Überraschung: Im ersten Coupé-Vergleich bügelte der 200-PS-Scirocco den BMW 125i. Herausragend vor allem das agile und sportlich-direkte Fahrverhalten, das Kurven-Surfen fast zum Spiel ohne Grenzen macht. Das gilt auch für den 2250 Euro günstigeren Scirocco 1.4 TSI, denn auch die Einstiegsvariante nutzt das gelungene Fahrwerk. Und hat mit dem 160-PS-Direkteinspritzer alles andere als einen Spielverderber unter der Haube. Im Gegenteil, wer den direkten Vergleich mit dem Zweiliter-Triebwerk nicht kennt, wird die fehlenden 40 PS kaum vermissen.

Der 1.4er hängt beeindruckend souverän am Gas

VW Scirocco 1.4 TSI
Dank Doppelaufladung – ein Kompressor sorgt für Druck von unten, der Turbolader für den zweiten Wind bei höheren Touren – hängt der 1.4er beeindruckend souverän am Gas, lässt sich ruckfrei schon aus niedrigsten Drehzahlregionen beschleunigen. Und ist im Spurt auf 100 km/h nur 1,6 Sekunden langsamer als der 2.0 TSI – Peanuts. Sechster Gang bei Tempo 50? Selbst das macht das Hightech-Triebwerk problemlos mit. Dabei ist der letzte ein reiner Schongang, der bei Höchstgeschwindigkeit die Drehzahl um 1000 Touren senkt. Das hält den mechanischen Verschleiß und die Spritkosten in Grenzen. Im Test schluckte der 1400er durchschnittlich nur 7,5 Liter Super, exakt zwei Liter weniger als der 2.0 TSI. Dennoch wünschen wir uns gerade beim sportlichen Scirocco eine kürzere Übersetzung mit engerer Spreizung der Gänge. Bei hohen Autobahngeschwindigkeiten legt der Motor im langen Sechsten nämlich nur mühsam an Tempo zu. Schade auch, dass das famose Direktschaltgetriebe für den 1.4 TSI zur Markteinführung Ende August (noch) nicht zu haben ist.
Fazit Der Scirocco 1.4 TSI reicht. Er beeindruckt mit souveräner Leistungsentfaltung und günstigem Verbrauch. Andererseits: Der 2.0 TSI kostet nur 2250 Euro mehr. Und nur bei ihm gibt es optional das tolle DSG.
Bislang galt der BMW 1er als Maßstab für Fahrspaß und Agilität in der Kompaktklasse. Hält der 120i den knapp 2500 Euro billigeren Scirocco 1.4 TSI auf Distanz? Beim Sprint und Durchzug nicht, hier liegt der 160 PS starke VW hauchdünn vor dem zehn PS stärkeren BMW. Der aufgeladene 1.4er des Scirocco hängt gieriger am Gas und macht mehr Druck von unten als der kultivierte BMW-Vierzylinder. Der wirkt vor allem bei höheren Touren angestrengt, zudem verbraucht er etwas mehr. Am Fahrverhalten des 120i gibt es aber nichts zu kritisieren. Er ist agil, fahrsicher und federt geschmeidiger als der VW. Doch der Scirocco klebt noch einen Tick besser auf der Straße, lenkt zackiger ein. Und macht daher mehr Spaß beim Sport.