Camping mit dem Wohnmobil: typische Fehler
Diese 5 Fehler macht fast jeder Camping-Anfänger

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Camping mit dem Wohnmobil liegt im Trend. Aber gerade Einsteiger machen oft Fehler, die am Ende nicht nur Geld kosten, sondern auch zulasten der Sicherheit gehen können!
Bild: Ford
Wohnmobil-Urlaub ist in. Kein Wunder, denn man ist flexibel bei der Reisegestaltung und unabhängig von Hotel- oder Flugbuchungen. Aber auch ein Trip mit dem Wohnmobil benötigt Vorbereitung. Gerade Anfänger machen hier immer wieder Fehler, die auf Kosten von Komfort und Sicherheit gehen und am Ende auch noch bares Geld kosten können. AUTO BILD erklärt, welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten!
1. Den Wassertank komplett vollmachen
Auf den ersten Blick scheint es eine gute Idee zu sein, zum Antritt des Campingurlaubs die Wassertanks einmal aufzufüllen, um möglichst gut ausgerüstet zu sein. In der Praxis erweist sich das jedoch als Fehler, der zur Überladung des Wohnmobils führt. Denn je nach Volumen passt jede Menge Frischwasser in den Tank – oft über 100 Liter. Dabei vergessen viele, dass das eben auch über 100 Kilo Gewicht sind, die der Camper bewegen muss. Selbst wenn die maximale Zuladung noch nicht ausgereizt ist, macht sich das Mehrgewicht spätestens beim Spritverbrauch bemerkbar. Erfahrene Camper füllen deshalb nur so viel Wasser in die Tanks, wie sie während der Fahrt zum Ziel benötigen. In der Regel reichen zehn Liter pro Person und Tag aus. Auf dem Campingplatz können die Tanks dann aufgefüllt werden. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Rückfahrt. Hier auch ganz wichtig: Abwassertanks leeren.
2. Wohnmobil falsch beladen
Maximale Zuladung und Ladungssicherung sind zwei wichtige Themen beim Urlaub mit dem Wohnmobil. Um zu wissen, wie viel Gewicht das Fahrzeug noch tragen kann, genügt ein Blick in den Fahrzeugschein. Dazu wird das Leergewicht (im Schein unter G) vom zulässigen Gesamtgewicht (im Schein unter F.1) abgezogen. Achtung: Die Inhalte der Tanks (auch Kraftstoff) sind hier in der Regel noch nicht eingerechnet. Auch Sonderausstattung wird nicht berücksichtigt. Wer ein Fahrzeug mit Zulassung ab 2014 fährt, hat es etwas leichter – hier wird beim Leergewicht eine Spanne angegeben, die auch Tankfüllungen, Zubehör etc. berücksichtigt. Natürlich fließt auch das Gewicht der Passagiere in die Zuladung ein. Daher passt oft weniger Gepäck in den Camper, als man denkt. Also lieber gewichtsparend packen, zum Beispiel Plastikgeschirr statt Keramik. Alles sollte gut verstaut und gesichert sein. Generell gilt: Die schwereren Sachen kommen nach unten, leichtere nach oben. Alles sollte in Kisten oder in den entsprechenden Staufächern verstaut sein. Unbedingt darauf achten, dass nichts lose herumfliegen kann.
3. Während der Fahrt aufstehen
Es klingt zwar banal, ist aber gefährlich: Gerade Anfänger machen oft den Fehler, während der Fahrt im Wohnmobil umherzulaufen, um sich zum Beispiel schnell etwas zum Essen zu holen oder um sich kurz zu bewegen. Kommt es dabei allerdings zu einem Unfall oder auch nur zu einer scharfen Bremsung, kann das böse enden. Mal davon abgesehen, dass es absolut verboten ist, während der Fahrt im Wohnmobil aufzustehen. Auch hier gilt die Anschnallpflicht! Sind Kinder dabei, sollte man daran denken, einen geeigneten Kindersitz mitzunehmen.
4. Kälte und Hitze unterschätzen
Ein wunderschöner sonniger Stellplatz? Das ist beim Urlaub mit dem Wohnmobil nicht unbedingt zu empfehlen. In der prallen Sonne heizt sich ein Wohnmobil stark auf, und dann wird es ungemütlich heiß. Lieber einen halb sonnigen oder schattigen Stellplatz wählen und dabei auch auf die Tageszeiten achten. Wenn das Wohnmobil nur frühmorgens in der Sonne steht, heizt es sich womöglich nicht so stark auf, als wenn es den Rest des Tages in der Sonne steht. Das Gleiche gilt aber auch umgekehrt: Gerade wenn es draußen warm ist, unterschätzen viele Camping-Anfänger, dass es nachts trotzdem sehr kalt werden kann. Wenn das Wohnmobil keine Heizung hat, sollte man daher ruhig immer einen Schlafsack extra dabeihaben.
5. Das Wohnmobil als Auto betrachten
Ein Wohnmobil hat – auch wenn es sich um ein kleines Modell handelt – ein anderes Fahr- und Bremsverhalten als ein Pkw. Auch die Sichtverhältnisse sind anders, schon aufgrund der Beladung. Daher sollte man vorab unbedingt Probe fahren, um ein Gefühl für das Fahrzeug zu bekommen. Am besten im beladenen Zustand. Zudem ist bei der Routenplanung zu beachten, dass ein Wohnmobil meistens nicht so schnell unterwegs ist wie ein Pkw. Entsprechend sollte mehr Zeit eingeplant werden. Wie bei Autoreisen gilt auch hier: regelmäßig Pausen machen und ggf. Fahrerwechsel einplanen. Auch wichtig: Beim Wohnmobil nicht blind aufs Navi vertrauen. Viele Gassen, die mit dem Auto schon eng sind, können mit dem Wohnmobil unmöglich zu passieren sein. Auch spezielle Wohnmobil-Navis machen davor nicht unbedingt halt. Deswegen unbedingt die Beschilderung im Auge behalten.
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