Formel 1: Monaco, Qualifying
Leclercs Pole erinnert an Schumi-Skandal

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Hochspannung im Qualifying zum GP Monaco. Charles Leclerc stellt seinen Ferrari auf Pole – und crasht danach. Erinnerungen an Monaco 2006 und Michael Schumacher werden wach
Bild: F1/Twitter
Glücksspiel im Qualifying zum Großen Preis von Monaco! 15 Jahre nachdem Michael Schumacher seinen roten Renner in der Rascasse geparkt hat, holt der nächste Ferrari-Star die Pole Position in Monte Carlo dank eines Unfalls in letzter Sekunde. Diesmal ist es Charles Leclerc, der zunächst die schnellste Runde dreht, in seinem zweiten und letzten Versuch ausgangs der Schwimmbad-Schikane aber in die Mauer kracht. Das Qualifying wird abgebrochen, bevor alle anderen Piloten nachlegen können.
„Ich bin natürlich glücklich“, grinst Leclerc. „Trotzdem ist es schade, da in der Mauer zu enden. Das war eine Fehleinschätzung.“ Der Monegasse touchiert auf seiner Heimstrecke mit dem rechten Vorderrad die Leitplanke, kann dann nicht mehr richtig einlenken und kracht in die Begrenzung. Ein klassischer Fahrfehler. 2006 wurde Schumacher Absicht nachgewiesen. Den ersten Startplatz erbte Fernando Alonso spät am Abend.
Leitragender diesmal: Max Verstappen. Der Red Bull-Star ärgert sich auf Rang zwei. „Das war unglücklich mit der roten Flagge, denn mein Plan war, in der letzten Runde besser zu fahren.“ Tatsächlich war der Holländer im ersten Sektor zwei Zehntelsekunden schneller. Trotzdem ist Leclercs Pole nicht unverdient. Der Ferrari schluckt die Bodenwellen und Curbs besser als jedes andere Auto. Gefahr droht trotzdem durch einen möglichen Getriebewechsel, der Leclerc fünf Startplätze kosten würde.
Eine Strafe für den Fahrfehler kommt nicht infrage: "Ich weiß, warum sich die Frage stellt", deutet Leclerc auf den Schumacher-Crash in der Rascasse 2006. "Wenn ich das mit Absicht gemacht hätte, wäre das angebracht. Aber so nicht. Ich habe das Limit gesucht, da kann so etwas hier in Monaco passieren." Bestätigt auch Verstappen: "Da war keine Absicht im Spiel."
Grundsätzlich gilt trotzdem: Das Zeittraining bot Formel 1 in Bestform. Gnadenloses Räubern durch den Leitplanken-Kanal, purzelnde Bestzeiten, gleich mehrere Fahrer, die das Zeug zur Pole gehabt hätten.
Überraschung im Mercedes-Teamduell: Valtteri Bottas lässt seinen Schwarzpfeil kurz vor Beginn des Qualifyings noch mal umbauen und rast damit auf Rang drei, während WM-Leader Lewis Hamilton nicht über Rang sieben hinauskommt. "Ich habe die Reifen nicht auf Temperatur bekommen", erklärt der Brite. Der lange Radstand des Mercedes hilft auf der kurvigen Strecke im Fürstentum nicht.
Doch Hamilton deutet noch einen anderen Fehler an und kritisiert sein Team: "Es wird einige harte Diskussionen geben, die ich heute Abend oder vielleicht nach dem Wochenende mit meinen Ingenieuren führen werde, denn es gibt Dinge, die man hätte tun sollen, aber nicht getan hat."
Leclercs Teamkollege Carlos Sainz landet auf Rang vier.

Sebastian Vettel
Bild: Aston Martin
Große Enttäuschung dagegen für Daniel Ricciardo: Der Australier bleibt in Q2 hängen und wird nur Zwölfter. Auf Platz 14 ist auch Kimi Räikkönen langsamer als sein Alfa-Romeo-Teamkollege Antonio Giovinazzi.
