Dacia Duster: Kaufberatung
Gesucht: der beste Dacia Duster

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Bei der zweiten Generation des Duster hat Dacia an vielen wichtigen Schrauben gedreht, ohne die Grundtugenden aufzugeben. AUTO TEST hat studiert und probiert.
Wer dieser Tage auf ländlichen Routen durch Südfrankreich fährt, sieht den Dacia Duster überall. Gefühlt ist jeder zweite Verkehrsteilnehmer in einem der günstigen SUVs unterwegs, egal ob die Wagen französisch-fatalistisch über Landstraßen gescheucht werden oder ruhend Hofeinfahrten zieren. Damit tritt der Dacia im automobilen Mikrokosmos ein Stück weit das Erbe des Renault 4 an. Der R4 war zu seiner Zeit – die dauerte immerhin von 1961 bis 1992 – ein praktisches wie preiswertes Vernunftauto. Der günstigste R4 kostete zur Markteinführung 4115 DM, die Summe entspräche heute etwa 8850 Euro – den deutlich moderner ausgestatteten Duster gibt's ab 11.490 Euro, das passt.
Viele Veränderungen sind nicht offensichtlich
Video: Dacia Duster (2017)
So fährt sich der Duster
Vom R4 gab es in der über 30-jährigen Bauzeit fünf Generationen, die sich bei nahezu unverändertem Karosseriedesign nur in der technischen Weiterentwicklung unterscheiden. Den Dacia Duster gibt es seit 2010, seit Januar 2018 ist die hier behandelte zweite Generation auf dem Markt. Und auch beim Duster hat sich an den unsichtbaren Stellen sehr viel mehr getan als bei der Karosserie – deren Veränderungen werden erst auf den zweiten Blick deutlich. Traurig: das neue Blechkleid verliert beim maximalen Ladevolumen über 100, beim Minimalvolumen immerhin 30 Liter. Die Bodenfreiheit bleibt mit 21 Zentimetern unverändert – und erreicht fast das Niveau der aktuellen G-Klasse. Der Böschungswinkel des Duster beträgt vorn 30 und am Heck 34 beziehungsweise bei den Allradern 33 Grad. Diese Daten belegen die Tauglichkeit für robuste Einsätze, bei denen weder ein R4 noch ein VW Tiguan mithalten können. Auch die Zuladung in Höhe von 494 bis 533 Kilo bewerten wir als ordentlich. Die Anhängelast von maximal anderthalb Tonnen sorgt hingegen kaum für Aufsehen. Die notwendige Anhängerkupplung kostet im Zubehör übrigens 339 oder als abnehmbare Variante 499 Euro – beide Preise ohne Montage.
Überblick: Alles zum Dacia Duster
Im Innenraum geht es jetzt ruhiger zu

Im Dacia-Fond reisen auch große Personen ohne Platzangst. Die Polster sind straff, aber bequem.
Auf den Sitzplätzen geht es kommod zu, wobei der Fond höchstens normalen Kompaktklassestandard bietet. Auf dem Fahrerplatz machen sich spätestens auf längeren Strecken die um zwei Zentimeter verlängerten Beinauflagen positiv bemerkbar, die Sitze selbst sind straff aber komfortabel gepolstert. Eine Lordosenstütze gibt es aber weder für die erste noch für die zweite Ausstattungslinie, und mit der dritten Linie nur gegen Aufpreis. Für den 1,86 Meter großen Redakteur besteht zudem das Problem, dass er innerhalb des Fahrzeugs zu hoch sitzt – und so immer einen Teil des Dachhimmels wie das berühmte Brett vorm Kopf trägt. An Ampeln müssen sich Große also vorbeugen oder auf den hupenden Hintermann warten. Beides keine idealen Bedingungen. Im Innenraum geht es jetzt ruhiger und weniger brummig zu. Das wurde unter anderem durch eine flacher ansteigende und 0,35 Millimeter stärkere Windschutzscheibe, überarbeitete Dichtungen, mehr schallabsorbierende Materialien im Innenraum sowie eine Versteifung des Vorderwagens erreicht. Eine auffällige Verbesserung, aber natürlich noch kein Premiumniveau – und daran erinnert auch die altbackene Fernentriegelung des Tankdeckels. Andererseits überrascht die Motorhaube beim Öffnen mit zwei Dämpfern – unser Kadjar-Dauertester verfügt noch über eine Haubenstange. Weitere Infos zum Dacia Duster und die Kauftipps der Redaktion finden Sie in der Bildergalerie.
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