Was für ein Finish beim Western-Duell der großen WM-Rivalen: Nur 1,333 Sekunden trennen Verstappen und Verfolger Hamilton am Sonntag nach 56 schweißtreibenden Runden im Ziel. Für Verstappen ist der Austin-Triumph bereits der achte Saisonsieg, der 18. seiner Karriere. Red Bull steht erstmals seit 2013 wieder ganz oben auf dem Podium in Texas und feiert darüber hinaus sein 200. Podium in der Formel 1.
"Ich mochte es, wie wir die Strategie ausgespielt haben. Manchmal ist es gut, aggressiv zu sein", lacht Sieger Verstappen. "Wir haben am Start die Position verloren, mussten also etwas probieren. Wir waren uns nicht ganz sicher, aber es hat geklappt", sagt der Niederländer und freut sich: "Vor allem in den schnellen Kurven waren wir heute da. Ich bin sehr zufrieden."
Lewis Hamilton im Duell mit Max Verstappen.
Bild: LAT/Pirelli
Titelrivale Hamilton findet trotz acht Runden jüngerer Reifen am Ende keinen Weg mehr vorbei an Verstappen. "Es war so ein forderndes Rennen heute. Ich hatte einen guten Start, habe alles gegeben. Aber am Ende hatten sie einfach die Oberhand dieses Wochenende", sagt Hamilton. Von Mercedes-Sportchef Toto Wolff gibt es trotzdem Lob: "Auch wenn uns das Endresultat nicht gefällt, war das eine brillante Fahrt", sagt er zu Hamilton.
Hamilton holt auch den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde, verliert dadurch nur sechs WM-Punkte auf Verstappen und liegt fünf Rennen vor Schluss nun zwölf Zähler hinter dem Red-Bull-Star. Dessen Teamkollege Sergio Perez komplettiert zur Freude der vielen mexikanischen Fans in Texas als Dritter das Podium.
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Platz vier schnappt sich Ferrari-Star Charles Leclerc vor McLaren-Pilot Daniel Ricciardo. Sebastian Vettel krönt seine Aufholjagd nach Start vom 18. Startplatz wegen Motorstrafe mit einem Punkt. Nach einem Ausritt von Alfa-Romeo-Altmeister Kimi Räikkönen schiebt sich Vettel in den Schlussrunden noch auf Rang zehn. Landsmann Mick Schumacher beendet das Rennen im Haas als 16.

So lief das Rennen in Austin

Hamilton erwischt den besseren Start als Verstappen und kann sich innen in Kurve eins vorbeiquetschen am Niederländer, der sich zunächst hinter seinem WM-Rivalen einordnen muss. Schon in Runde zwei funkt Verstappen mit seinem Logenblick auf Hamilton aber: "Er rutscht ziemlich viel." Der Red-Bull-Star kann schneller und bleibt im DRS-Fenster, findet aber zunächst keinen Weg vorbei.
Auch Hamilton informiert in Runde sieben seine Box: "Er ist im Moment schneller als ich." Am Ende von Runde zehn reagiert Red Bull und holt Verstappen früh zum Reifenwechsel auf harte Pneus rein. Anschließend fliegt der Holländer und knallt mehrere Bestzeiten hin. Als Mercedes in Runde 13 reagiert und Hamilton zum Stopp ruft, wird schnell klar: Red Bulls Undercut ist aufgegangen, ganze 6,5 Sekunden liegt Verstappen nach den Stopps vor Hamilton in Führung.
In Runde 26 ist Hamilton wieder bist auf 3 Sekunden dran. Um den Briten nicht ins Undercut-Fenster kommen zu lassen, kommt Verstappen am Ende von Runde 29 erneut zum Reifenwechsel. Hamiltons Zeiten sind danach aber trotz viel älterer Reifen nicht deutlich schlechter. Die Mercedes-Box teilt dem Briten deshalb mit, dass man den Stint sechs bis sieben Runden ausdehnt, um zum Schluss einen Reifenvorteil zu haben.
Sebastian Vettel sichert sich den letzten Punkt in Austin.
Bild: Aston Martin
Am Ende von Runde 37 kommt Hamilton rein und mit 8,8 Sekunden Rückstand auf Verstappen bei 19 verbleibenden Runden zurück auf die Piste. "Es entscheidet sich in den letzten drei Runden" teilt Mercedes dem Weltmeister am Funk mit. Die angepeilte Aufholjagd verzögert sich aber kurz, in Runde 40 wächst der Rückstand sogar auf 9 Sekunden an. Dann aber packt der Brite den Hammer aus, pulverisiert den Rückstand und ist zehn Runden vor Schluss auf 3,3 Sekunden an Verstappen dran.
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Mit nur 1,7 Sekunden Abstand gehen die beiden WM-Kontrahenten auf die finalen fünf Runden, mit 1,5 Sekunden in letzten drei. Erst zu Beginn der letzten Runde ist Hamilton ersmtals wieder kurzzeitig im DRS-Fenster, für die lange Gegengeraden fällt er aber wieder aus diesem raus - und der Schlussangriff damit aus. Nach 56 Runden überquert Verstappen die Ziellinie als Sieger, 1,3 Sekunden vor Hamilton.

Grand Prix der USA

1. Max Verstappen (Niederlande) - Red Bull 1:34:36,552 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) - Mercedes +1,333 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) - Red Bull +42,223
4. Charles Leclerc (Monaco) - Ferrari +52,246
5. Daniel Ricciardo (Australien) - McLaren +1:16,854 Min.
6. Valtteri Bottas (Finnland) - Mercedes +1:20,128
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) - Ferrari +1:23,545
8. Lando Norris (Großbritannien) - McLaren +1:24,395
9. Yuki Tsunoda (Japan) - Alpha Tauri + 1 Rd.
10. Sebastian Vettel (Heppenheim) - Aston Martin + 1 Rd.
11. Antonio Giovinazzi (Italien) - Alfa Romeo + 1 Rd.
12. Lance Stroll (Kanada) - Aston Martin + 1 Rd.
13. Kimi Räikkönen (Finnland) - Alfa Romeo + 1 Rd.
14. George Russell (Großbritannien) - Williams + 1 Rd.
15. Nicholas Latifi (Kanada) - Williams + 1 Rd.
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) - Haas + 2 Rd.
17. Nikita Masepin (Russland) - Haas + 2 Rd.
Ausfälle:
Pierre Gasly (Frankreich) - Alpha Tauri (15. Rd.)
Esteban Ocon (Frankreich) - Alpine (41. Rd.)
Fernando Alonso (Spanien) - Alpine (50. Rd.)

Fahrer-Wertung, Stand nach 17 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 287,5 Pkt.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 275,5
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes 185,0
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 150,0
5. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 149,0
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 128,0
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 122,5
8. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 105,0
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 74,0
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 58,0
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 46,0
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 36,0
13. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 26,0
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 20,0
15. George Russell (Großbritannien) – Williams 16,0
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 7,0
17. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo 6,0
18. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo 1,0
19. Mick Schumacher (Deutschland) – Haas 0
20. Nikita Mazepin (Russland) – Haas 0

Konstrukteurs-Wertung, Stand nach 17 von 22 Rennen

1. Mercedes 460,5 Pkt.
2. Red Bull 437,5
3. McLaren 254,0
4. Ferrari 250,5
5. Alpine 104,0
6. Alpha Tauri 94,0
7. Aston Martin 62,0
8. Williams 23,0
9. Alfa Romeo 7,0
10. Haas 0

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Von

Frederik Hackbarth