Mick Schumacher muss nach einem Crash im dritten freien Training im Qualifying zuschauen. Er wird das Rennen von der letzten Position aus in Angriff nehmen. „Das hat sich natürlich nicht gut angefühlt“, gibt der Deutsche bei Sky zu. „Das Auto war fast schon wieder fahrbereit, aber nicht annähernd, um die Quali mitzufahren. Natürlich ärgere ich mich. Ich glaube, dass es eine gute Chance gewesen wäre, mit Williams zu kämpfen. Ich habe ein sehr lebhaftes Auto, vielleicht etwas zu lebhaft. Im Endeffekt tut es mir leid fürs Team, dass wir nichts zeigen konnten. Aber es ist noch nichts verloren.“ Vor ihm startet sein Haas-Teamkollege Nikita Mazepin.
Ganz in Schumachers Nähe fährt am Sonntag auch der alte Rivale seines Vaters los: Fernando Alonso kommt im Alpine über Rang 17 nicht hinaus. Schlecht für den Spanier: Sein hochgelobter Teamkollege Esteban Ocon landet auf Rang elf. Alonso enttäuscht: „Wir haben Probleme mit dem Grip und haben uns mehr ausgerechnet.“
Qualifying, Monaco Grand Prix, Endstand nach 3 Durchgängen:
1. Charles Leclerc (Monaco) - Ferrari 1:10,346 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) - Red Bull +0,230 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) - Mercedes +0,255
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) - Ferrari +0,265
5. Lando Norris (Großbritannien) - McLaren +0,274
6. Pierre Gasly (Frankreich) - Alpha Tauri +0,554
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) - Mercedes +0,749
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) - Aston Martin +1,073
9. Sergio Perez (Mexiko) - Red Bull +1,227
10. Antonio Giovinazzi (Italien) - Alfa Romeo +1,433
11. Esteban Ocon (Frankreich) - Alpine 1:11,486
12. Daniel Ricciardo (Australien) - McLaren 1:11,598
13. Lance Stroll (Kanada) - Aston Martin 1:11,600
14. Kimi Räikkönen (Finnland) - Alfa Romeo 1:11,642
15. George Russell (Großbritannien) - Williams 1:11,830
16. Yuki Tsunoda (Japan) - Alpha Tauri 1:12,096
17. Fernando Alonso (Spanien) - Alpine 1:12,205
18. Nicholas Latifi (Kanada) - Williams 1:12,366
19. Nikita Masepin (Russland) - Haas 1:12,958;
Mick Schumacher (Gland/Schweiz) - Haas nicht angetreten
2. Max Verstappen (Niederlande) - Red Bull +0,230 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) - Mercedes +0,255
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) - Ferrari +0,265
5. Lando Norris (Großbritannien) - McLaren +0,274
6. Pierre Gasly (Frankreich) - Alpha Tauri +0,554
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) - Mercedes +0,749
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) - Aston Martin +1,073
9. Sergio Perez (Mexiko) - Red Bull +1,227
10. Antonio Giovinazzi (Italien) - Alfa Romeo +1,433
11. Esteban Ocon (Frankreich) - Alpine 1:11,486
12. Daniel Ricciardo (Australien) - McLaren 1:11,598
13. Lance Stroll (Kanada) - Aston Martin 1:11,600
14. Kimi Räikkönen (Finnland) - Alfa Romeo 1:11,642
15. George Russell (Großbritannien) - Williams 1:11,830
16. Yuki Tsunoda (Japan) - Alpha Tauri 1:12,096
17. Fernando Alonso (Spanien) - Alpine 1:12,205
18. Nicholas Latifi (Kanada) - Williams 1:12,366
19. Nikita Masepin (Russland) - Haas 1:12,958;
Mick Schumacher (Gland/Schweiz) - Haas nicht angetreten
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