Winter in den Alpen – das heißt für uns: Zeit für unseren alljährlichen Wintertest im Tiroler Kühtai. Kann David diesmal Goliath schlagen?
Kein Verlass mehr auf Frau Holle! – Den Neuschnee von November hat die Sonne zumindest auf den Südhängen wieder weggeschleckt, als wir Mitte Dezember 2016 für unseren traditionellen Wintertest ins gut 2000 Meter hoch gelegene Kühtai kommen; und auch wenn sich auf den emsig gepflegten und mit viel Kunstschnee aufgepeppten Pisten in Österreichs höchstgelegenem Ski-Dorf die Wintersportler eifrig tummeln: Zumindest Fotograf Tom Müller ist gar nicht zufrieden mit dem Hintergrund: "Da schaut ja überall das Gras raus!", schimpft er. "Nach Winter sieht das nicht wirklich aus …" Doch absagen kommt nicht in Frage.
Seine Technik-Brüder machen dem Tiguan das Leben schwer
Das erfolgreichste Kompakt-SUV ist der VW Tiguan. Im Wintertest trifft er auf starke Konzern-Konkurrenz.
Schwerpunkt bei der Auswahl der Testkandidaten: die populäre Klasse der Kompakt-SUV – die sich in Deutschland als "Tiguan-Klasse" etabliert hat. Pflicht ist da natürlich der neue Tiguan, angetreten als 2.0 TDI mit 190 PS und Siebengang-Doppelkupplungs-Automatik. Auf der prinzipiell gleichen Allrad-Plattform mit elektronisch geregelter Haldex-Kupplung für die Hinterachse bauen auch zwei Tiguan-Konkurrenten auf: Aus Tschechien kommt der sportliche Seat Ateca – ebenfalls als 190-PS-TDI mit Siebengang-DSG; aus dem gleichen Werk der neue Skoda Kodiaq – er tritt mit dem 2.0-TSI-Motor mit 180 PS an. Nah verwandt mit diesen Semi-Drillingen ist das vierte Auto: Eine Nummer kleiner, aber prinzipiell mit dem gleichen Allrad-Antriebsstrang ausgestattet, steht der Audi Q2 ebenfalls als 2.0 TDI mit DSG bereit. Diese Häufung von Autos auf der MQB-Plattform des VW-Konzerns ist beabsichtigt: Wir wollten wissen, inwiefern sich die unterschiedliche Fahrzeuggröße, die möglicherweise unterschiedliche Abstimmungs-Philosophie und die unterschiedlichen Reifenfabrikate auswirken. Wie immer überließen wir den Herstellern die Entscheidung, welchen Reifentyp sie für die Tests am geeignetsten finden.
Der Kia Sportage will die Fehler des Tucson nicht wiederholen
Der Kia Sportage kommt mit neu abgestimmtem Allrad. Ist er besser als der Tucson beim 2015er-Test?
In die Tiguan-Klasse gehört auch der neue Kia Sportage. Sein Hang-on-Allrad kommt von Magna – wie der des Hyundai Tucson, der sich im vergangenen Jahr nicht mit Ruhm bekleckert hatte. Daraufhin machten sich die Entwickler zusammen mit den relevanten Zulieferern an die Neuabstimmung der Allrad- und Regelsysteme des Sportage – und versprachen, dass es nun besser funktioniere als beim Schwestermodell Tucson. Das wollten wir natürlich testen; der Kia tritt als 185-PS-Diesel mit Schaltgetriebe an. Eine halbe Klasse höher angesiedelt, verteidigt der Land Rover Discovery Sport den Ruf der britischen Marke. Auch hier arbeitet der stärkere der beiden verfügbaren Zweiliter-Dieselmotoren – er bringt 180 PS über eine Neunstufenautomatik und einen Haldex-Hang-on-Allradantrieb auf die Räder. Aus Japan kommt das Erzeugnis der in Allradkreisen wohlklingenden Marke Subaru: der aktuelle Outback. Sein Vorgänger hatte vor genau zehn Jahren unseren damaligen Wintertest gewonnen; jetzt tritt er als 2,5-Liter-Benziner mit stufenloser Wandlerautomatik an. Diese Version hat, anders als die Schaltgetriebe-Modelle, einen elektronisch geregelten Hang-on-Allradantrieb.
