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Auf die (Camping-)Plätze, fertig und los geht's mit dem Urlaub? Vor dem Relaxen heißt es für den Caravaner erst einmal: rangieren und aufbauen! Das ist lästig und macht den Wohnwagen für viele nicht attraktiv. Aber jetzt kommen immer mehr kleine Helferlein, die zwar teils üppig bezahlt werden wollen, allerdings auch für ordentlichen Komfortgewinn sorgen. Wir stellen Helfer vor, die das Aufbauen und Rangieren eines Caravans vereinfachen.

Rangier- und Aufbauhilfen für Camper

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Truma Mover SX Set
Camper Trolley Rangierhilfe
AL-KO Mammut Rangierhilfe
Bullwing Caravan-Rangierhilfe
Enduro autoSteady
Enduro Rangierhilfe EM303A
vidaXL Rangierhilfe Stützrad
Carbest Cara-Move Ranghierhilfe

Den Caravan einfach rangieren – mit diesen Hilfen

• Enduro 3030+
Wichtiges Zubehör für den Camper
Die vollautomatische Rangierhilfe Enduro 303A+ gibt's ab 1150 Euro.
Bild: AUTO BILD
Eine vollautomatische Rangierhilfe ab ca. 1150 Euro? Das ist schon mal kein schlechtes Angebot. Die holländische Firma Enduro muss sich aber auch in einem hart umkämpften Markt behaupten und tut das vor allem mit einem schlüssig aufeinander abgestimmten Programm. So dient die Fernbedienung der Enduro 303A+ (34 kg) für Caravans bis 1800 kg ebenso den elektrisch angetriebenen Caravanstützen (autoSteady, ca. 14 kg). Eine App bringt die Funktionen auch auf das Smartphone (www.eal-vertrieb.com). 
• Truma Mover SX und XT
Clever gedacht: Den Begriff "Mover" hat sich Truma recht­zeitig gesichert – alles andere ist bloß eine „Rangierhilfe“. Der Marktführer hält zwei Produkte parat: den halbautoma­tischen Mover SX (1569 Euro), der sich mittels einer Hebel­bewegung leicht schwenken und stufenlos präzise steuern lässt, sowie den vollautomatischen Mover XT, der 930 Euro mehr kostet, dafür mit aufwendiger Technik und niedrigerer Bauweise seine Stahlrollen per Knopfdruck an die Reifen schmiegt. Gemeinsam ist beiden Antrieben, dass am Schieberegler beschleunigt und am Dreh­regler gelenkt wird – auch gleichzeitig (www.truma.com). 
• Reich Easydriver
Sehr kompakt und mit einem sechs Zentimeter großen Anschwenkweg – der neue Easydriver active 1.8 (ab 1199 Euro) von Zubehörspezialist Reich passt sich bestens dem Chassis an. Die Antriebsrollen werden per Akkuschrauber oder Kurbel am Reifen platziert. Das funktioniert beim 1599 Euro teuren Bruder, dem Easydriver Pro 1.8, vollautomatisch. Rangiert werden kann bei beiden auch per App auf dem Smartphone (www.reich-easydriver.com). 
• Kronings Camper Trolley
Reicht die Zuladung des Caravans nicht mehr für die Installation einer fest montierten Rangierhil­fe? Hier rollt Rettung an: Die Konstruktion des dänischen Herstellers Kronings belastet den An­hänger nur mit einer sieben Kilogramm leichten Vorrichtung an der Deichsel, in die sich der – je nach Ausführung – 22 bis 38 Kilo schwere Camper Trolley (ab 1150 Euro) einhakt und dann Anhänger bis 4,5 Tonnen bewegt. Die Gummiraupen treibt eine Lithium-Batterie an, transportiert werden kann der Trolley im Zugfahrzeug. Unterstützung bei Fahr­manövern auf weichem Untergrund leistet der acht Kilo schwere Camper Belt (ab 140 Euro) als Ersatz für das Bugrad (www.kronings.com). 
• Mammut/Ranger
Wichtiges Zubehör für den Camper
Der Einbau des Rangierantriebs Mammut kostet vier bis fünf Arbeitsstunden.
Bild: AUTO BILD
Ebenfalls mit zwei Rangiersystemen ist AL-KO auf dem Markt: Ranger (1190 Euro, 37 kg) und Mammut (2290 Euro, 32 kg). Die preisgünstigere Variante ist eine Halb­automatik, der Antrieb muss mit Kurbel oder Akkuschrauber an die Reifen gepresst werden. Das (Kunst­stoff-)Gehäuse schränkt die Bodenfreiheit sichtbar ein, die Steuerungselektronik wird im Inneren des Caravans verbaut. Die maximale Steigfähigkeit gibt das Unternehmen mit 18 Prozent an, kurzfristig – z. B. bei Unter­legkeilen – darf es auch etwas mehr sein. Der Mammut lässt die Muskeln spielen, kann bis 28 Prozent überwinden, und das flache Aluminiumgehäuse mit der im Inneren eingebauten Steuerungselektronik passt sich beinahe unauffällig dem Chassis an. Der Grund dafür findet sich im AL-KO-Chassis mit sogenannter "M-Prä­gung" (ab Baujahr 2010). Das verfügt nämlich serien­mäßig über spezielle Aufnahmebohrungen und schränkt deshalb die Bodenfreiheit des Fahrgestells nicht ein. 
Während bei der Ranger-Fernbedienung eine Tastatur zum Einsatz kommt, wird der Mammut per Joystick gesteuert. Die Übertragung dieser Steuerung auf eine Smartphone-App (z. B. im Zusammenhang mit dem 2Link-System, siehe unten rechts) plant AL-KO übrigens nicht, zu einzigartig sensibel und präzise erscheint den Technikern der Joystick. Dieser Komfort, so sagen sie, ließe sich nicht auf eine App übertragen. 
• Caravan Mover Shop
Beim Neufahrzeug wird die Rangierhilfe inklusive Autark-Paket meist ab Werk bestellt. Wer aber Sonderwünsche hat oder nachrüsten will, muss in die Werkstatt – oder ruft den Caravan Mover Shop an, der mit einem Montagewagen zum Kunden kommt. Die Beratung der deutsch sprechenden Niederländer erfolgt herstellerunabhängig, das Angebot umfasst alle Marken. Die Montagekosten inklusive Batterie betragen ca. 330 Euro inklusive An- und Abfahrt. Reparaturen werden ebenfalls vor Ort ausgeführt (www.caravanmovershop.de). 
• AL-KO 2LINK
In Verbindung mit einer App auf dem Smartphone zeigt das im Deichselbereich nachrüstbare Connectivity-System per Bluetooth jetzt schon den Status der Trailer Control ATC (Anti-Schleuder-System) an und fungiert außerhalb des Caravans als elektronische Wasserwaage zur Nivellierung. Hinzu kommt in nächster Zeit noch die Überwachung von Bremsbelägen und Reifendruck (www.alko-tech.com/2link). 

