weiter. Nach 258 km müssen wir Schluss machen, um danach mit dem letzten Saft noch die leichte Steigung zur AUTO BILD-Garage zu packen.
An der Haushaltssteckdose wäre er in 13 Stunden voll, mit Schnellladen hätte er nach 40 Minuten 80 Prozent (kleiner Akku: 25 Minuten). An der AUTO BILD-Dose lädt er 33 Kilowattstunden nach, macht bei einem Preis von 25 Cent für die Kilowattstunde 8,25 Euro für 258 km, oder anders: 100 km kosten 3,20 Euro. Und Sie fragen sich: Soll ich bei meinem i3 jetzt im Winter immer die Heizung auslassen, nur um Geld zu sparen?
Technische Daten BMW i3 (REX*) • Motor: Zweizylinder • Hubraum: 647 cm³ • Leistung: 25 kW (34 PS) • E-Motor: Leistung 125 kW (170 PS) • Drehmoment: 250 Nm • Batteriekapazität: 60 Ah • Vmax: 150 km/h • 0–100 km/h: 7,9 s • Antrieb: Hinterradantrieb, Eingang-Automatikgetriebe • Tankinhalt: 9 l • L/B/H: 3999/1775/1597 mm • Kofferraum: 260-1100 l • Leergewicht: 1315 Kg • EU-Mix: 13,5 kWh + 0,6 l Super/100 km • Abgas CO2: 13 g/km • Preis: 34.950 + 4500 Euro (Range Extender) • Preis (2014) ab 39.450 Euro.
*REX = Range Extender
 
Technische Daten BMW i3 mit 33 kWh • E-Motor: Leistung 125 kW (170 PS) • Drehmoment: 250 Nm • Vmax: 150 km/h • 0–100 km/h: 7,3 s • Antrieb: Hinterradantrieb, Eingang-Automatikgetriebe • Batteriekapazität: 94 Ah • L/B/H: 3999/1775/1597 mm • Kofferraum: 260-1100 L • Leergewicht: 1245 Kg • EU-Mix: 12,6 kWh/100 km • Abgas CO2: 0 g/km • Preis ab 36.150 Euro.

Fazit

Geld sparen? Klappte mit dem BMW i3 noch nie. Auch mit größerem Akku ab 36.150 Euro ist der Stromer teuer. Er kostet aber nur 1200 Euro mehr als der mit kleinem Akku, fährt in unserem Test fast 100 Kilometer weiter. Für Kunden mit dem nötigen Kleingeld gibt's daher nur einen Tipp: Großen Akku nehmen, der macht den i3 alltagstauglich(er).