Bentleys Luxus-Dickschiff Bentayga schlägt sich sehr gut
Brachial: Der Bentley Bentayga tritt mit 608 PS starkem V12 an. Hilft das dem Edel-SUV auch im Schnee?
Ebenfalls mit Hang-on-Allrad, allerdings andersherum, geht Jaguars erstes SUV F-Pace an den Start. Sein Dreiliter-V6- Diesel mit 300 PS ist längs eingebaut und treibt über die Achtstufenautomatik primär die Hinterräder an; eine elektronisch geregelte Lamellenkupplung beteiligt die Vorderräder. Zwei Autos völlig unterschiedlicher Art kommen mit klassischem permanenten Allradantrieb zum Test: Ein längsliegender Motor verteilt seine Kraft über ein Zentraldifferenzial auf die Antriebsachsen. Im Fall des Großraum-Vans Mercedes V 250d sind es 190 PS aus dem Vierzylinder-Diesel, die über eine Siebenstufen-Wandlerautomatik für Vortrieb sorgen; beim Bentley Bentayga W12, dem ultimativen Luxus-SUV des VW-Konzerns, prinzipiell auf der Audi-Q7-Plattform basierend, hämmert ein sechs Liter großer Turbo-Zwölfzylinder die Urgewalt von 608 PS in den Achtstufen-Automaten. Da nehmen sich die 150 PS des einzigen Autos mit simplem Zuschalt-Allradantrieb vergleichsweise dünn aus: Die neue Generation des Toyota Hilux holt sie aus einem 2,4-Liter-Diesel und schickt sie über ein Sechsganggetriebe in das klassische Zuschalt-Verteilergetriebe mit Geländeuntersetzung. Falls die Schlupfregelung nicht mehr weiterweiß, steht noch eine 100 %-Hinterachs-Differenzialsperre bereit.
Drei Tests prüfen Fahrsicherheit, Beherrschbarkeit und das Durchkommen im Extremfall. Dass bei zwei von drei Tests auf Zeit gefahren wird, heißt nicht, dass wir Raserei auf glatten Fahrbahnen gut finden. Aber je schneller man im Extremfall vorankommt, umso größer sind die Reserven bei vernünftiger Fahrweise. Die Disziplinen: • Handling (Slalom auf Eis): Pylonenabstand 10 m. Gesamtlänge 50 m + Wendeschleife • Tiefschnee (Skipiste): Gesamtlänge 260 m, Anstieg 62,8 m, mittlere Steigung 24,1 % • Dynamik (Bergstraße): Wertungslänge 480 m, Anstieg 54,6 m, mittlere Steigung 11,3 %.
Wie sich die elf Testkandiaten auf Eis und Schnee schlagen, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Online-Heftarchiv.
Fazit
von
Thomas Rönnberg
Man kann zu Elektroniksystemen stehen, wie man will: Aber sie werden immer perfekter. Nie lagen die Ergebnisse so nah beieinander. Und erstmals macht bei allen Testkandidaten nichts verkehrt, wer auch auf Eis und Schnee einfach im Normalprogramm bleibt.
Am schwersten auf dem Handlinparcours hat es der Toyota Hilux: nicht nur wegen seiner raumgreifenden Länge von 5,33 Metern, sondern auch, weil sich ein Auto mit starrem Allradantrieb prinzipbedingt gegen enge Kurven sträubt. Beim Hilux kommt die geländeorientiert stark gedämpfte und indirekt übersetzte Lenkung dazu, ...
Bild: Thomas Mueller
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... die nicht nur viel zeitraubende und zähe Kurbelei erfordert, sondern sich bei schnellen, starken Lenkbewegungen weiter verhärtet. So lässt sich der japanische Pickup nur relativ beschaulich durch die Pylonen treiben. Immerhin versucht das ESP, das krasse Untersteuern zu dämpfen; ...
Bild: Thomas Mueller
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... mit per Tastendruck teilabgeschaltetem System geht's noch zäher ums Eck. Mit abgeschaltetem Allradantrieb lenkt der Hilux zwar williger ein; doch ist dabei der Vortrieb unzureichend, sodass man noch schlechtere Zeiten erzielt. Die gleichen Ursachen führen dazu, ....
Bild: Thomas Mueller
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... dass dem Toyota auch im praxisnahen Dynamik- und Fahrsicherheitstest auf einer abgesperrten Bergstraße der letzte Platz nicht erspart bleibt. In den Kehren der Strecke schiebt er stur über die Vorderräder, wogegen das ESP nur wenig ausrichten kann.
Bild: Thomas Mueller
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Der Versuch, die Bergfahrt ohne Allradantrieb durchzuführen, muss abgebrochen werden – mit Hinterradantrieb allein bewältigt der Pickup die durchschnittlich 11 % Steigung einfach nicht. Besser bewährt er sich beim nächtlichen Skipisten-Uphill: Im normalen Allradmodus mit aktivem Fahrdynamikregelsystem ...
Bild: Thomas Mueller
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....funkt das System ständig dazwischen und regelt dem Motor die Kraft weg. Zügiger geht es nach dem Druck auf die ESP-Taste: Die Kraft bleibt länger da – allerdings sabotiert die Restfunktion der Regelung den Vortrieb gelegentlich immer noch. Ganz abstellen lässt sich die Fahrhilfe nur, in dem man die Geländeuntersetzung einlegt.
Bild: Thomas Mueller
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Dann lässt sich auch die Vollsperre des Hinterachsdifferenzials aktivieren – die allerdings nur beim Anfahren Vorteile bringt und sich bei höherem Tempo abschaltet. So konditioniert, klettert der Pritschenwagen höchst respektabel: Erst nach knapp 177 Meter ist Schluss. So reicht's für den Hilux insgesamt noch für einen dritten Platz auf der Skipiste, was aber nichts an Gesamtplatz elf ändert.
Bild: Thomas Mueller
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Mit der Hypothek hoher Erwartungen tritt der Jaguar F-Pace an: Wenn ein weltberühmter Sportwagenhersteller ein SUV baut, erwartet man gehobene Performance. Doch diese Hoffnung wird auf Eis und Schnee eher enttäuscht. Im engen Slalom bekämpft die Fahrdynamikregelung das Untersteuern zögerlich; ...
Bild: Thomas Mueller
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... sie sucht offenbar eher ihr Heil darin, den Vorderrädern die Antriebskraft wegzunehmen, damit mehr Haftung für die Seitenführung übrig bleibt. Das hat nur mäßigen Erfolg; ...
Bild: Thomas Mueller
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... so erreicht der Jaguar weder im Normal- noch im Dynamik-Modus wirklich gute Werte – im "Rain–Ice–Snow" genannten Winterprogramm erst recht nicht. So reicht's im Slalom nur für den achten Platz.
Bild: Thomas Mueller
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Den belegt der Jaguar auch auf der kurvigen Bergstrecke, die während der Wintersaison normalerweise als Rodelbahn genutzt wird. Auch hier übertreibt das Schnee-Fahrprogramm seine Bemühungen um Fahrstabilität und vernachlässigt darüber den Vortrieb.
Bild: Thomas Mueller
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Am flottesten fegt der Brite die 480 Meter lange Wertungspassage im Dynamic-Modus mit teilabgeschaltetem ESP hinauf; er bleibt dabei noch akzeptabel beherrschbar. Erstaunlich zögerlich erklimmt der F-Pace die Skipiste: Die souveräne Kraft des Sechszylinders verpufft im Normalfahrprogramm in den Motoreingriffen der Schlupfregelung.
Bild: Thomas Mueller
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Das Schneeprogramm bringt hier immerhin rund 20 % bessere Resultate; aber nochmals 20 % weiter kommt, wer das Dynamik-Programm wählt und das ESP teilabschaltet. Dennoch bleibt der Großkatze hier nur der zehnte Rang.
Bild: Thomas Mueller
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Sehr sicherheitsbetont wird das ESP traditionell bei Mercedes abgestimmt. Da macht auch die große V-Klasse auf Platz neun keine Ausnahme. So kämpft sich der wahlweise als Großraum-Van oder Kleinbus einstufbare V 250d 4-Matic subjektiv recht schwerfällig durch engen Slalomkurs ...
Bild: Thomas Mueller
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... doch erleichtert die nicht zu indirekte Lenkung das Manövrieren zwischen den eng gesetzten Pylonen – und das ESP bemüht sich sehr achtbar, das Einlenken zu unterstützen.
Bild: Thomas Mueller
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Der S-Modus der Automatik bringt nur subjektiv ein spontaneres Ansprechen des Motors, indem es die Schaltpunkte nach oben verlagert; effektiv sind die erzielten Zeiten sogar neun Zehntelskunden schlechter.
Bild: Christoph Börries
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Wie gut das subjektiv sehr restriktive ESP seinen Job in Wahrheit macht, belegt die Tatsache, dass der Raumkreuzer mit abgeschaltetem System nicht schneller, sondern fast vier Sekunden langsamer durchkommt.
Bild: Thomas Mueller
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Anders auf der Bergstraße: Hier bleibt der Bus mit vollaktivem ESP zwar einfach und sicher beherrschbar, wird dabei aber immer wieder brüsk abgebremst. Hier bringt das Abschalten des ESP-Motoreingriffs bedeutende Fortschritte – und eine um drei Sekunden bessere Performance.
Bild: Thomas Mueller
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Noch größer ist der Unterschied auf der Tiefschneepiste: Nach gut 94 Metern steht die V-Klasse im Normalmodus; drückt man auf die Taste mit dem Schleudersymbol, rennt der Riese schier wie entfesselt los, kommt über 166 Meter weit und qualifiziert sich damit zum Ski-Bus. Pistenplatz 5 ist der Lohn.
Bild: Thomas Mueller
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Damit wäre ein Auto glänzend bedient, dem man aufgrund seiner Abstammung aus dem VW-Konzern und seines geringen Gewichts mehr zugetraut hätte: der Seat Ateca. Doch der Spanier steht im Normalprogramm schon nach 79 Metern; ...
Bild: Thomas Mueller
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... im Schneeprogramm wird's noch weniger; und selbst die Anwahl des Offroad-Programms und das Abschalten des störenden ESP (mühsam über den Touchscreen) bringt nur mäßige Besserung. So landet der Ateca am Skihang auf dem letzten Platz.
Bild: Thomas Mueller
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Schuld am Versagen sind ohne Zweifel die Reifen: Als einziger Hersteller machte Wintertest-Neuling Seat den Fehler, den Testwagen mit Pirelli Sottozero zu besohlen. Diese Reifen können manches – im Schnee, zumal wenn dieser tiefer als ein paar Zentimeter ist, sind sie unbrauchbar. Eis geht besser.
Bild: Thomas Mueller
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Die Bergstraße lässt sich der Ateca sogar richtig flott hinauftreiben: Rang zwei in diesem Testkapitel sichert ihm trotz der Schwäche auf der Skipiste den achten Gesamtplatz und belegt die prinzipiell gute Abstimmung von Allradantrieb und Regelsystemen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Fahrprogrammen sind gering, ...
Bild: Thomas Mueller
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... am besten geht es im Sportmodus die vereiste Bahn hinauf. Auch im Slalomkurs schlägt sich der agile Spanier achtbar (Platz 5); dabei werden im Normalprogramm und im Sportprogramm annähernd identische Ergebnisse erzielt. Nur im stabilitätsbetonten Schnee-Programm bremst das ESP stärker, das Resultat ist eine Sekunde schlechter.
Bild: Thomas Mueller
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Der Technikbruder und Klassenführer VW Tiguan landet insgesamt auf Platz sieben, verliert vor allem auf der Skipiste: Am weitesten kommt er im Offroadprogramm mit abgeschaltetem ESP, ...
Bild: Thomas Mueller
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.... am wenigsten weit im Schnee-Modus. Normalprogramm und Offroad-Programm ohne ESP-Abschaltung liegen dazwischen und ergeben insgesamt Pistenplatz 8.
Bild: Thomas Mueller
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Rang 6 erreicht der Tiguan im Slalomkurs und auf der Bergstraße. Die Dynamikprüfung am Berg erledigt er im Offroad-Programm am schnellsten, im Snow-Programm am langsamsten.
Bild: Thomas Mueller
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Im Slalom kommt man am besten im Normalmodus zurecht; im Schnee-Modus lenkt der Tiguan noch spurtreuer ein, reagiert aber zögerlicher aufs Gas; im Offroad-Modus verliert er durch stärkeres Untersteuern, weil dann das ESP weniger wirksam korrigiert.
Bild: Thomas Mueller
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Dass auf Eis und Schnee nicht immer nützt, was im Gelände Vorteile bringt, belegt auch der Subaru Outback. Das aktuelle Modell des japanischen Crossover-Kombis absolviert alle drei Testaufgaben im Standard-Modus am besten: Am Skihang kommt der Outback mit seiner stufenlosen Automatik gleichmäßig und zügig 142 Meter weit; ...
Bild: Thomas Mueller
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... im geländeorientierten X-mode geht alles weniger geschmeidig – und auch die ESP-Abschaltung hilft hier nicht weiter. Anders im Slalom, in dem der Japaner durch seine große Länge gehandikapt ist: Hier verschlechtert der X-mode die erzielbaren Zeiten nur minimal – aber das Abschalten des ESP bringt eine Verbesserung.
Bild: Thomas Mueller
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Die gleichen Befunde, jedenfalls grundsätzlich, ergeben sich auf der Bergstrecke, wo der Outback letztlich im Mittelfeld (Rang 7) landet: Langsamer und weniger harmonisch im X-mode; schneller und sanfter im Normalprogramm; ...
Bild: Thomas Mueller
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... und noch einen Tick schneller mit abgeschaltetem ESP. Wie üblich bleibt der Subaru auch ohne ESP-Eingriff recht einfach beherrschbar, erspart dem Fahrer überraschende Reaktionen. Das bringt ihn auf den sechsten Gesamtrang.
Bild: Thomas Mueller
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Der Skoda Kodiaq bewältigt den engen Pylonenkurs am flottesten. Die Fahrdynamikregelung funktioniert schon im Normalprogramm ausgewogen. Noch einen Tick besser geht's im weniger restriktiven Offroad-Modus durch die Pylonen.
Bild: Thomas Mueller
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Doch auch das Schneeprogramm zeigt hier beachtliche Qualitäten – der Kodiaq ist gut beherrschbar und kaum langsamer als im Normalmodus.
Bild: Thomas Mueller
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Auf der Bergstrecke kann der Skoda seinem Konzernbruder Ateca nicht ganz folgen: Er wirkt, speziell im Normalprogramm, spürbar träger. Beachtlicherweise kommt er im Schneeprogramm besser mit den zwischen Eis und festgefahrenem Schnee wechselnden Fahrbahnbedingungen zurecht und erzielt ein besseres Ergebnis als im Normalmodus.
Bild: Thomas Mueller
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Noch einen Hauch flinker lässt er sich im Offroadmodus durch die Kurven treiben. Mit dem überwiegend aus tückischem Kunstschnee bestehenden tiefen Untergrund auf der Skipiste kommt der Tscheche nicht so gut klar: Das beste Resultat erzielt er hier im tatsächlich traktionsfördernden Schneeprogramm, ...
Bild: Thomas Mueller
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... das bis zum Stillstand aktiv bleibt und noch die letzten Reste an Reifenhaftung nutzt. Anwahl des Geländemodus und (teilweises) Abschalten der ESP-Regelung bringen hier ein schlechteres Ergebnis. In Kombination aller drei Testkapitel landet der Skoda auf Rang fünf. Und damit einen Rang hinter ...
Bild: Thomas Mueller
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... dem Kia Sportage. Die koreanischen und deutschen Entwickler haben tatsächlich eine erhebliche Verbesserung der Wintertauglichkeit gegenüber dem Hyundai Tucson geschafft. Vor allem weil das ESP im voll aktiven Modus bei Weitem nicht mehr so panisch reagiert und Untersteuern recht wirksam bekämpft.
Bild: Thomas Mueller
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Das Deaktivieren des zweistufig abschaltbaren Regelsystems verschlechtert die Ergebnisse sukzessive, weil dann die Einlenkunterstützung wegfällt. Resultat: Rang 3 im Slalom.
Bild: Thomas Mueller
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Erheblich ist die Verbesserung gegenüber dem Halbbruder Tucson auf der Skipiste – der Sportage erreicht hier Rang 7: Zwar bremst die Motordrossel des ESP den Kia immer noch recht restriktiv ein; vor allem nach dem schnellen Wechsel vom ersten in den zweiten Gang dauert es lange, bis sich die Regelung wieder berappelt.
Bild: Thomas Mueller
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Doch der Druck auf die ESP-Taste und das Aktivieren des pseudo-sperrenden Lock-Modus macht Schluss damit – wie befreit stürmt der Sportage den Tiefschneehang fast 60 Meter weiter hinauf. Langer Druck auf diese Taste soll das ESP ganz außer Betrieb setzen; das bringt aber keinen weiteren Fortschritt ...
Bild: Thomas Mueller
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... im Gegenteil: Auch dann bleibt das ESP im Hintergrund aktiv und funkt dazwischen. Die Bergstraße erklimmt der Kia mit voll aktiven Systemen zügig; noch flotter geht's mit teilabgeschaltetem System; volle Abschaltung und Wechsel in den Lock-Modus bringen keine weitere Verbesserung. Der Bergstreckenrang 5 trägt zum achtbaren Gesamtplatz 4 bei.
Bild: Thomas Mueller
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Der heimliche Favorit des diesjährigen Wintertests ist der spektakuläre Bentley Bentayga. Wir wollten wissen, ob man für seinen außergewöhnlichen Preis auch außergewöhnliche Leistung unter winterlichen Bedingungen erwarten darf. Schließlich stand Eis und Schnee im Lastenheft der Entwickler nicht ganz oben – wohl eher das Fahrverhalten im Wüstensand.
Bild: Thomas Mueller
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Nun ist aber tiefer Schnee tiefem Sand nicht unähnlich. Das zeigt sich beim Erklimmen der Skipiste: Er bewältigt nicht nur die Gesamtdistanz der "Startbahn", sondern donnert unter Zwölfzylinder-Trompeten auch noch ein Stück die Abfahrt vom 2678 Meter hohen Hochalter weiter. Erst nach 258,95 m und auf 2131 m über Meereshöhe ist Schluss.
Bild: Thomas Mueller
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Im Offroad-Programm kommt er nicht ganz so weit – "nur" 223 Meter; und das restriktive Schnee-Programm lässt den Vorwärtsdrang schon nach 189 Metern enden. Trotzdem: ein haushoher Sieg. Weniger überzeugend agieren die Systeme bei den anderen Tests. Durch den Slalom kommt man noch ganz gut, ...
Bild: Thomas Mueller
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... am besten im schlicht "B" genannten Normalprogramm. Das Schneeprogramm bremst den 2,4-Tonner beherzt ein; das Sport-Programm lässt hingegen eher zu viel Freiheit ...
Bild: Thomas Mueller
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... und bekämpft das Schieben über die schwere Vorderachse eher unentschlossen. Ein mittelmäßiges Resultat ist das Ergebnis.
