(Reuters/dpa/isa/brü) BMW und Daimler haben die Fusion ihrer Carsharing Töchter DriveNow und Car2Go besiegelt. Beide Unternehmen übernehmen je 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen, teilten die Hersteller am 28. März 2018 mit. Auch die anderen Mobilitätsdienste der beiden Konzerne wie die Daimler-Taxi-App mytaxi werden in das Gemeinschaftsunternehmen eingebracht. Nur die Kartellbehörden müssen noch zustimmen.

Gemeinsame Plattform geplant

Viele Autobauer wollen weg vom reinen Verkauf von Fahrzeugen hin zum Angebot von Dienstleistungen rund ums Auto. Durch das Zusammenlegen der Carsharing-Geschäfte wollen BMW und Daimler Konkurrenten wie dem Fahrdienst-Anbieter Uber Paroli bieten. “Als Pioniere des Automobilbaus werden wir nicht anderen das Feld überlassen, wenn es um die urbane Mobilität der Zukunft geht“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Es werde künftig mehr Menschen als heute geben, die in den Städten auf ein eigenes Auto verzichten, aber trotzdem sehr mobil sein möchten. “Im Wettstreit um die besten Premium-Fahrzeuge bleiben wir Wettbewerber“, sagte BMW-Chef Harald Krüger. Künftig soll es eine gemeinsame Internetplattform beider Carsharingdienste geben, um die Kurzzeitleihe von Autos beider Marken zu organisieren. DriveNow unterhält eine Flotte von gut 6000 Wagen der Marken BMW und Mini an 13 europäischen Metropolen. Car2Go hat neben Deutschland auch Fahrzeuge in Amsterdam, Wien, Madrid, Florenz, Mailand, Rom, Turin sowie in den USA und Kanada. Zur Fahrzeugflotte gehören neben dem Smart diverse Mercedes-Modelle (A-/B-/CLA-/GLA-Klasse).

Zwei Millionen Carsharing-Kunden in Deutschland

Carsharing hat trotz weiterhin mangelnder Profitabilität in den vergangenen Jahren starken Zulauf bekommen. Vor allem jüngere Kunden nutzen das Carsharing Angebot in größeren Städten und verzichten dafür auf ein eigenes Auto. Nach einer Bilanz des Bundesverbandes Carsharing nutzen mehr als zwei Millionen Menschen Carsharing in Deutschland zum Stichtag 1.1.2018. Zwei Jahre zuvor lag die Zahl noch bei rund einer Million.