Ein SUV-Coupé auf Basis des BMW X1, dass aber gar nicht so coupéhaft wirkt. BMW nennt es "Kompakt Sports Activity Coupé". AUTO TEST wirft einen Blick in diese Marktnische.
Mit dem X6 sorgte BMW bereits 2008 für verdutzte Gesichter. Ein SUV-Coupé, wer braucht denn so was? Das kauft doch keiner – dachten zumindest viele. Dennoch zeigten die Münchner erst vor Kurzem die dritte Generation ihres großen SUVs mit dem schrägen Heck. Weiter ging's mit dem kleineren X4; auch der gehört mittlerweile in zweiter Generation fest zum Programm. BMW nahm dabei eine Pionierrolle ein, denn die Münchner waren die ersten, die in Großserie ein Coupé-Heck auf eine SUV-Plattform setzten. Nun also der X2. Gemäß der Nomenklatur das Coupé auf Basis des BMW X1. Heißt: UKL-Frontantriebsplattform wie bei X1, dem neuen 1er, 2er Active Tourer und dem Mini sowie ausschließlich Drei- und Vierzylindermotoren.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Im Cockpit findet sich jeder schnell zurecht
Video: BMW X2 (2018)
Fahrbericht zum X2
So weit, so gut, aber Coupé ist für uns irgendwie anders – der X2 wirkt mit seiner sieben Zentimeter flacheren Dachlinie eher wie ein gedrungenerer, kraftvollerer X1 mit schräger Heckscheibe. Das muss aber kein Nachteil sein, schließlich drückt eine abfallende Dachlinie schon beim nicht gerade kompakten X4 größeren Leuten ordentlich auf die Haartolle. Im X2 machen sich die fehlenden sieben Höhenzentimeter zum X1 zwar bemerkbar, aber bis 1,90 m lässt es sich im Fond gut aushalten, auch der Einstieg fällt nicht zu schwer. Eine Reihe weiter vorn glänzt der X2 mit der BMW-typischen One-Size-Ergonomie. Ein Cockpit, das allen passt und in dem sich jeder schnell zurechtfindet. Ratsch, klack, sirr, die perfekte Position von Lenkrad und Sitz ist schnell gefunden. Zwei Mängel sind uns aber doch aufgefallen. Wer eine etwas höhere Lenkradposition bevorzugt, dem verdeckt der Pralltopf schnell den Bordcomputer, und warum die Taste für die Lenkradheizung (200 Euro) genau hinter dem Einstellhebel für die Lenksäule versteckt liegt, erschließt sich uns auch noch nicht so ganz. Positiv: Die Verarbeitung im X2 ist sehr gut, die Materialauswahl hochwertig, aber das letzte Wort in Sachen Haptik spricht BMW noch nicht.
Wer jetzt via iDrive-Regler nach dem passenden Radiosender sucht, wird erfreut feststellen, dass sich an der vorzüglichen intuitiven Bedienung nichts geändert hat – liegt aber auch daran, dass das System schon seit einigen Jahren unverändert eingesetzt wird. Es lässt sich alternativ auch via Touchscreen bedienen und kommt in der kleinen Ausführung (1400 Euro) mit Navigation und einer etwas rudimentären Spracheingabe. Für 2950 Euro wächst das Display von 8,8 auf 10,25 Zoll und umfasst das gut ablesbare Head-up-Display. Trotz des hohen Preises kostet aber fast jede Zusatzfunktion extra. DAB-Radio (250 Euro), Apple CarPlay (300 Euro), Echtzeitverkehrsinfos (160 Euro), Telefonkoppelung via USB oder Bluetooth mit Induktivladeschale (500 Euro) sowie ein besseres Soundsystem (300 oder 800 Euro) lassen den Preis des Infotainments in ungeahnte und auch etwas ungerechtfertigte Höhen schießen.
Auch der X2 überzeugt mit einem satten Fahrgefühl
Mit dem 306 PS starken X2 M35i – hier in Misanoblau (750 Euro) – lässt sich ordentlich Staub aufwirbeln.
Wer den mittlerweile doch recht zahlreichen Frontantriebs-BMW eine gelungene Fahrdynamik abspricht, liegt klar daneben. Ja, das drückende Heck am Kurvenausgang fehlt, aber das heißt nicht, dass so ein Quermotor-BMW keinen Spaß macht. Auch der X2 überzeugt auf der Straße mit einem satten Fahrgefühl. Gegenüber dem X1 gibt es keinen wirklichen Gewichtsunterschied. Wir sagen es mal so – besonders leicht ist der X2 mit etwa 1400 (sDrive18i) bis 1700 Kilo (M35i) nicht. Das Fahrwerk gibt sich generell unbeeindruckt von Belastungen jedweder Art. Die etwas weichere Vorderachse sorgt für viel Agilität beim Einlenken, die Mehrlenker-Hinterachse hält sauber die Spur, Untersteuern lässt sich nur mit viel Einsatz hervorrufen. Dabei schlägt die Freude am Fahren kaum auf die Freude am Komfort. Gerade mithilfe des optionalen Adaptivfahrwerks (500 Euro) fährt der X2 zwar straff, aber nicht unbequem. Sportliche Gemüter wählen das M Sportfahrwerk, müssen sich aber auch mit der etwas steiferen Kinematik im Alltag abfinden.
Alle Fahrwerke gehen auch recht souverän mit großen Radsätzen um. Klar, dicke 19-Zöller (ab 1660 Euro) bleiben im Abrollkomfort nicht unbemerkt, da sich der X2 aber primär über seine extrovertiertere Stilrichtung definiert, ist ein Satz großer Aluräder keine Sünde. Zudem gefällt das sehr niedrige Geräuschniveau aller Varianten. Windgeräusche halten sich selbst nahe Höchstgeschwindigkeit vornehm zurück, und die Motoren arbeiten unabhängig von Arbeitsprinzip und Zylinderzahl allesamt überaus leise. Die Diesel sind akustisch kaum als solche zu erkennen. Lediglich das sportliche Topmodell M35i äußert sich mit seinem Auspuff, der im Fahrmodus Sport die Klappen aufreißt, etwas vorlauter. Allgemein gibt der M35i den Chefentertainer, macht ordentlich Laune auf der Landstraße und fährt sich nochmals agiler als ein Standard-X2 mit M-Fahrwerk. Überrascht hat vor allem die knallige Abstimmung der Automatik, die zwar gewohnt sanft anfährt, unter Volllast die Gänge aber mit mächtig Zunder reinklopft. Insgesamt spaßig, aber eben auch ein sehr teures Vergnügen.
Der BMW X2 ist kein Geländegänger
Dank Allradantrieb viel Traktion – auch auf Schotter. Für die kleineren Motoren reicht der Vorderradantrieb aus.
Bis auf den Basisbenziner werden alle X2 optional und teils sogar serienmäßig mit Allrad angeboten. Dieser schickt über eine Lamellenkupplung im Bedarfsfall Kraft an die Hinterachse. Eine Verzögerung in der Kraftverteilung ist dabei nicht zu spüren, selbst auf sandigem Untergrund ist die Traktion hervorragend. Erwartungsgemäß ist das Geländetalent des X2 eher überschaubar. Die Bodenfreiheit beträgt lediglich 155 Milimeter, die Böschungswinkel sind speziell mit den tiefgezogenen M Sport-Schürzen, wie sie auch die Testwagen tragen, sehr gering. Immerhin bleibt er hobbytauglich. Bis zu 2000 Kilogramm darf der X2 als xDrive 20d ziehen, Dach- und Fahrradträger gibt's im Zubehör. Die Anhängerkupplung für 800 Euro passt ins hohe Preisbild. Auf langer Strecke lohnen sich die optionalen Sportsitze (500 Euro) im Verbund mit der Lordosenstütze (350 Euro). Warum die Sitzheizung (350 Euro) bei den saftigen Grundpreisen des X2 noch nicht inklusive ist, verstehen wir nicht. Die Belederung der guten Sitze schlägt mit 1700 Euro zu Buche. Das wichtigste Extra, auf das Sie beim X2 keinesfalls verzichten sollten, ist die Einparkhilfe. Diese verschlingt inklusive Rückfahrassistent und Kamera insgesamt 1200 Euro, ist aber aufgrund der wirklich miserablen Übersichtlichkeit ein Muss. Die kleine Heckscheibe versperrt zusammen mit den dicken C-Säulen und den winzigen seitlichen Fondfensterchen jeglichen Ausblick auf potenzielle Hindernisse hinter dem Auto. Hier wird die gedrungene Form dem X2 spürbar zum Nachteil – ganz nach dem Motto "Wer schön sein will, muss leiden".
