Euro NCAP 2017: Ford Mustang
Der Seitenaufprall tat dem Kinder-Dummy auf dem Rücksitz des Ford Mustang nicht gut.
Beim Euro NCAP-Crashtest kam der Ford Mustang auf gerade mal zwei von fünf Sternen! Punktabzug gab es, so die Tester, vor allem für die Airbags und das Gurtsystem hinten. Beim Frontalaufprall etwa kam der Kopf des hinter dem Steuer platzierten Dummys mit dem Lenkrad in Kontakt, weil der Airbag nicht mit genug Druck aufgeblasen wurde. Der Dummy auf dem Rücksitz tauchte so tief ins Sitzpolster ein, dass er unter dem Hüftgurt durchrutschte. Auch der Schutz des Brustbereichs ist auf den Plätzen hinten laut Euro NCAP verbesserungsfähig. Weil die dortigen Gurte weder über Lastbegrenzer noch über Straffer verfügen, meldeten die Sensoren der Dummys hohe Belastung. Beim Test der Kopfstützen kam ein unzureichender Schutz der Passagiere gegen Schleudertraumata heraus. Eine weitere Schwäche leistete sich der Mustang beim Crash mit Kinder-Dummys an Bord. Beim Seitenaufprall tauchte der Kopf des Dummys unter dem Seitenairbag hindurch und kam mit der C-Säule in Kontakt.
Crashtest-Schwäche: Camaro, Challenger und Mustang
Euro NCAP 2017: Ford Mustang
Sogar der seitliche Aufprall auf einen Pfahl brachte den Mustang nicht außergewöhnlich aus der Form.
Ein Auto von vorgestern ist der Amerikaner trotzdem nicht. Denn seine Fahrgastzelle blieb bei sämtlichen Crashs stabil. Beim Seitenaufprall heimste er die volle Punktzahl ein, und sogar der als besonders heftig geltende seitliche Aufprall auf einen Pfahl brachte ihn nicht über Gebühr aus der Form. Kinder sind abgesehen vom Problem mit dem Seitenairbag und den erwähnten Schwächen der Gurte einigermaßen sicher unterwegs, auch wenn eine klare Information zum Status des deaktivierbaren Airbags fehlt. Für Fußgänger geht jenseits der Hüftregion keine große Gefahr vom Mustang aus. Im Gegenteil, die aktive Motorhaube des Ford fängt viel Aufprallenergie ab. Außerdem bekommt der geliftete Wagen laut Ford ein automatisches Notbremssystem und einen Spurhalteassistenten.
Euro NCAP-Crashtests 2017: Gewinner und Verlierer

Fünf Sterne für beide Volvo

Euro NCAP 2017: Volvo S90/V90
Volvo S90 (Bild) und der Kombi V90 bekamen volle fünf Sterne von den NCAP-Prüfern.
Volvo S90 und V90 spielen da in einer anderen Liga. Beiden Schweden verlieh Euro NCAP fünf Sterne. Weder beim Frontal- noch beim Seitenaufprall besteht für Passagiere unterschiedlicher Größe und unterschiedichen Gewichts auf einem der Sitzplätze Gefahr. Limousine und Kombi des schwedischen Business-Mobils kommen in einigen Test-Disziplinen sogar auf die maximal mögliche Punktzahl. Extra-Lob sprachen die Prüfer für Volvos serienmäßiges Notbremssystem "City Safety" aus, das in allen getesteten Szenarien fehlerfrei funktionierte. Genauso sicher wie Erwachsene reisen Kinder. Die Airbags auf den Beifahrersitzen können zudem deaktiviert werden. Die Information zum Status des Airbags wird dem Fahrer klar verständlich angezeigt.
Europas Auto-Adel: Volvo S90 im ersten Vergleich
Eine einzige schlechte Bewertung müssen sich die Schweden dennoch gefallen lassen: Zwar funktioniert ihre aktive Motorhaube hervorragend und schützt Fußgänger unterschiedlicher Größe wirkungsvoll. Kopf und Hüfte eines möglichen menschlichen Unfallgegners sind trotzdem wegen versteifter Karosseriestrukturen vor dem Motor und am unteren Ende der Frontscheibe erhöhter Gefahr ausgesetzt. Ein Geschwindigkeitsassistent warnt den Fahrer bei einer Tempo-Überschreitung und erlaubt es ihm, die richtige Geschwindigkeit einzustellen. Der Spurassistent lenkt zusätzlich zur Warnung gegen, sollte das Auto seine Spur verlassen.