Bei aller Benzin-Liebe zu dicken Limousinen, schnittigen Coupés oder angesagten Hochsitz-SUV – am Ende bleiben ganz normale Kleinwagen die wahren Größen. Warum? Mehr braucht kein Mensch. Das ist zumindest unser Fazit nach einer Testwoche in und mit den aktuell interessantesten Ablegern der Spezies "Polo-Klasse". Vier Erwachsene passen problemlos hinein. Zwischen 90 und 100 PS reichen, um in der Stadt ordentlich mitzumischen, auf der Autobahn locker mitzuschwimmen und auf der Landstraße dem Fahrspaß zu frönen. "Echte" Verbräuche mit teilweise einer Fünf vor dem Komma lassen sich sowohl mit einem knappen Budget als auch mit dem Umweltgewissen vereinbaren.

Unterm Blech des Polo steckt eine Menge Golf-Technik

VW Polo
Klassenprimus: Auch in seiner sechsten Generation will der VW Polo bei den Kleinen wieder ganz nach oben.
Ach ja: So ein Vier-Meter-Auto lässt sich zudem noch herrlich stressarm durch Spurwechsel dirigieren, angenehm im Citygewühl überblicken und vor dem Supermarkt lässig einparken. Also: Weniger ist in diesem Fall mehr. Und wer am meisten bietet, verraten wir Ihnen hier. Wir haben dazu die etablierte Konkurrenz gegen das Urmeter der Klasse antreten lassen – den Allrounder VW Polo. Ganz aktuell steht die sechste Generation am Start. Und die hat es faustdick hinter den Ohren. In der 2017er Auflage steckt eine Menge ausgefeilter Golf-Technik unterm Blech. Das verspricht sehr erwachsene Anlagen (Stichworte Multimedia-Ausstattung sowie Assistenzsysteme) und Fahrfähigkeiten bei erfreulich jugendlichen Außenmaßen. Grundsätzlich ist der Polo ab sofort ein Fünftürer – entsprechende Preisaufschläge für zwei zusätzliche Fondtüren haben wir bei der Konkurrenz also eingerechnet.
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Mit dem Ibiza gibt es einen eng verwandten Konkurrenten

Seat Ibiza
Technikbruder: Der Ibiza teilt sich die Plattform mit dem Polo – kann er ihn im Vergleich schlagen?
In unserem Vergleichstest spielen die intelligenten Benziner die Hauptrolle. Rund ein Liter Hubraum, Benzindirekteinspritzung, drei Zylinder, per Turbo aufgeladen – daraus sollten ordentliche (und alltagstaugliche) Fahrleistungen inklusive passabler Verbrauchswerte resultieren. Für uns im Test: Neben dem Polo 1.0 mit 95 PS und Fünfganggetriebe der technisch eng verwandte Konzernbruder Seat Ibiza 1.0 (ebenfalls 95 PS und manuelle Schaltbox). Dazu der 90 PS starke Klassiker Opel Corsa 1.0 Ecotec Turbo mit Sechsgangschaltung sowie der Kia Rio T-GDI ISG 100 mit 100 PS (und fünf Gängen). Von Ford kommt der Fiesta 1.0 EcoBoost mit 100 PS starker Maschine. Der Fiesta verteilt die Kraft auf sechs Gänge. Klingt bis hierher nach Anlagen auf Augenhöhe. Ob das stimmt, sehen Sie in der Bildergalerie. Was wir schon jetzt verraten: Am Ende ist für die meisten Zwecke ein Kleinwagen die beste Wahl beim Autokauf.
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Fazit

Der Polo ist eine Bank. Nicht nur in Sachen Käufergunst. Er ist auch das derzeit beste Kleinwagenmodell. Im Vergleich mit vier anderen Konkurrenten mit ähnlicher Motorisierung gewinnt er sogar deutlich.

Von

Berend Sanders