Das Preisniveau ist noch höher als erwartet
Bedienung und Ergonomie sind top, frisch wirkt das Cockpit aber nicht mehr. Das Technikniveau ist hinsichtlich Infotainment und Fahrassistenz niedrig.
Leiden muss auch der Kunde bei BMW, wenn er in die Preisliste schaut. Gegenüber dem X1 verschlingt der X2 1650 zusätzliche Euro. Kritiker mögen richtigerweise argumentieren, dass hier mehr für weniger verlangt wird. Klar, Coupés kosteten schon immer Aufpreis, egal ob in SUV-Form oder nicht. Aber das Preisniveau scheint beim Anblick des Gebotenen schon ziemlich hoch. Trotz eines Einstiegspreises von knapp 34.000 Euro (als M35i bei carwow.de mit einer Ersparnis ab 10.507 Euro) müssen diverse Kleinigkeiten extra bezahlt werden. Die Sitzheizung oder eine Isofix-Kindersitzbefestigung für den Beifahrersitz (50 Euro) sind nur zwei Beispiele. Zusätzlich enttäuscht bei einem SUV, das eine vermehrt junge Zielgruppe ansprechen soll, das eher niedrige Technikniveau hinsichtlich Infotainment und Fahrassistenz. Die hervorragende Sprachsteuerung aus 3er und X5 fehlt, und das volle Programm an Fahrassistenz (Driving Assistant Plus: 1400 Euro) beschränkt sich auf einen Adaptivtempomaten, der allerdings nur bis Tempo 140 seinen Dienst verrichtet, einen City-Notbremsassistenten und eine Spurverlassenswarnung. Einen Totwinkelwarner oder einen Spurhalteassistenten, wie sie mittlerweile auch ein VW Polo optional aufbietet, sucht man vergeblich.
Achtung: Nicht in die Stylingfalle tappen
Das Business-Paket bietet für 1900 Euro Navigation, Lordosenstütze, Sitzheizung und einen automatisch abblendenden Innenspiegel.
Aufgrund der saftigen Preise gilt es umso mehr, die Kreuze in der Aufpreisliste gezielt zu setzen. Motorenseitig reichen die kleinen Benziner und Diesel als Fronttriebler völlig aus. Die Automatik ist in jeder Hinsicht empfehlenswert. Nur wer in höheren Lagen mit viel Schnee lebt oder öfter mit Anhänger unterwegs ist, sollte über den Allrad nachdenken. Die Serienausstattung umfasst 17-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, Klimaanlage, Freisprecheinrichtung, Armauflage, Notruf und Regensensor. Bei den Linien gilt es, nicht in die Stylingfalle zu tappen. Advantage bietet für faire 1500 Euro Aufpreis eine Klimaautomatik, Parkpiepser hinten, einen Tempomaten und die elektrische Heckklappe. Alle weiteren Linien (Advantage Plus, M Sport, M Sport X) sind teuer, ohne dafür einen großen Mehrwert zu bieten. Sie locken meist mit Stylingextras wie Rädern, Interieurleisten und Polstern und bieten ein paar Preisvorteile auf weitere Extras. Besser bei Advantage bleiben und weitere Extras einzeln zubuchen. Echte Preisvorteile bieten die beiden Ausstattungspakete Business und Entertainment. Ersteres holt für 1900 Euro Navigation, Lordosenstütze, Sitzheizung und einen automatisch abblendenden Innenspiegel ins Auto. Zweiteres bietet für 800 Euro Apple CarPlay, ein CD-Laufwerk, DAB-Radioempfang und ein besseres Soundsystem. Darüber hinaus gilt es genau zu kalkulieren, was wirklich seinen Weg in den eigenen X2 finden soll. Zur Linie Advantage sollten Einparkhilfe inklusive Rückfahrkamera, Business- und Entertainment-Paket, Sportsitze, Lordosenstütze, größerer Kraftstofftank (50 Euro) und Adaptivfahrwerk gesetzt sein. Darüber hinaus entscheidet der persönliche Geschmack, ob für die sprichwörtliche Schönheit auch gelitten werden muss.
