Hochdach-Golf gegen Kompaktvans
Heimspiel für den Golf Plus

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Anpfiff in Wolfsburg: Mit dem Golf Plus schickt VW einen neuen Angreifer aufs Feld. Trifft er gegen Renault Scénic und Toyota Corolla?
Aufstieg in die erste Liga der Kompaktvans
Dieses Stadion ist ein Schmuckkästchen, aber ist das auch ein Vorteil für den Gastgeber? Nicht unbedingt. Die Kicker vom VfL verlieren hier schon mal. Also, Vorsicht ist für den Golf Plus geboten beim vermeintlichen Vorteil. Er trifft im Punktspiel der Diesel-Klasse auf bekannt auswärtsstarke Gegner: den Toyota Corolla Verso und den Renault Scénic. Beide spielen in der ersten Liga der Kompaktvans ganz oben mit.
Dort will der Golf Plus erst noch hin. Sein größerer Bruder, der Touran, hat es ja schon geschafft. Jetzt also ein zweiter kompakter Raumwagen aus Wolfsburg: mit mehr Höhe, mehr Platz und mehr Variabilität als der gleichlange Original-Golf.
Erstaunlich, aber mit seinem Raumangebot drängt er die etablierten Gegner tatsächlich in die Defensive. Er hat vorn merklich mehr Platz als der Renault, ist genauso geräumig wie der großzügig geschnittene Toyota. Und im Fond geht es sogar luftiger zu als bei den beiden anderen – ein Verdienst der üppigen Kniefreiheit.
Dort will der Golf Plus erst noch hin. Sein größerer Bruder, der Touran, hat es ja schon geschafft. Jetzt also ein zweiter kompakter Raumwagen aus Wolfsburg: mit mehr Höhe, mehr Platz und mehr Variabilität als der gleichlange Original-Golf.
Erstaunlich, aber mit seinem Raumangebot drängt er die etablierten Gegner tatsächlich in die Defensive. Er hat vorn merklich mehr Platz als der Renault, ist genauso geräumig wie der großzügig geschnittene Toyota. Und im Fond geht es sogar luftiger zu als bei den beiden anderen – ein Verdienst der üppigen Kniefreiheit.
Innen setzt der Golf Plus Maßstäbe
Die nächsten Punkte sammelt der Volkswagen mit einem klugen Spielzug: seiner gediegenen Inneneinrichtung. Man sitzt auf straffen Sitzen angenehm aufrecht und entspannt, hat die Instrumente und die Armaturen perfekt im Blick, der neue Cockpit-Block wirkt wie aus dem Vollen gemeißelt.
Doch Toyota kann einen schnellen Konter setzen: Die Designer haben sich auffällig viel Mühe gegeben, bedienen gekonnt den europäischen Geschmack. Zum Torerfolg führt der Verso-Angriff jedoch nicht, dazu überzeugen die Sitze nicht komplett. Die Sitzflächen sind vorn und hinten zu kurz, die Lehne bietet vorn im Schulterbereich zu wenig Unterstützung.
Ein klassisches Eigentor schießt der Renault. Über das eigenwillige Cockpit-Design mit dem digitalen Zentral-Instrument kann man ja noch streiten, nicht jedoch über die zu weich gepolsterten und vor allem im Fond zu mickrigen Sitze. Wirklich bequem sitzen können darauf nur die Steppkes aus der E-Jugend.
Doch Toyota kann einen schnellen Konter setzen: Die Designer haben sich auffällig viel Mühe gegeben, bedienen gekonnt den europäischen Geschmack. Zum Torerfolg führt der Verso-Angriff jedoch nicht, dazu überzeugen die Sitze nicht komplett. Die Sitzflächen sind vorn und hinten zu kurz, die Lehne bietet vorn im Schulterbereich zu wenig Unterstützung.
Ein klassisches Eigentor schießt der Renault. Über das eigenwillige Cockpit-Design mit dem digitalen Zentral-Instrument kann man ja noch streiten, nicht jedoch über die zu weich gepolsterten und vor allem im Fond zu mickrigen Sitze. Wirklich bequem sitzen können darauf nur die Steppkes aus der E-Jugend.
