Formel 1: Zoff unter den Rennställen
Teams schwärzen sich gegenseitig an

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Jeder gegen jeden: Im F1- Haifischbecken wird derzeit mit harten Bandagen gekämpft. Im Fokus: Red Bull vs. Mercedes und McLaren/Force-India vs. Haas.
Bild: Picture-Alliance
Die neue F1-Saison ist erst ein Rennen alt, doch der Ton zwischen den Teams wird schon deutlich rauer. Mittendrin: Red Bull. Wenn in Melbourne auch noch nicht auf der Strecke, so ist die Truppe aus Milton Keynes derzeit wenigstens daneben als Abteilung Attacke unterwegs!
In Australien legte sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner erst wegen einer brisanten Personalie mit Ferrari-Pendant Maurizio Arrivabene an. Aber auch vom anderen Top-Team Mercedes fordert Red Bull Klarstellung. Streitpunkt: Der viel diskutierte Power-Modus der Silberpfeile im Qualifying. „Vielleicht sollten die Motoreinstellungen die gleichen sein, vom Moment in dem man für Q1 die Garage verlässt bis zum Ende des Rennens“, fordert Horner jetzt.

Der Schein trügt: So harmonisch geht es nur selten zu
Der Blick auf die Zahlen zeigt: War Red-Pilot Max Verstappen in Q2 noch etwas mehr als drei Zehntel an Hamilton dran, betrug der Rückstand in Q3 schon 0,7 Sekunden. Mercedes erklärte den Unterschied vor allem mit Hamiltons Wunderrunde. Die Konkurrenz hat daran ihre Zweifel. Auch Red Bulls Chefberater Helmut Marko sagte kürzlich bei ABMS: „Mercedes gewinnt die Zeit auf der Geraden. Wenn da nicht endlich was passiert, ist jede WM bis 2020 entschieden. Da können wir noch so schnelle Autos bauen.“
Der Österreicher fordert: „Die FIA muss dafür sorgen, dass die Motoreinstellungen von Rennen und Qualifying in Zukunft identisch sein müssen.“

Roter Schatten über Haas: Welche Rolle spielt Ferrari?
Hintergrund: Haas gilt als B-Team der Scuderia, übernimmt neben dem Motor auch andere Ferrari-Teile und darf zusammen mit Chassis-Partner Dallara den Windkanal in Maranello nutzen. McLaren-Star Fernando Alonso hatte deswegen zuletzt in Melbourne schon geäzt, der neue Haas sei einfach eine Ferrari-Kopie.
McLaren-Boss erklärt zwar: „Beweise, dass Haas im Rahmen der Zusammenarbeit irgendwelche Regeln verletzt, haben wir nicht. Wir wissen aber alle, dass die Verbindung zu Ferrari sehr eng ist und wollen einfach sichergestellt haben, dass es nicht zu eng ist.“

Force India attackiert - und hat selbst Probleme...
Wie schnell es im Kampf jeder gegen jeden allerdings gehen kann, in die Anschwärz-Mühle zu geraten, sieht Force-India gerade selbst - den Indern stellt wiederum Williams ein Bein. Worum es geht, lesen Sie in unserem Boxengeflüster aus Mebourne:
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