Bildergalerie
Kaufberatung BMW X2
Von
Carl Nowak
Kaufberatung BMW X2
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Ein SUV-Coupé, wer braucht denn so was? Das kauft doch keiner – dachten zumindest viele, als BMW 2008 den X6 auf den Markt brachte. Eindeutig falsch gedacht. Deswegen ging's weiter mit dem kleineren X4. Und nun also der X2. Gemäß der Nomenklatur das Coupé auf Basis des BMW X1. Hier kommt die Kaufberatung.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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So weit, so gut, aber Coupé ist für uns irgendwie anders – der X2 wirkt mit seiner sieben Zentimeter flacheren Dachlinie eher wie ein gedrungenerer, kraftvollerer X1 mit schräger Heckscheibe. Das muss aber kein Nachteil sein, schließlich drückt eine abfallende Dachlinie schon beim nicht gerade kompakten X4 größeren Leuten ordentlich auf die Haartolle.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
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Im X2 machen sich die fehlenden sieben Höhenzentimeter zum X1 zwar bemerkbar, aber bis 1,90 m lässt es sich im Fond gut aushalten, auch der Einstieg fällt nicht zu schwer.
Vorne glänzt der X2 mit der BMW-typischen One-Size-Ergonomie. Ein Cockpit, das allen passt und in dem sich jeder schnell zurechtfindet. Wer eine etwas höhere Lenkradposition bevorzugt, dem verdeckt der Pralltopf aber schnell den Bordcomputer, ...
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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... außerdem liegt die Taste für die Lenkradheizung hinter dem Einstellhebel für die Lenksäule. Positiv: Die Verarbeitung ist sehr gut.
Wer jetzt via iDrive-Regler nach dem passenden Radiosender sucht, wird erfreut feststellen, dass sich an der vorzüglichen intuitiven Bedienung nichts geändert hat – liegt aber auch daran, dass das System schon seit einigen Jahren unverändert eingesetzt wird. Es lässt sich alternativ ...
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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... auch via Touchscreen bedienen und kommt in der kleinen Ausführung (1400 Euro) mit Navigation und einer etwas rudimentären Spracheingabe. Für 2950 Euro wächst das Display von 8,8 auf 10,25 Zoll und umfasst das gut ablesbare Head-up-Display.
Trotz des hohen Preises kostet fast jede Zusatzfunktion extra. DAB-Radio (250 Euro), Apple CarPlay (300 Euro), Echtzeitverkehrsinfos (160 Euro), Telefonkoppelung via USB oder Bluetooth mit Induktivladeschale (500 Euro) sowie ein besseres Soundsystem (300 oder 800 Euro) lassen den Preis des Infotainments in ungeahnte Höhen schießen.
Bild: Uli Sonntag / AUTO BILD
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Wer den mittlerweile doch recht zahlreichen Frontantriebs-BMW eine gelungene Fahrdynamik abspricht, liegt klar daneben. Ja, das drückende Heck am Kurvenausgang fehlt, aber das heißt nicht, dass so ein Quermotor-BMW keinen Spaß macht.
Auch der X2 überzeugt auf der Straße mit einem satten Fahrgefühl. Gegenüber dem X1 gibt es keinen wirklichen Gewichtsunterschied. Wir sagen es mal so – besonders leicht ist der X2 mit etwa 1400 (sDrive18i) bis 1700 Kilo (M35i) nicht. Das Fahrwerk gibt sich generell unbeeindruckt von Belastungen jedweder Art.
Bild: BMW Group
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Die etwas weichere Vorderachse sorgt für viel Agilität beim Einlenken, die Mehrlenker-Hinterachse hält sauber die Spur, Untersteuern lässt sich nur mit viel Einsatz hervorrufen. Dabei schlägt die Freude am Fahren ...
