Maybach steht bei Mercedes für exklusiven Luxus, doch das hat Brabus noch nicht ausgereicht. Anders als man es von den Bottropern erwarten würde, haben sie hier allerdings nicht den V12-Maybach angepackt, sondern den V8. Herausgekommen ist der Brabus 600 auf Basis des Mercedes-Maybach S 580!
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Optisch hat sich der Tuner aus dem Ruhrgebiet, der eigentlich für wilde Umbauten bekannt ist, diesmal eher zurückgehalten. Statt zahlreiche Spoiler oder Kotflügel-Verbreiterungen zu verbauen, steht der Brabus 600 recht dezent da. Wie beim Brabus 900 Maybach GLS sind die bei einem Maybach üblichen Chrom-Zierleisten auch am Brabus 600 in "Dark Chrome" gehalten, fallen dadurch etwas weniger auf.
Brabus 600 Maybach S 580
Dezente Heckansicht: Allein die beiden großen Endrohre verraten den Brabus 600, die Chromzierteile sind dunkel gehalten.
Bild: Brabus GmbH

Ganz auf Carbon wollte Brabus aber auch bei diesem Maybach nicht verzichten. So bestehen vor allem die Lufteinlässe, der Frontsplitter sowie der Heckdiffusor aus dem Kohlefaser-Verbundstoff; Brabus-Logos ersetzen die üblichen Mercedes- und Maybach-Embleme an der C-Säule.
Auch das Schuhwerk wurde natürlich angepasst. Brabus-Monoblock-Felgen mit einer Größe von bis zu 22 Zoll unterstreichen den mächtigen Charakter des Maybach. Mit einem zusätzlichen Modul wurde die Maybach S-Klasse noch um 20 Millimeter tiefer gelegt.

Auffällige Lederfarbe im Innenraum

Auffälliger als die Außenansicht wird's dann aber im Innenraum. Abgesehen vom Alcantara-Dachhimmel ist hier alles mit Leder versehen, sogar Kofferraumauskleidung und Fußmatten sind aus Leder. Für Schlechtwetter gibt es aber auch normale Matten.
Brabus 600 Maybach S 580
Der Chefsessel ist bei einem Maybach natürlich hinten. Statt fünf gibt es im Brabus 600 nur vier Sitze und eine durchgehende Mittelkonsole.
Bild: Brabus GmbH

Doch damit nicht genug, denn beim Brabus 600 ist vor allem die Innenraumfarbe das Auffälligste. Das komplette Interieur ist in Hellblau gehalten ("Turquoise Blue") – eine Farbe, die der getunten G-Klasse von Influencerin "Supercar Blondie" ähnelt. Die Sitze sind außerordentlich bequem und bieten in Kurven auch guten Seitenhalt.
Die Platzverhältnisse sind erwartungsgemäß fürstlich, besonders im Fond profitieren die Passagiere von extrem viel Beinfreiheit. Dazu kommen zahlreiche Komfort-Features, etwa die Massagefunktion. Ein besonderes Detail sind aber die Türen, die sich per Knopfdruck über eine Taste im Dachrahmen öffnen und schließen lassen.

Das Infotainment ist aus der S-Klasse bekannt

Die Technik im Innenraum bleibt typisch Mercedes. Den Fahrer begrüßt eine Display-Landschaft mit großem Zentralbildschirm für MBUX-Infotainment und Navigation, dazu gibt's ein Digital-Cockpit mit 3D-Funktion.
Brabus 600 Maybach S 580
Der Innenraum präsentiert sich mit viel Leder, Carbon und einer besonderen Farbe, die sich "Tiffany-Blau" nennt.
Bild: Brabus GmbH
Die hinteren Passagiere haben eigene Bildschirme für das Entertainment. Wenn man durstig ist, kann man sich ein Getränk aus dem Kühlfach herausholen. Alles nichts Neues bei einer S-Klasse.

Der V8-Biturbo leistet 97 PS mehr als im Serien-Maybach

Nicht nur in puncto Außenoptik hat sich Brabus zurückgehalten; auch die Motorwahl fiel vergleichsweise dezent aus. Anders als man es erwarten würde, kommt im Brabus 600 nicht die V12-Topmaschine zum Einsatz, sondern der Vierliter-V8 des Mercedes-Maybach S 580. Aus dem Achtzylinder wurden mit einem Zusatzsteuergerät 600 PS und maximal 800 Nm Drehmoment herausgekitzelt. Das sind nur 97 PS mehr als in der Serie.
Übertragen wird die Kraft an eine Neungang-Automatik an alle vier Räder, der Sprint bis Tempo 100 ist damit in 4,5 Sekunden erledigt. Für Brabus fast schon unüblich: Die Höchstgeschwindigkeit bleibt, wie auch bei der Serie, bei 250 km/h abgeregelt.

Erste Fahrt: sportlicher Antritt, aber starke Wankbewegungen

AUTO BILD war mit dem neuen Brabus 600 schon auf dem Contidrom unterwegs, der Teststrecke des Reifenherstellers Continental. Bereits beim ersten Durchbeschleunigen machen sich die 600 PS bemerkbar, vehement drücken die maximal 800 Nm auf alle vier Räder.
Dabei ist der Brabus 600 auffallend zurückhaltend. Er schreit nicht, und trotz Klappenabgasanlage ist der Maybach erstaunlich leise, was seiner Geräuschdämmung geschuldet ist. Einen besonders sportlichen Sound braucht der Brabus 600 auch nicht.
Brabus 600 Maybach S 580
Der Antritt der 600 PS ist ordentlich, die Kurvenlage aufgrund des Luftfahrwerks aber eher auf Komfort als auf Sport ausgerichtet.
Bild: AUTO BILD

In schnelleren Kurven macht sich dann schon sein Gewicht bemerkbar. Die rund 2,3 Tonnen des Maybach neigen sich stark, wanken auffällig bei schnellen Richtungswechseln. Dennoch lässt sich der Brabus sportlich bewegen, es gibt auch spezielle Fahrmodi, die den Maybach straffer machen.

Als Brabus 600 kostet der Maybach über 400.000 Euro

Bleibt die Frage nach dem Preis: Ein serienmäßiger Mercedes-Maybach S 580 schlägt mit rund 175.000 Euro zu Buche. Mit der Brabus-Nachbehandlung kommt die getunte Luxus-Limousine auf stolze 407.714,23 Euro. Das ist verdammt viel Geld, aber im Vergleich zu den 900-PS-Maschinen wie dem XLP "One of Ten" noch verhältnismäßig preiswert.