Schon der Stand aktuell in der fünften Saison ist beeindruckend: elf Teams, neun Motorbauer. Wenn im Dezember die neue Saison startet, dann werden es zwölf Teams und elf Hersteller sein. Damit hat die Formel E den Rekord aus der Formel 1 von maximal zehn verschiedenen Motorhersteller (1985 und 1986) schon übertroffen.
Und damit noch kein Ende: Weitere Hersteller stehen Schlange. Laut Informationen von AUTO BILD MOTORSPORT sind derzeit vier Autobauer zumindest in Gesprächen über einen Einstieg in die Formel E. Das sind Ford, Hyundai, Toyota und Maserati/Ferrari.
Das Problem: So viele Hersteller haben gar keinen Platz in der Serie!
Formel-E-Chef Alejandro Agag verriet schon vor Monaten im Gespräch mit ABMS: „Wir haben Verträge mit den Teams, dass es nicht mehr als zwölf Rennställe geben wird. Das ist also die Obergrenze.“ Zwölf Teams heißt maximal zwölf Hersteller.
Formel E
Das Dragon Team steht im Mittelpunkt des Interesses der Hersteller.
Die elf aktuellen Motorbauer sind DS, Mahindra, BMW, Nissan, Jaguar, Audi, Dragon, Nio, Venturi, Mercedes und Porsche. Bleibt noch Virgin als einziges Kundenteam (Audi-Motoren). Doch Agag will Kundenteams in der Formel E halten – weil sie der Schlüssel zur Kostenbremse sind. Ein Hersteller muss nämlich den Antriebsstrang für maximal 500.000 Euro pro Kundenteam verkaufen. Audi will nach ABMS-Infos Virgin ebenfalls als Kundenteam halten, denn Werke, die Antriebe an andere Teams ausliefern, bekommen drei zusätzliche Testtage.
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Von den aktuellen Herstellern gibt es theoretisch zwei Wackelkandidaten. Jaguar schreibt schlechte Zahlen, muss sparen, verspricht aber: Das Formel-E-Projekt steht nicht auf der Kippe.
Und Dragon lässt im Auftrag des Vaterunternehmens Penske bei Magneti Marelli Motoren bauen. Auf Teamchef Jay Penske konzentrieren sich die Gespräche mit neuen Autoherstellern. Vor allem Ford wird immer wieder als neuer Partner gehandelt. Doch laut ABMS-Infos will Penske auf keinen Fall verkaufen. Möglich, dass er damit die Kosten in die Höhe treiben will. Möglich aber auch, dass er wirklich weiterhin Formel E in Eigenregie betreiben will – zumindest solange Dragon einigermaßen mithalten kann.
Ford und Hyundai schieben wegen eines möglichen Formel-E-Engagements auch die Entscheidung darüber, ob sie in anderen Serien mitmischen auf die lange Bank. Beide werden mit dem Bau eines Daytona-Prototypen für die amerikanische Sportwagenmeisterschaft in Verbindung gebracht.

Von

Michael Zeitler