... kaum auf die Freude am Komfort. Gerade mithilfe des optionalen Adaptivfahrwerks (500 Euro) fährt der X2 zwar straff, aber nicht unbequem. Sportliche Gemüter wählen das M Sportfahrwerk, müssen sich aber auch mit der etwas steiferen Kinematik im Alltag abfinden.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Alle Fahrwerke gehen auch recht souverän mit großen Radsätzen um. Klar, dicke 19-Zöller (ab 1660 Euro) bleiben im Abrollkomfort nicht unbemerkt, da sich der X2 aber primär über seine extrovertiertere Stilrichtung definiert, ist ein Satz großer Aluräder keine Sünde.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
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Zudem gefällt das sehr niedrige Geräuschniveau aller Varianten. Windgeräusche halten sich selbst nahe Höchstgeschwindigkeit vornehm zurück, und die Motoren arbeiten unabhängig von Arbeitsprinzip und Zylinderzahl allesamt überaus leise. Die Diesel sind akustisch kaum als solche zu erkennen.
Bild: BMW Group
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Lediglich das sportliche Topmodell M35i äußert sich mit seinem Auspuff, der im Fahrmodus Sport die Klappen aufreißt, etwas vorlauter. Allgemein gibt der M35i den Chefentertainer, macht ordentlich Laune auf der Landstraße ...
... und fährt sich nochmals agiler als ein Standard-X2 mit M-Fahrwerk. Überrascht hat vor allem die knallige Abstimmung der Automatik, die zwar gewohnt sanft anfährt, unter Volllast die Gänge aber mit mächtig Zunder reinklopft. Insgesamt spaßig, aber eben auch ein sehr teures Vergnügen.
Bild: BMW Group
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Bis auf den Basisbenziner werden alle X2 optional und teils sogar serienmäßig mit Allrad angeboten. Dieser schickt über eine Lamellenkupplung im Bedarfsfall Kraft an die Hinterachse. Eine Verzögerung in der Kraftverteilung ist dabei nicht zu spüren, selbst auf sandigem Untergrund ist die Traktion hervorragend.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Erwartungsgemäß ist das Geländetalent des X2 eher überschaubar. Die Bodenfreiheit beträgt lediglich 155 Millimeter, die Böschungswinkel sind speziell mit den tiefgezogenen M Sport-Schürzen, wie sie auch die Testwagen tragen, sehr gering.
Immerhin bleibt er hobbytauglich. Bis zu 2000 Kilogramm darf der X2 als xDrive 20d ziehen, Dach- und Fahrradträger gibt's im Zubehör. Die Anhängerkupplung für 800 Euro passt ins hohe Preisbild.
Auf langer Strecke lohnen sich die optionalen Sportsitze (500 Euro) im Verbund mit der Lordosenstütze (350 Euro). Warum die Sitzheizung (350 Euro) bei den saftigen Grundpreisen des X2 noch nicht inklusive ist, verstehen wir nicht. Die Belederung der guten Sitze schlägt mit 1700 Euro zu Buche.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Das wichtigste Extra ist die Einparkhilfe. Diese verschlingt inklusive Rückfahrassistent und Kamera insgesamt 1200 Euro, ist aber aufgrund der miserablen Übersichtlichkeit ein Muss. Die kleine Heckscheibe versperrt zusammen mit den dicken C-Säulen und den winzigen seitlichen Fondfensterchen den Ausblick auf Hindernisse hinter dem Auto.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Leiden muss auch der Kunde bei BMW, wenn er in die Preisliste schaut. Gegenüber dem X1 verschlingt der X2 1650 zusätzliche Euro. Klar, Coupés kosteten schon immer Aufpreis. Aber das Preisniveau scheint beim Anblick des Gebotenen schon ziemlich hoch. Trotz eines Einstiegspreises von knapp 34.000 Euro ...
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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... müssen diverse Kleinigkeiten extra bezahlt werden. Die Sitzheizung oder eine Isofix-Kindersitzbefestigung für den Beifahrersitz (50 Euro) sind nur zwei Beispiele.
Zusätzlich enttäuscht das eher niedrige Technikniveau hinsichtlich Infotainment und Fahrassistenz. Die hervorragende Sprachsteuerung aus 3er und X5 fehlt, und das volle Programm an Fahrassistenz (Driving Assistant Plus: 1400 Euro) beschränkt sich auf einen Adaptivtempomaten, ...
Bild: BMW Group
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... der allerdings nur bis Tempo 140 seinen Dienst verrichtet, einen City-Notbremsassistenten und eine Spurverlassenswarnung. Einen Totwinkelwarner oder einen Spurhalteassistenten, wie sie mittlerweile auch ein VW Polo optional aufbietet, sucht man vergeblich.
