Es ist keinesfalls leicht, derzeit ein Auto auf den Markt zu bringen, das wirklich anders ist als alles, was es weltweit so zu bestellen gibt. Elektrisch ist Pflicht, ein SUV längst Mainstream. Und trotzdem ist es etwas Besonderes, was der Däne Henrik Fisker hier vorstellt.
Fisker hat es als Designer bei Aston Martin und BMW zu Legendenstatus gebracht. 2011 sorgte er mit dem Plug-in-Hybrid Fisker Karma für Aufsehen, aber nicht für wirtschaftlichen Erfolg. Jetzt bringt der 59-Jährige den Ocean nach Deutschland. Das 4,77 Meter lange Familien-SUV, in Fiskers Wahlheimat Kalifornien entwickelt, baut Magna in Graz. AUTO BILD fährt die Version "Extreme".

Die besten bei Carwow erhältlichen E-Autos

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Audi Q4 e-tron
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 9264,00 EUR
BMW iX
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 22.152,00 EUR
Hyundai Ioniq 5
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 10.579,00 EUR
Kia Niro EV
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 10.282,00 EUR
Kia EV6
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 12.814,00 EUR
Opel Corsa-e
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 9.461,00 EUR
Skoda Enyaq iV
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 11.194,00 EUR
Tesla Model 3
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 7.177,00 EUR
Opel Combo-e
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 12.100,00 EUR

Der Fisker Ocean Extreme verfügt über zwei E-Motoren, die es zusammen auf bis zu 564 PS und 737 Nm bringen. Ein Kaufgrund soll laut Fisker außer dem Design die Reichweite sein: Mehr als 700 Kilometer sollen möglich sein – dank des 113 kWh großen Nickel-Mangan-Cobalt-Akkus von CATL. Der Verbrauch soll bei 18,1 kWh pro 100 Kilometer liegen – werden wir später prüfen. Die erste Fahrt zeigt, dass im echten Leben Verbrauch und Reichweite durchaus eine Stärke sein können.
Fisker Ocean Extreme
Funktion folgt Form: stylisher Innenraum mit kleinen Schwächen. Aber es gibt ja Software-Upgrades.
Bild: Fisker Inc.

Also, kopfüber hinein in den Ocean. Über uns dann gleich eine echte Besonderheit: ein zwei Quadratmeter großes Solardach, das bis zu 2400 Kilometer Extra-Reichweite pro Jahr bringen soll. Und zur Hälfte verschwindet, wenn man oben offen fährt. Ein Sonnendach in doppeltem Sinne.

Im "Hyper"-Modus macht der Ocean Laune

Im Cockpit ein 17,1-Zoll-Display, das Navi von TomTom ist so lala. Der große Touchscreen ist um 90 Grad drehbar, das bieten aber auch schon einige Chinesen. Hinter dem Lenkrad eine kleine Anzeige für das Wichtigste, allerdings nicht für die aktuell erlaubte Geschwindigkeit. Dafür lassen sich die drei Fahrstufen mit einem Knopf am Lenkrad wählen.
Wir fahren im Eco-Modus los, der bei Fisker "Earth" heißt. Hier arbeitet nur der Frontmotor, und man merkt das Gewicht von zweieinhalb Tonnen. Für die Familie ist der Ocean sicher nicht zu stürmisch. Wir wollen aber Spaß und schalten in den "Fun"-Modus. Jetzt hilft der Motor hinten spürbar mit, und der Ocean muss mit beiden Händen gebändigt werden, damit er auf Kurs bleibt. Wird ins Fahrprogramm "Hyper" gewechselt, liegen volle Leistung und Drehmoment an, aber sicher nicht volle Reichweite. Hier macht der Ocean richtig Laune.
Fisker Ocean Extreme
Mit 1,92 Metern hinten drin: Im Fond passen die Knie gerade so, die Kopffreiheit ist sehr gut.
Bild: Fisker Inc.

Und doch zeigen sich noch Schwächen, denn die locker auf deutlich über 70.000 Euro konfigurierbare Version lässt einige Must-haves vermissen: Trotz fünf Digitalradarsensoren gibt es keinen ACC-Assistenten. Und auch keinen One-Pedal-Drive-Modus; die drei Rekuperationsstufen treffen sich in der Mitte.
Ab Stufe vier pfeift das Gebläse laut und störend. Ein iPhone 13 ist fürs kabellose Laden zu groß, die Handykopplung umständlich.

Der Fisker Ocean bietet viel Reichweite fürs Geld

Die Fronthaube ist nicht zu öffnen, darunter gibt es also kein Ablagefach. Und es gibt noch keine Anzeige des aktuellen Verbrauchs. Vieles davon soll mit den ersten Software-Updates kommen. Dann soll auch angezeigt werden, wie viel Strom die Sonne gerade über die Solarzellen liefert.
Der Ocean bietet viel Reichweite fürs Geld. Die Version "Sport" mit einem Motor startet bei 38.883 Euro und soll bis zu 440 Kilometer weit kommen – ein ordentliches Verhältnis.
Fisker Ocean Extreme
Fisker gelingt es, ein wuchtiges und schweres Familien-SUV vergleichsweise leicht wirken zu lassen.
Bild: Fisker Inc.

Gegner des optisch sehr gelungenen Ocean sind eher Range Rover oder Volvo als Mercedes und BMW. Bisher läuft die Produktion bei den Magna-Profis noch schleppend. Ab September 2023 sollen 1500 Stück dieses etwas anderen E-SUV vom Band rollen.
Technische Daten und Preis: Fisker Ocean Extreme
  • Je ein E-Motor v/h, Allrad
  • 415 kW (564 PS)
  • 737 Nm Drehmoment
  • 113-kWh-Akku (106 kWh nutzbar)
  • 707 km Reichweite (WLTP)
  • Max. 200 kW Ladeleistung
  • L/B/H 4774/1982/1631 mm
  • 2434 kg Leergewicht
  • 1820 kg Anhängelast
  • 476–918 l Kofferraum
  • 0–100 km/h in 3,9 s
  • 205 km/h Höchstgeschwindigkeit
  • Verbrauch 18,1 kWh/100 km (nach Fisker-Simulation)
  • Preis ab 67.272 Euro
Diese Reise wurde unterstützt von Fisker Inc. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie unter: go2.as/unabhaengigkeit

Fazit

von

AUTO BILD
Ich schätze Henrik Fisker seit Jahren für seinen Mut, seine Ausdauer. Der Ocean ist besonders. Und Fiskers letzte Chance. Funktioniert der Ocean, wird der Nachfolger Pear noch spannender.