Diese Hilfen gibt's für den Caravan-Aufbau

• UP4 (Elektrisches Stützensystem)
Alles scheint in diesen Zeiten leichter zu werden, nur der lästige Kniefall vor dem Caravan beim Rauf- und Runterkur­beln der Stützen gehört immer noch zum Pflichtprogramm. Doch das wird bald vorbei sein, prophezeit AL-KO. Der Fahr­gestellproduzent aus Kötz (Bayern) macht jetzt mit dem elek­trischen Stützensystem UP4 (sprich: ApFor) mal wieder einen Vorstoß – zum Nachrüsten! Vier Elektromotörchen fahren zügig die Premiumstützen mit Big-Foot-Aufsetzer aus und ein, stabilisieren den Caravan, nivellieren ihn aber nicht. Weiter­hin muss über das Stützrad in der Länge und mittels Auffahrkeil in der Breite ausgerichtet werden. Eine Notentriegelung ist vorhanden, sollte die Batterie entladen sein. Der Preis be­trägt 1099 Euro inklusive Stützen plus vier bis fünf Stunden Einbau und Batterie in­klusive Big-Foot-Aufsetzer. Die UP4-Fern­bedienung ist auch in der Lage, den halb­automatischen Ranger-Rangierbetrieb von AL-KO zu steuern. 
• E&P Hydraulik Level C
Wichtiges Zubehör für den Camper
Ein drehbarer Kunststoffring mit Sensoren ist wichtiger Bestandteil des Westfalia-Parkassistenten.
Bild: AUTO BILD
Einen verlockenden Schritt weiter als UP4 geht das hydraulische E&P Le­velsystem, denn damit wird es richtig komfortabel: Ankommen auf dem Stellplatz, Caravan positionieren, auf den Knopf des Bedienteils drücken und innerhalb von zwei Minuten ist alles im Lot. Zunächst fährt eine der Achsstützen aus, so wird das Gewicht auf die Achse verlagert. Anschließend werden die vorderen Eckstützen aktiviert, dann die zweite Achsstütze und zum Schluss die hinteren Eckstützen. Damit ist gewähr­leistet, dass das Gewicht immer auf der Achse und nicht auf den Stützen lastet. Das Netto-Mehrgewicht des nach­rüstbaren Systems liegt bei nur 20 kg, und auch die Geld­börse wird deutlich leichter: 3290 Euro inklusive Einbau kostet der Komfortgewinn. Eine abgespeckte Version besteht nur aus den zwei hydraulischen Achsstützen (2290 Euro inklusive Einbau), die Eckstützen müssen dann manuell heruntergekurbelt werden. 
• Trailer-Assistenten
Rückwärtsfahren mit dem Gespann – vielen Caravanern bereitet das Un­wohlsein. Auf Campingplätzen wird das Problem meist von der Rangier­hilfe oder zupackenden Platznach­barn gelöst. Aber was ist auf der Stra­ße, wenn man sich verfahren hat? Oder auf einem Parkplatz? Das ist die Stunde der Parkassistenten des VW-Konzerns und von Westfalia Automotive. Der Fahrer muss das Gespann in einer geeigneten Position anhalten, den Rückwärtsgang einle­gen und bei VW den "Trailer Assist" (Zubehör inklusive Parklenkassistent zum Beispiel für den Golf ab ca. 525 Euro) drücken. Der Spiegel-Einstell­schalter dient nun als "Joystick", und mit ihm lässt sich die gewünschte Fahrtrichtung des Gespanns stufenlos einstellen bzw. verändern. Dann über­nimmt der Assistent die Lenkung. Dreh- und Angelpunkt des Systems ist die im Fahrzeug integrierte Kame­ratechnik, mit deren Hilfe der Knick­winkel des Anhängers beobachtet und berechnet wird (www.volkswagen.de). Beim Trailer Towing Assistant (TTA) von Westfalia Automotive fungiert als Winkelgeber ein drehbar gelagerter Kunststoffring im Kugelkopf, der um einen Sensor rotiert. Der Fahrer gibt die gewünschte Ausrichtung des Anhän­gers beim Rückwärtsfahren über einen separaten Dreh-Drück-Steller vor – und betätigt Gas und Bremse. Die Fahrhil­fe versieht ihren Dienst bereits im Q7 von Co-Entwickler Audi (Aufpreis 300 Euro), weitere Hersteller sollen folgen (www.westfalia-automotive.com). Sehen Sie in der Bildergalerie die einzelnen Rangier- und Aufbauhilfen: