Ford Kuga im Dauertest
Diese Dinge überzeugten uns beim Kuga-Dauertest

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Nach 81.863 Kilometern verabschieden wir den Ford Kuga als zuverlässigen Dauerläufer. Bis dahin hat er sich im Dauertest kaum nennenswerte Schwächen geleistet.
Es soll kein ganz leichter Start in diesen Dauertest sein. Kollege Jüngling notiert als Erster im Fahrtenbuch die Frage, ob der Kuga den Dauertest wohl bis zum Ende schaffen wird. Sie fragen sich, warum? Schon nach wenigen Wochen löst sich die Gummidichtung zwischen Heckklappe und Kofferraum. Ein Problem, das sich über eineinhalb Jahre auch nach etlichen Reparaturversuchen nicht bessern soll. Abgesehen davon fällt uns der Ford bezüglich Verarbeitungs- und Materialqualität nicht negativ auf. Gut, hier und da knarzt mal der ausladende Armaturenträger, und einer der Hebel im Kofferraum zum Umklappen der Rücksitzlehne geht bei etwas zu viel Krafteinsatz zu Bruch. Aber: Nichts, was nicht auch in jedem anderen Auto hätte vorkommen können.
Der Kuga überzeugt mit gutem Platzangebot

Diese zweite Generation des Kuga wird gerade abgelöst. Gestartet ist sie im Dezember 2012.
Das Infotainmentsystem SYNC 3 mag nicht jeder
Um das gute Platzangebot noch weiter zu verbessern, hätten wir zum Modellwechsel einen schlankeren Armaturenträger empfohlen. Ford kam glücklicherweise schon selbst auf Idee, und so gleicht der Kuga III im Innenraum dem aktuellen Focus beziehungsweise Fiesta. Zurück zum Kuga der zweiten Generation: Ist sich die Redaktion bislang in fast allen Punkten einig, scheiden sich die Geister vor allem beim Infotainmentsystem SYNC 3. Während die einen dem System eine intuitive Bedienbarkeit bescheinigen, missfallen anderen die häufig scheiternde Bluetooth-Verbindung - stark abhängig vom mobilen Endgerät - oder die mehr als fragwürdige Sprachbedienung. So wird aus "Ruf Wolfgang an" schnell "Ruf Rolf Klein an".

Die Karosserie des Kuga II stimmt grundsätzlich mit dem amerikanischen Ford Escape überein.
Überblick: Alles zum Ford Kuga
Nerviges Problem: ein loser Unterbodenschutz
Eine große Sache, und zwar die mit Abstand größte Schwachstelle des Kuga, bemerkt ein Kollege nach rund sieben Monaten Dauertest. Er notiert Folgendes: "Klappern vorn links und rechts ab etwa 80 km/h. Sitzt die Unterbodenabdeckung noch fest?" Nein, tut sie nicht, noch vier weitere Kollegen notieren das Gleiche. Mehrere Steckverbindungen an der Abdeckung haben sich gelöst und erzeugen in Fahrt ein Geräusch rasselnder Steinchen in den Radhäusern. Nach einer kurzen Fahrt im Gelände kein Problem, aber bitte nicht über mehrere hundert Kilometer auf der Autobahn. Erst nach einem planmäßigen Service kann das Problem letztlich behoben werden und der Kuga seine verlorenen Sympathiepunkte zurückerobern. Abgesehen davon hat sich der Ford unterm Blech kaum etwas zuschulden kommen lassen. Das Fahrwerk präsentiert sich insgesamt komfortabel, wirkt nur auf welligem Straßenbelag mit den großen Sommerrädern (19 Zoll) nach Ansicht eines Kollegen recht stößig. Er notiert darüber hinaus folgende Zeilen: "Das DSG fährt an wie die Nürnberger Tram, also recht ruppig, im Verbund mit dem werksseitigen Race-Chip-Gaspedaltuning führt das mehrmals am Tag zu einem Launch-Control-Start." Auch der etwas zu groß geratene Wählhebel der Automatik rutscht aufgrund eines zu geringen Widerstands schon mal etwas zu flott durch die Gasse.
Der Zweiliter-Diesel erhält dagegen fast ausschließlich positives Feedback. Leise, kräftig, sparsam. Im Schnitt liegt der TDCi zwischen 6,5 und 7,5 Liter. Deutlich mehr attestiert der Bordcomputer nur auf der Begleitfahrt von Porsche 911 Speedster, McLaren 600LT Spider, Mercedes AMG GT R Roadster und Lamborghini Huracán Evo Spyder als Fotografenauto auf dem Weg nach Österreich.

Unser Dauertest ist der Ford Kuga 2.0 TDCi 4x4, der einen Testwagenpreis von 47.070 Euro hat.
Fazit von Christoph Richter: Auf über 80.000 Kilometern hat sich der Kuga, bis auf die gelöste Unterbodenabdeckung, kaum nennenswerte Schwächen geleistet. Dank bequemen Sitzen, ordentlichem Platzangebot, feinem Fahrwerk und sparsamem Diesel ist er zu einem beliebten Begleiter auf langen Strecken geworden.
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