Gebrauchte, Oldtimer, einfache Autos: Etwa 900.000 Pkw in Deutschland haben keine Airbags. Wie gefährlich das bei einem Unfall ist, zeigt ein Video.
Erschreckende Bilder: Die Einrichtung des Autos ist zerschmettert. Der Kopf des Fahrers wohl auch.
Wie gefährlich ein Unfall in einem Auto ohne Airbag ist, zeigte kürzlich der Crash eines klassischen 911ers. In Deutschland sind gar nicht so wenige Fahrzeuge ohne den schützenden Luftsack unterwegs: Laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) haben zwei Prozent der deutschen Autos keinen Airbag. Das macht bei rund 45 Millionen Pkw immerhin etwa 900.000 Fahrzeuge aus! Ein aktuelles Video zeigt, welchen Unterschied der Airbag bei einem Unfall macht: Während der Kopf des Dummys in einem Auto mit Airbag beim Frontalcrash vom Luftsack aufgefangen wird, prallt derjenige des Dummys in einem Auto ohne Airbag mit voller Wucht auf Lenkrad und Instrumententafel. Was dieser Aufschlag mit dem Kopf eines echten Menschen machen würde, will man sich gar nicht vorstellen. Sehen Sie selbst:
Bei falscher Sitzposition: Verletzungen durch den Airbag
Mit Airbag geht der Crash meist glimpflich aus – wenn der Fahrer richtig sitzt.
Damit der Airbag optimal schützen kann, ist die richtige Sitzposition laut ADAC überaus wichtig. Die Rückenlehne sollte möglichst aufrecht stehen und der Fahrer dicht an die Lehne heranrücken; der Abstand zum Lenkradairbag sollte aber mindestens 25 bis 30 Zentimeter betragen. Ist der Fahrer näher dran, drohen schwere Verletzungen im Brustbereich durch den Airbag, der sich bei einem Unfall explosionsartig aufbläst. Ein zu großer Abstand ist ebenfalls nicht gut: Wer mehr oder weniger im Sitz liegt, riskiert schwere Nackenverletzungen.
Crashtest mit einem Auto alter Technik
Der Dummy im Tsuru zeigt klar: Ein Mensch am Steuer hätte diesen Aufprall nicht überlebt.
Erschreckende Ergebnisse für das Fahren ohne Airbag zeigte auch ein Crashtest in Mexiko. Dabei wurde eine Nissan-Limousine, gebaut auf dem technischen Stand der späten 80er-Jahre, mit einem Vergleichsmodell von heute seitlich gecrasht. Das Ergebnis ist verheerend: Die Energie des Aufpralls schiebt den Nissan Tsuru von 2015 so heftig zusammen, dass der Fahrer wohl nicht überlebt hätte. Der Dummy prallt voll auf das Armaturenbrett. Das Auto hat keine moderne Sicherheitszelle, weder Airbags noch ABS. Auch hierzulande ist dieser Wagen bekannt, er wurde in Deutschland als Nissan Sunny N14 angeboten. Im Crashgegner aus aktueller Produktion mit Sicherheitstechnik auf dem heutigen Stand wäre der Zusammenstoß für den Fahrer eher glimpflich verlaufen. Der Nissan Versa von 2016 verfügt über Lenkrad- und Seiten-Airbags, die den Fahrer schützen.
Oldtimer trifft Neuwagen – mit verheerenden Folgen
Beim direkten Aufeinandertreffen hatte der Chevy Bel Air von 1959 dem modernen Malibu nichts entgegenzusetzen.
Wer weitere spektakuläre Crashtest-Bilder sucht, wird bei Youtube fündig. Wo auch immer auf der Welt ein Auto beim Crashtest die Waffen strecken musste – im Youtube-Archiv findet sich der Beweis. So wie der Chery Amulet, der in Russland förmlich zerbröselte. Ein Nachbau des alten Seat Toledo, made in China und lange als Neuwagen bei russischen Händlern. Oder der Holden Commodore, bei uns als OpelCommodore C bekannt, der beim Aufprall auf die Wand in selbiger zu verschwinden schien. Und natürlich findet sich dort auch der ChevroletBel Air aus dem Jahr 1959, der sich im Auftrag eben jenes Insurance Institute for Highway Safety mit einem Chevrolet Malibu Baujahr 2009 anlegte – und dessen moderner Sicherheitszelle nichts entgegen zu setzen hatte. Die spektakulärsten Crashtest-Bilder gibt es in der Bildergalerie: