Momentan ist die Rede von "mindestens 600 PS", wahrscheinlicher sind sogar 650. Für die Kraftübertragung ist ein Doppelkupplungsgetriebe mit acht oder neun Fahrstufen zuständig. Klar, dass vom variablen Ventiltrieb über mehrflutige Ansaug- und Abgasanlagen bis hin zu unterschiedlich großen Ladern mit anpassungsfähiger Geometrie sämtliche Hightech-Bausteine an Bord sind. Der Direkteinspritzer beherrscht die bedarfsgerechte Steuerung von Nebenaggregaten, ebenso Start-Stopp vor der roten Ampel und sammelt beim Bremsen Energie zum Laden der Batterie (Rekuperation). Um eine möglichst niedrige Einbaulage mit tiefem Schwerpunkt zu gewährleisten, verfügt die Maschine über eine Trockensumpfschmierung. BMW hat natürlich auch über einen Biturbo-Reihensechser nachgedacht – und ihn prompt verworfen. Grund: Der Motor wird zu lang, ist leistungsmäßig zu früh ausgereizt. Apropos Leistung: Unter drei Sekunden von null auf 100 km/h und mehr als 330 km/h Spitze sollten schon drin sein, beides angeblich bei konkurrenzlos niedrigem Verbrauch.

Überblick: Alle News und Tests zu BMW

Rückkehr einer Legende
Der neue M1 könnte die Liga der Supersportwagen aufmischen. Er soll 650 PS leisten, 1250 Kilo wiegen – und sieht verdammt scharf aus.
Audi hat den R8. Mercedes den SLS und bald den SLC. Porsche hat den 911 und irgendwann den 961. Und was bietet BMW? M3, M5 und M6, dazu in Kürze den i8 als Überflieger mit Hybrid-Power und hochmoderner Kohlefaser-Aluminium-Architektur. Was BMW nicht hat, ist ein echtes High-End-Sportgerät. Das soll sich jetzt ändern. Spätestens in vier Jahren wollen die Münchener ihren Konkurrenten beweisen, dass sie in der PS-Oberliga den Ton angeben können. Ein wörtliches Ziel-Zitat aus der M-Führungsetage: "Die Fahrleistungen der Neuentwicklung sind so überzeugend zu gestalten, dass der Wettbewerb das Nachsehen hat." Was der neue M1 auf gar keinen Fall darf: dem i8 querkommen. Erst muss das i-Flaggschiff am Markt etabliert sein, dann kann der Supersportler loslegen. Wenn der Vorstand grünes Licht gibt, dann hoffen wir 2014 auf ein Concept Car, zwei Jahre später könnte dann das Serienauto an den Start rollen.

Gewichtsziel für den neuen M1: 1250 Kilo

Studie BMW M1 Hommage
2008 präsentierte BMW mit dem M1 Hommage bereits eine Studie, die das Design des nächsten M1 vorwegnimmt.
Die Mischung macht's. Dabei geht es nicht nur um die Struktur der Carbonteile, sondern auch um das Zusammenspiel diverser Werkstoffe. Aluminium, Magnesium und Titan sind an Bord, dazu hochfeste Stähle und verschiedene Kunststoffe. Das Gewichtsziel? Nein, nicht 999 Kilo wie beim Lamborghini Sesto Elemento, der knapp zwei Millionen Euro kostet. Sondern 1250 Kilo – damit wäre der M1 200 Kilo leichter als ein Porsche 991,185 Kilo leichter als ein McLaren MP4, 230 Kilo leichter als ein Lexus LFA. Als gesetzt gelten Doppelquerlenker rundum, Carbon-Keramik-Bremsen, elektrisch unterstützte Servolenkung, längs eingebauter Mittelmotor.
Und damit wollen die Bayern die Champions League gewinnen? Genau damit – und mit einer aktiven Aerodynamik, die allein über die Optimierung des Luftwiderstands über 100 Mehr-PS aus dem Coupé herausholt. So funktioniert es: Der Abtrieb wächst mit der Geschwindigkeit, gleichzeitig lassen die kleine Stirnfläche sowie die Umströmung des Unterbodens und der Radhäuser hohe Spitzentempi zu. Weitere Technik-Schmankerl: Voll-LED-Scheinwerfer machen die Nacht zum Tag, eine Luftschleuse lenkt bei Starkregen das Wasser wie einen Vorhang über die Scheibe. Mehr zum Thema BMW M Performance. Den kompletten Artikel gibt's im Online-Artikelarchiv als PDF-Download.

Fazit

von

Georg Kacher
BMW-Fans, denen der i8 eine Spur zu vernünftig ist, liegen mit dem M1 genau richtig. Denn der neue Supersportler hat nicht nur eine interessante Vergangenheit, sondern auch eine große Zukunft. Mit wenig Gewicht, Top-Aerodynamik und einem hochkarätigen Antriebsstrang ist er wie geschaffen, um den Rivalen der Rennbahn zu zeigen, wo der Hammer hängt.

Von

Georg Kacher