Formel 1: Verstappen wie Vettel
Marko: Mercedes-Motor zu stark

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Red Bull Motorsportchef Helmut Marko vergleicht Verstappen mit Vettel. Der Österreicher glaubt zudem, dass Red Bull trotz des starken Mercedes-Motors um den Titel mitfahren kann.
Bild: Picture Alliance
Er gilt als erster Mercedes-Jäger: Red Bulls Shootingstar Max Verstappen (20). In seinem dritten Formel-1-Jahr rechnen Experten mit ernsthaften Titelchancen für den jungen Holländer. Verstappen selbst bezeichnet sich mittlerweile als Red Bulls neues Vettel-Projekt, doch auch Motorsportchef Helmut Marko selbst sieht Parallelen zu seinem ersten Weltmeister Sebastian Vettel.
Marko besteht zwar darauf, „dass Max und Sebastian unterschiedliche Persönlichkeiten sind“, doch auch der studierte Jurist kann die Gemeinsamkeiten seiner beiden Entdeckungen nicht leugnen. „Beide sind extrem fokussiert“, sagt er zu AUTO BILD MOTORSPORT, „beide können extreme Egoisten sein, ohne dabei unsympathisch rüberzukommen. Und beide wollen nicht nur gewinnen, sie wollen dominieren.“ Extrem wurden die demnach Parallelen beim Rennen in Mexiko deutlich. Der Red-Bull-Doc erinnert sich: „Max fuhr souverän, war überlegen. Es war ihm fast langweilig, deshalb wollte er auch noch die schnellste Runde drehen. Er fragte ständig über Funk nach, ob er sie hat. Die Ingenieure hatten Bedenken und forderten ihn auf, langsamer zu fahren. Ich hatte da ein Déjà-vu. Bei Vettel war das genauso. Als Sebastian kurz vor Schluss die beste Rundenzeit fuhr, sagten wir Max deshalb besser nichts davon.“

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Insgesamt rechnet der Österreicher damit, dass Red Bull Mercedes attackieren kann – aber nur dank eines besseren Chassis. Beim Motor sei Mercedes ganz klar vorne. Marko im Klartext-Modus zu ABMS: „Der Vorsprung, den Mercedes auf dem Gebiet der Hochleistungshybride hat, ist riesengroß und nur schwer aufzuholen. Der Motor ist stärker, hat einen speziellen Qualifyingmodus und verbraucht auch noch weniger. Renault, Ferrari und Honda müssen jetzt in die Hände spucken. Sonst ist die WM nicht nur in diesem Jahr, sondern bis 2020 entschieden.“ So lange gilt das aktuelle Reglement, dass der gelernte Jurist als „unsäglich“ bezeichnet, da es zu kompliziert und teuer sei und zudem keine Serienrelevanz besitze.
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Immerhin: Die Fehler des letzten Jahres, als auch das Chassis nicht mit Mercedes und Ferrari mithalten konnte, hat man ausgemerzt: „Unser Auto wurde so früh fertig wie nie zuvor“, erklärt Marko. „Auch die Probleme im Windkanal sind gelöst. Wir sind gut aussortiert. Ich bin zuversichtlich, dass wir um den Titel fahren können, wenn unser Motorpartner nicht zu viel auf Mercedes verliert.“
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