Bild: Thomas Mueller
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Auch auf der Bergstraße kommt keine wahre Freude auf. Das ESP schafft es zwar erstaunlich gut, den erst leicht turbo-verzögerten, dann aber umso ungestümeren Krafteinsatz unter Kontrolle und damit den Wagen beherrschbar zu halten, aber es bleibt dabei stets auf der eher vorsichtigen Seite – speziell im Eis-Schnee-Modus.
Bild: Thomas Mueller
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Dass das eine gute Idee und beinahe notwendig ist, beweist der Test im Sport-Programm mit zusätzlich auf den reduzierten Sport-Modus geschaltetem ESP: So wird der Bentley wirklich schwer beherrschbar, kann sozusagen vor Kraft kaum laufen. Trotzdem schiebt sich der Bentayga auf Gesamtrang drei vor.
Bild: Thomas Mueller
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Weitaus bessere Resultate in allen Disziplinen erzielt ein anderes Produkt von den britischen Inseln – der zweitplatzierte Land Rover Discovery Sport. Schon im engen Slalom weiß er durchaus zu überzeugen und erreicht hier Rang 4.
Bild: Thomas Mueller
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Insbesondere im Normalprogramm folgt er den Lenkbefehlen spontan und lässt sich damit flink durch die Pylonen zirkeln; weniger gut klappt's im restriktiv einbremsenden Schnee-Programm und im traktionsorientierten Sand-Modus.
Bild: Thomas Mueller
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Der ist dafür auf der Skipiste eine gute Wahl und bringt den Siebensitzer fast genauso weit wie das Dynamic-Programm bei abgeschaltetem ESP. Im Normalprogramm und noch mehr im Schnee-Modus (96,0 m) hemmen die ESP-Eingriffe den Vorwärtsdrang. Trotzdem reicht's unterm Strich für Rang 2 in dieser Disziplin.
Bild: Thomas Mueller
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Auch bei der zügigen Fahrt über die eisige Bergstraße stellt sich der Land Rover geschickt an – das Abschalten des ESP im Dynamic-Programm erlaubt hier die besten Resultate. Im Schneemodus kommt man besser um die Kurven als im Sand-Programm, das ganz auf Traktion ausgerichtet ist.
Bild: Thomas Mueller
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Der kleinste Testkandidat, der Audi Q2 mit seinen kompakten 4,20 m Gesamtlänge, hat es speziell im Slalom bedeutend leichter. Flink lässt er sich durch den engen Kurs steuern; ...
Bild: Thomas Mueller
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... die Tatsache, dass er bei voll aktivem ESP-System noch präziser einlenkt als in den Sonderprogrammen, kann als Beleg für die Regelgüte gewertet werden. Der Dynamik-Modus sorgt zwar für spontane Gasreaktion – bringt aber keinen Zeitgewinn.
Bild: Thomas Mueller
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Auch das Abschalten des ESP schadet mehr, als es nützt.
Bild: Thomas Mueller
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Die große Stunde für den kleinen Audi schlägt bei der Dynamik-Prüfung auf dem eisigen Rodelkurs: Hier nimmt der agile Bayer schon dem Zweitplatzierten gut zwei Sekunden ab; im Dynamic-Modus ist er nochmals einen Wimpernschlag schneller als im Normalprogramm – bei abgeschaltetem ESP hingegen eine Sekunde langsamer.
Bild: Thomas Mueller
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Respektabel schlägt sich der Q2 auch auf der Skipiste. Beachtlich sind die Kletterqualitäten im Normalmodus; das Dynamik-Fahrprogramm bringt hier keine Verbesserung – auch nicht mit abgeschaltetem ESP. Unterm Strich resultiert daraus ein überzeugender erster Platz in der Gesamtwertung.
Bild: Thomas Mueller
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Das Fazit von Thomas Rönnberg: "Man kann zu Elektroniksystemen stehen, wie man will: Aber sie werden immer perfekter. Nie lagen die Ergebnisse so nah beieinander. Und erstmals macht bei allen Testkandidaten nichts verkehrt, wer auch auf Eis und Schnee einfach im Normalprogramm bleibt."