Nun ist sie gekommen, die Stunde der Wahrheit. Wo also steht Opel? Genauer: Was kann der Astra, die tragende Säule des Unternehmens? Das Auto, das Opels Überleben sichert (oder eben nicht)? Sicher, zurzeit läuft der Laden – Opel liegt auf Rang zwei der deutschen Zulassungsstatistik. Aber reicht der Atem für die Zeit nach der Abwrackprämie? Da langt es dann nicht mehr, nur preisgünstig zu sein. Gut muss er sein, der Astra, technisch kompetent und – vor allem – als Besitz erstrebenswert. Ein Handstand auf einer Rasierklinge ist leichter. Die Kundschaft in der Kompaktklasse wird verwöhnt, die Konkurrenz ist erdrückend stark.

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Hohe Qualität gepaart mit feiner Technik gehört inzwischen international zum Klassenstandard. Da muss sich Opel schon was einfallen lassen. Wir konfrontieren den Astra mit fünf seiner schärfsten Widersacher: Wo kann er punkten, wo muss er bluten? Alle Kompakten treten als Benziner an, zwischen 122 und 140 PS, in der Preisklasse um 23.000 Euro. Klar, der Golf muss dabei sein, der Marktführer und härteste Gegner des Astra. Er kommt als TSI Comfortline mit dem 1,4 Liter kleinen Turbo-Direkteinspritzer (122 PS). Als empfehlenswerte Zugabe hat er das adaptive DCC-Fahrwerk. Ein weiterer Klassiker unter den Astra-Konkurrenten: der Ford Focus, hier ein 1.8 Titanium (125 PS), bekannt und geschätzt als der Fahrdynamiker unter den Kompakten. Aus Frankreich schickt Renault den aparten Mégane namens TCe 130 Luxe ins Rennen. Auch so ein kleiner Turbo, der aus 1,4 Liter Hubraum 130 PS mobilisiert, wenngleich noch mit konventioneller, indirekter Einspritzung.

Der neue Opel Astra muss sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen

Opel Astra Honda Civic Kia Cee'd Renault Mégane Ford Focus VW Golf
Harte Konkurrenz: Kann sich der neue Opel Astra in der Kompaktklasse durchsetzen?
Honda, Japans Marke für die feineren Sachen, fährt den futuristisch gestylten Civic 1.8 i-VTEC Sport auf – eine 140-PS-Kanone. Und schließlich darf auch Kia nicht fehlen, Koreas Spezialist für die etwas gehobenere Kost. Der Kia cee'd mit 125 PS stellt sich dem Vergleich. Frisch geliftet und, wie es sich für einen Koreaner gehört, als Preisbrecher dieses Vergleichsfelds. Und was fährt Opel auf? Den Astra 1.4 Turbo Sport. Noch ein geschrumpfter Turbo also, der hier sogar 140 PS lockermacht. Und analog zum Golf fairerweise mit elektronischer Fahrwerkgarnierung, die bei Opel unter der Bezeichnung FlexRide läuft. Gut gerüstet also – mal sehen, ob es dem Hoffnungsträger die Lorbeeren einbringt, die einen Siegertyp auszeichnen.

Wie der Vergleich ausgeht, sehen und lesen Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv.

Fazit

von

Wolfgang König
High Noon – und der Astra hat sich gut geschlagen. Er bietet Komfort, Qualität und leistet sich keine gravierenden Schwächen. Weit weg von einer Golf-Kopie, was VW-Muffel freuen wird. Fragt sich nur, ob er so viel größer und schwerer als die Konkurrenz sein muss. Ich finde, da wäre weniger mehr. Der Golf präsentiert sich wieder einmal als Musterknabe – was gäbe es auch schon groß an ihm auszusetzen? Der Focus: betagt, aber immer noch fähig. Renault ersetzt unterdessen Perfektion durch Charme, während Kia mit Erfolg am Detail feilt. Da gibt es beim Cee’d zwar noch einiges zu tun, aber es geht voran. Dagegen schafft Honda mit dem Civic vor allem eines: Abwechslung.

Von

Wolfgang König