Bild: BMW Group
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Aufgrund der saftigen Preise gilt es umso mehr, die Kreuze in der Aufpreisliste gezielt zu setzen. Motorenseitig reichen die kleinen Benziner und Diesel als Fronttriebler völlig aus.
Die Automatik ist in jeder Hinsicht empfehlenswert. Nur wer in höheren Lagen mit viel Schnee lebt oder öfter mit Anhänger unterwegs ist, sollte über den Allrad nachdenken.
Die Serienausstattung umfasst 17-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, Klimaanlage, Freisprecheinrichtung, Armauflage, Notruf und Regensensor. Bei den Linien gilt es, nicht in die Stylingfalle zu tappen. Advantage ...
Alle weiteren Linien (Advantage Plus, M Sport, M Sport X) sind teuer, ohne dafür einen großen Mehrwert zu bieten. Sie locken meist mit Stylingextras wie Rädern, Interieurleisten und Polstern und bieten ein paar Preisvorteile auf weitere Extras.
Besser bei Advantage bleiben und weitere Extras einzeln zubuchen. Echte Preisvorteile bieten die beiden Ausstattungspakete Business und Entertainment. Ersteres holt für 1900 Euro Navigation, Lordosenstütze, Sitzheizung und einen automatisch abblendenden Innenspiegel ins Auto.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
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Das Entertainment-Paket bietet für 800 Euro Apple CarPlay, ein CD-Laufwerk, DAB-Radioempfang und ein besseres Soundsystem. Darüber hinaus ...
... gilt es genau zu kalkulieren, was wirklich seinen Weg in den eigenen X2 finden soll. Zur Linie Advantage sollten Einparkhilfe inklusive Rückfahrkamera, Business- und Entertainment-Paket, Sportsitze, Lordosenstütze, größerer Kraftstofftank (50 Euro) und Adaptivfahrwerk gesetzt sein.
Bild: BMW Group
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Fazit: Günstig waren die Fahrzeuge mit weiß-blauem Propeller ja noch nie. Die 1650 Euro Aufpreis zum praktischeren X1 sind eine Menge Holz. Aber wie so oft bei Coupévarianten entscheidet die Liebe zum Design, nicht die Liebe zum großen Kofferraum. Fahrwerk, Motoren, Getriebe und Lenkung überzeugen auf ganzer Linie. Für ein designorientiertes SUV ...
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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... geht auch der Praxisnutzen in Ordnung. Das Fehlen modernster Fahrassistenz und Connectivity trübt das Bild des bajuwarischen Schönlings. Die kleinliche Aufpreisgestaltung setzt zudem einen gut gefüllten Geldbeutel voraus. Unser vollausgestatteter xDrive 18d mit Automatik in Galvanic Gold kostet nach Liste 58.840 Euro.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Unser Tipp für Wenigfahrer: Der klassische Basismotor versprüht meist eher wenig Esprit. Das lässt sich vom 18i nicht behaupten. Der Dreizylinder liefert viel Druck und lässt nie das Gefühl aufkommen, in der Basis unterwegs zu sein. Ausstattungsgrenzen gibt es bei BMW nicht, alle Extras können bestellt werden. Empfehlung: sDrive 18i (140 PS); Listenpreis: ab 34.050 Euro.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
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Unser Tipp für Vielfahrer: Auch der kleinste Diesel lässt den Begriff "Basis" weit hinter sich. Der kraftvolle Zweiliter zieht bis 4000 Umdrehungen sauber durch. Auch hier gibt's optional die Siebengang-Doppelkupplung, die Wandlerautomatik kommt nur mit Allrad. Laufruhe und Innenraumgeräuschpegel bestechen. Empfehlung: sDrive 18d (150 PS); Listenpreis: ab 36.500 Euro.
Bild: Thomas Müller / AUTO BILD
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Unser Tipp für sportliche Fahrer: Der M35i stellt nicht nur das Topmodell der Baureihe, mit ihm debütiert auch der neue Top-Vierzylinder. Der X2 M35i macht viel Spaß und klingt dank Klappenauspuff krawallig gut. Der Motor hat aber mit dem hohen Gewicht (1700 kg) etwas zu kämpfen. Empfehlung: M35i (306 PS); Listenpreis: ab 55.300 Euro.