Kommt Konkurrenz für Mercedes, Renault, Ferrari und Honda? Zumindest Volkswagen schließt einen Formel-1-Einstieg nach der Machtübernahme durch Liberty Media nicht mehr aus. „Aus meiner Sicht wird derzeit das Thema wieder richtig durchgemischt. Es ist ein absoluter Neuanfang zu erkennen“, sagte Wolfgang Dürheimer am Rande des SPOBIS in Düsseldorf zu Motorsport-Total. Er ist der Motorsport-Generalbevollmächtigte des Konzerns. „Wenn ein solcher Neuangang zu erkennen ist, dann muss man auch die bisherigen Entscheidungen auf den Prüfstand stellen und es neu bewerten.“
Ein Einstieg für VW macht allerdings erst 2021 Sinn. Derzeit ist der Konzern mittendrin im Abgasskandal. Immer wieder kommen neue Klagen und Schadensersatzforderungen. Bis Ende 2020 ist das Motorreglement in der Formel 1 festgeschnurrt. Den Erfahrungsnachteil gegenüber den aktuellen Herstellern kann VW bis dahin nicht mehr wettmachen. Dann ist ein Einstieg aber gleich mit mehreren Marken möglich. So schloss auch Lamborghini-Präsident Stefano Domenicali, immerhin ehemaliger Ferrari-F1-Teamchef, kürzlich ein Comeback nicht aus – wenn die Kosten sinken.
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Auch Toyota lehnt derzeit ein F1-Comeback ab
Auch Ford galt als heißer Kandidat für die Rückkehr in die Formel 1. Mit 176 Siegen sind die Amerikaner in der ewigen Bestenliste hinter Ferrari noch immer die Nummer zwei. Ein Comeback nach 13 Jahren Abwesenheit läge auf der Hand: Das neue amerikanische Haas-Team ist in der NASCAR extra von Chevrolet zu Ford gewechselt, Ford hat 2016 außerdem ein teures GT-Programm in der Sportwagen-WM angeschoben. Die neuen Besitzer der Formel 1 schließlich sind Amerikaner und wollen die Formel 1 amerikanisieren.
Doch Ford erteilt der Formel 1 eine Absage. Dave Pericat, der Geschäftsführer von Ford Performance, sagt zu Autosport: „Ich sehe nicht, dass wir in nächster Zeit dort einsteigen werden.“ Und begründet: „Die Formel 1 ist so teuer.“ Genauso ist auch die Argumentation bei Toyota.
Völlig aus der Luft gegriffen sind die Gerüchte um ein BMW-Comeback – mit McLaren als Einsatzteam! Hintergrund: BMW und McLaren entwickeln zusammen mit anderen Partnern eine neue Verbrennungstechnologie – allerdings für die Serie, nicht für die Formel 1. 

Von

Michael Zeitler