Formel 1 Test: Honda vorn
Mercedes unter Druck

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Daniil Kvyat fährt am dritten Testtag die bisher schnellste Runde der Woche. Sebastian Vettel landet nur auf Rang vier. Aber: Kein Grund zur Panik.
Honda scheint ein großer Wurf gelungen zu sein: schnell auf den Geraden, standfest im Betrieb – und zumindest im Toro Rosso auch schon richtig schnell. Daniil Kvyat fuhr am Mittwoch die schnellste Zeit des Tages. Und es war auch die schnellste Zeit der Woche: Für seinen besten Umlauf in Barcelona brauchte der Russe nur 1:17,704 Minuten.
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Wie ist diese Zeit zu bewerten? Kvyat drehte die Runde auf der weichsten Reifenmischung, eine flotte Zeit war da nur logisch. Kimi Räikkönen war nur 58 Tausendstelsekunden langsamer – und der fuhr nach seiner Zeit noch weitere Runden, war also nicht abgetankt und hatte noch Luft nach oben. Wie viel Benzin Kvyat an Bord hatte, ist unklar. Kurz nach seiner Bestzeit kam die rote Flagge, weil einmal mehr der Haas-Ferrari ausrollte.
Die Zeit von Toro Rosso zeigt: Der Honda-Motor ist ein richtig guter Schritt nach vorn. Sie ist bereits eine Sekunde schneller als die Qualifikations-Zeit zum Spanien-GP 2018. Auf die Pole-Zeit von Lewis Hamilton fehlen noch 1,6 Sekunden.
Bei Red Bull wirkt sich der starke Honda-Motor bisher nicht auf die Rundenzeiten aus. Max Verstappen landete mit mehr als einer Sekunden Rückstand auf Rang fünf. Aber das A-Team probiert noch viel aus, hatte heute einen neuen Heckflügel verbaut. Intern ist man jedenfalls zuversichtlich. „Wir sehen eher ein Duell Ferrari gegen Red Bull als eines von Ferrari gegen Mercedes“, erklärt Teamchef Christian Horner.

Für das Haas Team lief der dritte Tag der Tests nicht gut.
Zwar war Ferrari heute erstmals nicht an der Spitze des Klassements (Vettel kam hinter Kvyat, Räikkönen und Daniel Ricciardo auf Platz vier) anzutreffen, aber die Scuderia beendete auch vorzeitig den Testtag – weil sie ihr Programm schneller als geplant absolviert hatte. Wenn das nicht eindrucksvoll ist...
Sebastian Vettel sagt: "Ich kann den positiven Eindruck vom ersten Tag bestätigen. Nach 303 Runden kann ich sagen, dass das Auto Fortschritte macht." Der Ferrari ist wirklich die Messlatte. Das gibt man mittlerweile auch bei Mercedes zu. "Wäre jetzt das erste Rennen, würde Ferrari gewinnen", heißt es da. Die Red Bull-Hochrechnung vom Dienstag, die ABMS exklusiv veröffentlichte, wird im Silber-Lager bestätigt.
Vierfachweltmeister Alain Prost beobachtete die Autos an der Strecke: Zu ABMS sagt er: "Der Ferrari liegt wie ein Brett und beschleunigt perfekt aus den Kurven heraus. Der Mercedes ist deutlich unruhiger." Auch und insbesondere im Bereich des Antriebs hat Ferrari offenbar enorme Fortschritte gemacht. Im Fahrerlager ist man sich einig: Die Ferrari-Power Unit ist derzeit die Nummer eins. Teamchef Mattia Binotto grinst derzeit nur, wenn man ihn darauf anspricht und hält mit Witzen den Ball flach: "Wir haben die ersten Tage überlebt."
Mercedes abzuschreiben, käme aber zu früh – obschon Valtteri Bottas und Lewis Hamilton nur auf den Plätzen elf und zwölf landeten. Und damit nur deshalb nicht das Schlusslicht bildeten, weil Williams erstmals mit George Russell ins Testgeschehen eingriff, aber noch nicht auf schnelle Rundenzeiten-Jagd ging. Doch Mercedes absolvierte heute eine erste Rennsimulation, die zumindest konstant gute Zeiten hervorbrachte.
Was gibt es aus dem Mittelfeld zu berichten – außer der starken Performance von Toro Rosso und Alfa Romeo? Besonders Haas macht Sorgen. Allein heute strandete das US-Team drei Mal, löste also alle drei Testunterbrechungen aus. Bereits am Montag und Dienstag gab es Probleme mit dem Benzindruck. Die Zuverlässigkeit passt also gar nicht.
Die Testzeiten von Tag drei
1. Daniil Kvyat (Toro-Rosso-Honda): 1:17.704 Min (137 Runden) (Reifenmischung C5)
2. Kimi Räikkönen (Alfa-Romeo-Ferrari): 1:17.762 Min. (138) (C5)
3. Daniel Ricciardo (Renault): 1:18.164 Min. (80) (C4)
4. Sebastian Vettel (Ferrari): 1:18.350 Min. (134) (C3)
5. Max Verstappen (Red-Bull-Honda): 1:18.787 Min. (109) (C3)
6. Nico Hülkenberg (Renault): 1:18.800 Min. (63) (C4)
7. Romain Grosjean (Haas-Ferrari): 1:19.060 Min. (69) (C3)
8. Pietro Fittipaldi (Haas-Ferrari): 1:19.249 Min. (48) (C4)
9. Carlos Sainz (McLaren-Renault): 1:19.354 Min. (90) (C3)
10. Sergio Perez (Racing-Point-Mercedes): 1:20.102 Min. (67) (C3)
11. Valtteri Bottas (Mercedes): 1:20.693 Min. (88) (C3)
12. Lewis Hamilton (Mercedes): 1:20.818 Min. (94) (PROTO)
13. George Russell (Williams-Mercedes): 1:25.625 Minuten (23) (C3)
Die Testzeiten von Tag drei
1. Daniil Kvyat (Toro-Rosso-Honda): 1:17.704 Min (137 Runden) (Reifenmischung C5)
2. Kimi Räikkönen (Alfa-Romeo-Ferrari): 1:17.762 Min. (138) (C5)
3. Daniel Ricciardo (Renault): 1:18.164 Min. (80) (C4)
4. Sebastian Vettel (Ferrari): 1:18.350 Min. (134) (C3)
5. Max Verstappen (Red-Bull-Honda): 1:18.787 Min. (109) (C3)
6. Nico Hülkenberg (Renault): 1:18.800 Min. (63) (C4)
7. Romain Grosjean (Haas-Ferrari): 1:19.060 Min. (69) (C3)
8. Pietro Fittipaldi (Haas-Ferrari): 1:19.249 Min. (48) (C4)
9. Carlos Sainz (McLaren-Renault): 1:19.354 Min. (90) (C3)
10. Sergio Perez (Racing-Point-Mercedes): 1:20.102 Min. (67) (C3)
11. Valtteri Bottas (Mercedes): 1:20.693 Min. (88) (C3)
12. Lewis Hamilton (Mercedes): 1:20.818 Min. (94) (PROTO)
13. George Russell (Williams-Mercedes): 1:25.625 Minuten (23) (C3)
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