Finn: Wey, Ora, Auto-Abo, China
Finn bringt China-Modelle von Wey, Ora und Co im Auto-Abo

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Lieferengpässe lassen Auto-Abos boomen. Der Anbieter Finn reagiert auf die große Nachfrage mit zusätzlichen Modellen aus China: Künftig sollen SUV und elektrische Kleinwagen von Wey und Ora das Angebot erweitern!
Wey? Nie gehört! Ora? Nein, das ist kein Parfüm, sondern wie Wey eine Automarke des chinesischen Großkonzerns Great Wall Motor (GWM). Wey hatte auf der IAA 2021 in München mit dem Coffee 01 für einiges Aufsehen gesorgt und mit diesem SUV seinen Markteintritt in Europa angekündigt. Nun scheint es so weit zu sein: Wey und Ora wollen noch 2022 eine Zentrale in München eröffnen.
Um auf dem deutschen Markt schnell Fuß zu fassen, kooperiert Mutterkonzern GWM mit dem Auto-Abo-Anbieter Finn, der ebenfalls in München ansässig ist. Zunächst sollen 1000 Autos von Wey und Ora per Flatrate in Deutschland angeboten werden. "Der Bedarf an flexibler und einfacher Mobilität wächst stark", sagt Nils Dobberstein von Finn.
2021 habe Finn knapp 10.000 Abo-Verträge abgeschlossen, für dieses Jahr strebe die Firma eine Verdreifachung des Wachstums auf 30.000 Autos an. Dobberstein: "Momentan wird unser Wachstum aber aufgrund des Halbleitermangels in der Autoindustrie begrenzt. Daher ist die Kooperation mit GWM ein wichtiger Erfolg."
Auto-Abo soll die Marken des GWM-Konzerns bekannt machen
GWM selbst erhofft sich durch Finn, schnell seinen Bekanntheitsgrad steigern zu können. In der Tat dürfte der Marktzutritt über traditionelle Autohäuser und das klassische Neuwagengeschäft deutlich schwieriger, teurer und langwieriger werden. So gesehen spielen Anbieter von Auto-Abos eine zunehmende Bedeutung im Pkw-Vertrieb.
Besonders für Newcomer-Marken aus China könnten Abo-Anbieter so zum Trojanischen Pferd werden, mit dem sie den deutschen Markt infiltrieren, um ihren (noch) unbekannten Autos zum Erfolg zu verhelfen.

Ora ist auf vollelektrische Kleinwagen spezialisiert. Das Modell Cat ist auf asiatischen Märkten bereits zu haben.
Finn jedenfalls hat mit chinesischen Elektro-Modellen bereits Erfahrungen gesammelt. Die seit 2005 zur Nanjing Automobile Group gehörende britische Traditionsmarke MG bietet seit ein paar Monaten den vollelektrischen MG ZS in Deutschland an. Bei Finn gab es das kleine E-SUV zur Monatsrate von 289 Euro. Ein Knüllerpreis! Der MG ZS war im Nu vergriffen.
Gleiches passierte mit dem Aiways U5. Das Fullsize-SUV mit viel Platz, Komfort und guter Reichweite gab es im Herbst 2021 ab 399 Euro Monatsrate. Auch dieses Auto war nur kurz auf der Homepage und dann ausverkauft.
Monatsrate für das Wey-SUV Coffee 01 könnte bei 500 bis 600 Euro liegen
Die Zeiten, in denen China-Autos wie Landwind und Brilliance mit katastrophalen Crashtests und mieser Verarbeitung negative Schlagzeilen machten, scheinen vorbei. Qualitativ und in puncto Sicherheit sind die Autos inzwischen auf dem Niveau europäischer Modelle. Entsprechend schnell schwinden die Vorbehalte gegen Autos Made in China.
Wie auch immer: Zusätzliche Abo-Angebote sind gute Nachrichten für Autofahrer. Denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und drückt die Preise.
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