Scénic punktet mit Ablagen und Staufächern
Doch Vorsicht, der Scénic ist damit noch nicht geschlagen, seine Abwehr steht tief gestaffelt. Nirgendwo gibt es zum Beispiel so viele praktische Ablagen, Schubladen und Staufächer. Und als einziger hat er in der zweiten Reihe Sitze zum Ausbauen – auch wenn das ziemlich mühselig geht. Als Aufwärm-Übung vor dem Spiel weniger zu empfehlen – Zerrungsgefahr!
VW und Toyota buchstabieren das Thema Variabilität anders, die Sitze bleiben immer an Bord. VW hat sich eine im Verhältnis 60:40 geteilt verschiebbare Bank ausgedacht, die geteilte Lehne (40:20:40) läßt sich mit einem Griff umlegen. Eine ebene Ladefläche entsteht beim Basismodell Trendline aber nur gegen 150 Euro Aufpreis – soviel kostet ein variabler, doppelter Ladeboden.
Der Toyota tritt mit drei Einzelsitzen in der zweiten Reihe an. Auch hier verschwinden Sitz und Lehne mit einem Handgriff kinderleicht im Boden. Gegen Aufpreis wechselt der Corolla Verso sogar zwei Zusatz-Sitze für Reihe drei ein, mit dem getesteten Diesel kostet er dann als "Luna" 22.500 Euro.
VW und Toyota buchstabieren das Thema Variabilität anders, die Sitze bleiben immer an Bord. VW hat sich eine im Verhältnis 60:40 geteilt verschiebbare Bank ausgedacht, die geteilte Lehne (40:20:40) läßt sich mit einem Griff umlegen. Eine ebene Ladefläche entsteht beim Basismodell Trendline aber nur gegen 150 Euro Aufpreis – soviel kostet ein variabler, doppelter Ladeboden.
Der Toyota tritt mit drei Einzelsitzen in der zweiten Reihe an. Auch hier verschwinden Sitz und Lehne mit einem Handgriff kinderleicht im Boden. Gegen Aufpreis wechselt der Corolla Verso sogar zwei Zusatz-Sitze für Reihe drei ein, mit dem getesteten Diesel kostet er dann als "Luna" 22.500 Euro.
Motorleistungen und Fahreigenschaften
Dieser Zweiliter stürmt mit seinen 116 PS nicht gerade wie Ronaldo, macht aber im Vergleich die beste Figur. Er läuft leiser als die beiden anderen, ist aber in der Warmlaufphase keineswegs ein stiller Kollege (gilt für alle drei). Dafür gefällt der Japaner mit schönem Durchzug und harmonischer Kraftentfaltung.
Der 1,5-Liter im Renault dreht zwar geschmeidiger, kann seine Handicaps – kleinerer Hubraum mit weniger Leistung und Drehmoment – jedoch nicht überspielen. Er wirkt mit seinen 101 PS stets angestrengt und bei voller Beladung leicht überfordert, fällt bei den Fahrleistungen zurück. Hier empfiehlt sich der nächstgrößere Diesel mit 1,9-Liter und 120 PS. In die Jahre gekommen ist der 1,9-Liter-TDI im VW. Nur selten blitzt noch der einstige Biß auf, meist trabt er mit seinen 105 PS lustlos wie ein satter Profi über den Platz. Dabei knurrt er mürrisch, wird erstaunlich laut, aber immerhin nicht raffgierig. Wie der Renault begnügt er sich mit 6,4 Liter Diesel, der Toyota gönnt sich 7,2 Liter.
Eine schwache Lunge kann man beim Fußball durch gutes Stellungsspiel ausgleichen, und genau das macht der Golf Plus. Weder Corolla Verso noch Scénic können seinen überragenden Qualitäten etwas entgegensetzen. Flink und freudig umkurvt der VW die Pylonen. Die Lenkung hat etwa soviel Gefühl wie einst Franz Beckenbauer im Fuß und dirigiert feinfühlig und präzise.
