Was für ein Duell um den Sieg in Hong Kong – und mittendrin der Deutsche André Lotterer. Das gesamte Rennen lang liefert er sich einen spannenden Kampf mit Sam Bird, immer wieder durch Safety-Car-Phasen unterbrochen. Nach einem Fehler von Bird schlüpft Lotterer durch. 
Aber der Brite gibt nicht auf. Mehrmals klopft er an. In der letzten Runde die entscheidende Attacke – und die geht schief: Der Brite schlitzt Lotterer den rechten Hinterreifen auf. Bird siegt, Lotterer fällt sogar noch aus. Nach vier Stunden verpasst die Rennleitung Bird eine Strafe – er fällt auf Rang sechs zurück.
Den Sieg erbt daher Edoardo Mortara. Es ist der erste Erfolg für das Venturi-Team in der Formel E, dessen Teamchefin Susi Wolff ist, die Frau von Mercedes-Sportdirektor Toto Wolff.
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Zur Kollision sagt der Virgin-Audi-Pilot: „Ich habe ihn attackiert, er hat sich verteidigt. Es war rutschig, ich habe mich verbremst und ihn berührt. Das ist echt schade für ihn. Ich mag es nicht so zu siegen. Aber ich konnte nicht mehr ausweichen.“
Lotterer
Fast hätte André Lotterer sein erstes Rennen gewonnen
Mit Mortara auf dem Podest: Lucas di Grassi (Audi Sport Abt Schaeffler) als Zweiter und Robin Frijns (Virgin-Audi) als Dritter. Daniel Abt wird als bester Deutscher Vierter.
Großes Pech dagegen für Pascal Wehrlein: Erst verzockte sich das Mahindra-Team im Qualifying und schickte beide Fahrer bei Regen zur falschen Zeit auf die Bahn. Das Rennen war ebenfalls vorzeitig beendet, als beide Piloten in das nach einem Unfall gestrandete Wrack von Felipe Nasr krachten. Nach diesem Crash musste das Rennen sogar abgebrochen werden.
Wehrleins Teamkollege Jérôme d’Ambrosio, der die Tabellenführung nun an Sam Bird abtreten musste, schimpft: „Das war echt schwach von Nasr und seinem Team, dass sie nicht gestoppt haben, um ihre Schäden am Auto zu reparieren. Das Auto hat schon auf der Geraden geraucht und es war klar, dass es bald auseinander fallen würde. Er hätte an die Box kommen müssen – jetzt sollte er eine Strafe kriegen, weil er einen Unfall verursacht hat. Pascal und ich haben es locker angehen lassen um Unfälle zu vermeiden. Aber diesen Crash konnten wir nicht verhindern.“
Hong Kong ePrix
1. Edoardo Mortara (Venturi)
2. Lucas di Grassi (Audi Sport Abt Schaeffler)
3. Robin Frijns (Virgin-Audi)
4. Daniel Abt (Audi Sport Abt Schaeffler)
5. Felipe Massa (Venturi)
6. Sam Bird (Virgin-Audi)
7. Mitch Evans (Jaguar)
8. Gary Paffett (HWA-Venturi)
9. Oliver Turvey (Nio)
10. Antonio Félix da Costa (BMW-Andretti)
Fahrerwertung
1. Sam Bird (GBR) 54
2. Jérôme D’Ambrosio (BEL) 53
3. Lucas di Grassi (BRA) 52
4. Edoardo Mortara (SUI) 52
5. Antonio Felix da Costa (POR) 48
6. Robin Frijns (NED) 44
7. Mitch Evans (NZL) 36
8. Daniel Abt (GER) 34
9. Pascal Wehrlein (GER) 30
10. André Lotterer (GER) 29
11. Jean-Eric Vergne (FRA) 28
12. Alexander Sims (GBR) 18
13. Sébastien Buemi (SUI) 15
14. Felipe Massa (BRA) 14
15. Oliver Rowland (GBR) 6
16. Oliver Turvey (GBR) 6
17. Gary Paffett (GBR) 4
18. Stoffel Vandoorne (BEL) 3
19. José María López (ARG) 2
20. Nelson Piquet jr. (BRA) 1
21. Maximilian Günther (GER) 0
22. Tom Dillmann (FRA) 0
23. Felipe Nasr (BRA) 0
24. Felix Rosenqvist (SWE) 0
Teamwertung
1. Virgin-Audi 98
2. Audi Sport Abt Schaeffler 86
3. Mahindra 83
4. Venturi 66
5. BMW Andretti 65
6. DS Techeetah 57
7. Jaguar 37
8. Nissan e.dams 21
9. HWA-Venturi 7
10. Nio 6
11. Dragon 2

Von

Michael Zeitler