Als Mercedes-Teamchef ist Toto Wolff auch Chefmotivator: „Wir können das noch gewinnen!“, funkte der Wiener Lewis Hamilton in den schwarzen Silberpfeil, als der beim Großen Preis von Ungarn in Budapest gerade mitten in seiner Aufholjagd vom Ende des Feldes war. Auf Platz drei ist am Ende Schluss und Wolffs Funkspruch kommentiert der abgekämpfte Mercedes-Star nach Rennende süffisant: „Ich will später auch das rauchen, was er raucht!“
Schlecht geht es Hamilton während der Podiumszeremonie aber auch so: Immer wieder muss sich der 36-Jährige abstützen, wirkt benommen. Später verrät er, dass er immer noch unter den Folgen seiner Corona-Infektion leidet, wegen der er beim Bahrain GP 2020 aussetzen musste. „Mir wurde schwindelig und ich habe etwas verschwommen gesehen“, gibt Hamilton zu. „Ich kämpfe schon das ganze Jahr damit, gesund zu bleiben, nachdem was Ende letzten Jahres passiert ist.“
Bereits beim letzten Rennen 2020 in Abu Dhabi wirkte der Brite völlig fertig. „Heute war mein Tank am Ende einfach leer, ich war völlig ausgepumpt“, erklärt der Weltmeister und räumt hinsichtlich seiner Covid-Folgen ein: „Seitdem ist mein Training anders, das Level der Ermüdung ist anders. Es ist eine echte Herausforderung.“
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Herausfordernd war auch der GP vor den Toren von Budapest, denn so etwas hat selbst Hamilton noch nicht erlebt: Beim Restart steht der Weltmeister auf einmal ganz allein in der Startaufstellung. Kurios: Weil in der zweiten Einführungsrunde der zuvor nasse Hungaroring stark abtrocknet, kommen alle außer dem Führenden zum Reifenwechsel an die Box.

Hamilton allein auf weiter Flur

„Plötzlich waren wir die Einzigen im Grid. Verrückt, dass es so laufen kann“, zuckt Hamilton mit den müden Schultern: „Ich habe dem Team mitgeteilt, wie die Strecke war während der Formationsrunde, aber sie haben gesagt, dass noch Regen kommt. Ich dachte eigentlich, dass sie die besseren Informationen haben.“ Mit Intermediates auf fast trockener Strecke verliert Hamilton nach seinem Solo-Start viel Zeit, muss eine Runde nach der Konkurrenz auch für Slicks stoppen und findet sich am Ende des Feldes wieder.
Mercedes-Boss Toto Wolff widerspricht Hamilton
Bild: Steve Etherington/Mercedes
„Wir machen es uns dieses Jahr immer selbst schwer“, moniert der Titelverteidiger nicht die erste fragwürdige Strategie-Entscheidung bei Mercedes in der Saison 2021. Für Hamilton ist in Bezug auf den verpassten Boxenstopp ganz klar: „Das war definitiv ein Fehler.“
Damit widerspricht der Brite seinem Teamchef Wolff. Der Österreicher verteidigt nach dem Rennen Mercedes' Vorgehen beim Restart: „Es war die absolut richtige Entscheidung. Da stehe ich voll hinter. Als Führender stehst du natürlich immer vor der schwierigen Entscheidung, dass du da eine Wahl treffen kannst. Wenn wir als Einzige reingekommen wären, dann hätten wir auch wie die Deppen ausgesehen“, so Wolff. „Dass es innerhalb von einer Runde komplett abtrocknet, damit war nicht zu rechnen.““
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Wenig zu verteidigen gibt es für den Wiener indes mit Blick auf den ersten Start und den von Valtteri Bottas ausgelösten Unfall. „Es war natürlich unglücklich beim Start mit den nassen Bedingungen. Da ist Valtteri extrem schlecht weggekommen, dann sind die beiden vor ihm zusammengezogen und dann war es auch schon zu spät“, erklärt Wolff. „Das geht auf uns, dass er da die beiden Red Bull und Norris abgeräumt hat.“
Bottas' folgenscheren Fehler, für den der Finne mit einer Rückversetzung um fünf Plätze beim nächsten Rennen in Spa bestraft wird, nimmt der Mercedes-Boss auch zum Anlass, um mit dem Rennergebnis von Budapest trotz verpasstem Sieg zufrieden zu sein: „So ist das mit dem Karma. Vielleicht haben wir es heute auch nicht verdient, volle Punkte zu holen.“

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Von

Frederik Hackbarth