Der Toyota setzt solchen Finessen eine ruhigere Spielanlage entgegen. Sein Lenkung ist behäbiger, er fährt brav und bedächtig, nicht so leichtfüßig. Hinzu kommt eine hölzern agierende Federung, die zum Stuckern neigt – etwa auf Autobahn-Querfugen. Die nimmt der Golf Plus einfach eleganter. Im Vergleich dazu spielt der Renault gegen den Abstieg. Die gefühllose, stoßige Lenkung, das schaukelig abgestimmte Fahrwerk und die bei weitem nicht so verwindungssteife Karosserie ergeben ein zu schwammiges Fahrgefühl. Unsicher ist das nicht, aber auch nicht besonders handlich.
Der 1,5-Liter im Renault dreht zwar geschmeidiger, kann seine Handicaps – kleinerer Hubraum mit weniger Leistung und Drehmoment – jedoch nicht überspielen. Er wirkt mit seinen 101 PS stets angestrengt und bei voller Beladung leicht überfordert, fällt bei den Fahrleistungen zurück. Hier empfiehlt sich der nächstgrößere Diesel mit 1,9-Liter und 120 PS. In die Jahre gekommen ist der 1,9-Liter-TDI im VW. Nur selten blitzt noch der einstige Biß auf, meist trabt er mit seinen 105 PS lustlos wie ein satter Profi über den Platz. Dabei knurrt er mürrisch, wird erstaunlich laut, aber immerhin nicht raffgierig. Wie der Renault begnügt er sich mit 6,4 Liter Diesel, der Toyota gönnt sich 7,2 Liter.
Eine schwache Lunge kann man beim Fußball durch gutes Stellungsspiel ausgleichen, und genau das macht der Golf Plus. Weder Corolla Verso noch Scénic können seinen überragenden Qualitäten etwas entgegensetzen. Flink und freudig umkurvt der VW die Pylonen. Die Lenkung hat etwa soviel Gefühl wie einst Franz Beckenbauer im Fuß und dirigiert feinfühlig und präzise.
Der Toyota setzt solchen Finessen eine ruhigere Spielanlage entgegen. Sein Lenkung ist behäbiger, er fährt brav und bedächtig, nicht so leichtfüßig. Hinzu kommt eine hölzern agierende Federung, die zum Stuckern neigt – etwa auf Autobahn-Querfugen. Die nimmt der Golf Plus einfach eleganter. Im Vergleich dazu spielt der Renault gegen den Abstieg. Die gefühllose, stoßige Lenkung, das schaukelig abgestimmte Fahrwerk und die bei weitem nicht so verwindungssteife Karosserie ergeben ein zu schwammiges Fahrgefühl. Unsicher ist das nicht, aber auch nicht besonders handlich.
Kosten und Ausstattungen
Renault kontert beim Preis. 19.600 Euro für den 1.5 dCi Authentique mit ordentlicher Ausstattung sind wirklich günstig. Der Golf Plus TDI Trendline für 20.040 Euro folgt dichtauf, der Toyota Corolla Verso 2.0 D-4D bleibt mit 21.150 Euro etwas zurück. Dafür bietet er aber auch die beste Ausstattung. Nützt nichts. Am Ende spielt der Golf mit seinem ausgeglichenen Charakter einen ungefährdeten Heimsieg heraus.
Technische Daten und Testwerte
Renault überrascht mit den besten Bremsen. VW und Toyota bremsen ordentlich und bleiben unter 39 Metern. Aber der Scénic ist besser, braucht jeweils einen Meter weniger als der VW.
Fazit und Wertung
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Dirk Branke Meisterschaft oder Mittelmaß? Der Golf Plus kämpft knallhart um jeden Punkt. Dieses Heimspiel gewinnt er souverän: Er ist geräumig und komfortabel, fährt am handlichsten und zeigt, abgesehen vom ruppigen Motor, kaum Schwächen. Für den teuren Toyota sprechen der leisere Motor und die hohe Qualität. Der Renault punktet neben seinem günstigen Preis durch gute Variabilität und starke Bremsen. Zudem bietet der Scénic ein ausgefallenes Design – für das es leider keine Pluspunkte gibt. So reicht es bei beiden nicht für einen Auswärtssieg.
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