Honda HR-V, Peugeot 2008, Mazda CX-30: Hybrid, SUV, Verbrauch, Test, Innenraum
Kompakte SUVs im Vergleich: Der neue HR-V fordert 2008 und CX-30 heraus

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Hondas neuer HR-V kommt mit Hybridantrieb und cleverem Sitzkonzept. Schlägt er im ersten Vergleich Mazda CX-30 und Peugeot 2008?
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Der Innenraum. Unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer gar nicht mal so fernen Zukunft. Wenn der neue HR-V e:HEV in Kürze zu den Honda-Händlern rollt, soll er vor allem wieder eines können: richtig viel Platz auf kleiner Grundfläche. Dazu verlagert Honda den Tank unter die Vordersitze und nutzt das vom Jazz bekannte clevere Sitzsystem. In dritter Generation ausschließlich mit 131 PS starkem Hybridantrieb erhältlich, steht das 4,34 Meter lange SUV für Hondas Idee eines nachhaltigen, praktischen Autos.
Die Platzierung: HR-V kommt nicht gegen den CX-30 an
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Nur der Honda bietet hinten viel Platz
Viel Auto fürs Geld und gute Qualität. Beim Platz kommt es ganz darauf an, wo im Auto man sitzt. Vorne mangelt es bei keinem der drei an Raum, hinten schon eher. Der CX-30 macht aus seinen fast 4,40 Metern Länge zu wenig, gerade die Beinfreiheit ist knapp. Nicht besser sieht es im 2008 aus, wo in Schulterhöhe noch die geringere Innenbreite zwickt. Fehlende Luftausströmer und keine Armlehne hinten verraten die Abstammung vom Kleinwagen 208.

Im Vollhybrid-Honda sorgen 1,5-Liter-Vierzylinder (107 PS) und E-Motor zusammen für 131 PS Systemleistung.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Im Fond glänzt der HR-V wie erwartet. Nicht nur mit der geradezu fürstlichen Kniefreiheit hinten und dem besten Einstieg – seine großen Seitenfenster sorgen auch für das luftigste Raumgefühl im Vergleich. Honda-typisch variabel präsentiert sich der Laderaum: Hier lässt sich zwischen topfebener Ladefläche und hochgeklappten Sitzflächen wählen.
Allerdings bleibt der HR-V mit 335 bis 1305 Litern der Kleinste beim Gepäckabteil – und er darf auch nichts ziehen. Der Grund dafür ist sein Hybridantrieb, dessen Batterie sich hinten versteckt. Mazda und Peugeot bieten beide stets über 400 Liter Laderaum und dürfen jeweils mehr als eine Tonne ziehen.
Innenraum: Mazda mit üppiger Serienausstattung
Bei der Materialauswahl überrascht der Honda positiv: Lenkrad, Klimabedienteil, Verstellregler an den Lüftungsdüsen. Überall, wo man hinfasst, haben sie sich bei Honda richtig Mühe gegeben. Der CX-30 kann hier aber mithalten, ist im Detail sogar noch feiner. Außerdem fällt die gute Serienausstattung auf: Adaptiver Tempomat, Voll-LED-Scheinwerfer, frei schwebendes Head-up-Display. Alles immer an Bord.
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Erste Fahrt im CX-30
Im Peugeot dominiert als GT (5050 Euro Aufpreis) ein recht wilder Materialmix im Cockpit. Wirkt aber nicht billig, allenfalls der großzügig verteilte Klavierlack leidet schnell unter unschönen Fingerabdrücken.
Wer sein Smartphone verbinden möchte, kommt bei allen drei auf seine Kosten. Im HR-V funktioniert Apple CarPlay sogar kabellos, sehr praktisch. Wer per Sprachsteuerung Befehle eingeben möchte, wandelt jedoch – ebenfalls im gesamten Testfeld – auf eng vorgegebenen Pfaden. Die Menüführung im 2008 wirkt zudem ziemlich konfus, dafür bietet er seinem Fahrer Verkehrsdaten in Echtzeit an.
Der HR-V fährt zügig, sparsam, aber laut
So grundverschieden, wie ihre Antriebskonzepte es erwarten lassen. Im Vollhybrid-Honda sorgen 1,5-Liter-Vierzylinder (107 PS) und E-Motor zusammen für 131 PS Systemleistung, sind gekoppelt an ein CVT-Getriebe. Damit zieht der Honda stets zügig los, 9,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h schlägt hier keiner. Doch unter Last tönt der Motor angestrengt, allgemein fehlt es an Dämmung.
Und so ab Tempo 150 verlässt den HR-V gefühlt die komplette E-Reserve, dann wird es sehr zäh. Dazu passt die weiche und gemütliche Fahrwerksauslegung, leicht schaukelig und mit kräftigen Aufbaubewegungen in schnellen Kurven. Bis ungefähr Tempo 80 summt der HR-V auch immer mal wieder ein paar Hundert Meter rein elektrisch dahin, das läppert sich. Und so knausert er mit einem Testverbrauch von 6,8 Litern durchaus erfolgreich.

Der 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo mit 131 PS treibt den mit 1266 Kilo vergleichsweise leichten Peugeot emsig voran.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Im Vergleich dazu fährt sich der Peugeot 2008 energisch, aber nicht nervös. Die Lenkung könnte gern mehr Gefühl vermitteln. Der 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo mit 131 PS treibt den mit 1266 Kilo vergleichsweise leichten Peugeot emsig voran, kommt ohne lästige Dröhnfrequenzen aus. Zusammen mit der Achtstufen-Wandlerautomatik und der straffen Federung ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild, das nur der mit 7,6 Litern höchste Verbrauch etwas trübt.
Mazda-Saugmotor gefällt mit Laufruhe
Und der Mazda? Auch wenn seinem 122-PS-Saugmotor im Vergleich etwas Drehmoment fehlt, gefallen der 2,0-Liter-Vierzylinder mit Laufruhe und die Sechsgang-Handschaltung mit Präzision und Leichtgängigkeit. Ein CX-30 mit Automatik stand zum Testzeitpunkt leider nicht zur Verfügung.
Für Sparpotenzial sorgen hier die für einen Benziner hohe Verdichtung (13:1), das Mildhybridsystem, Zylinderabschaltung und nicht zuletzt die lange Getriebeübersetzung. Ergebnis: ordentliche 7,2 Liter.
Subjektiv geht es im Mazda außerdem noch leiser zu, als unsere Messwerte es zeigen. In Kombination mit der leichtgängigen, präzisen Lenkung und dem harmonisch abgestimmten Fahrwerk fährt sich der CX-30 angenehm flüssig und leichtfüßig.
Preiskampf: Das kosten die Kompakt-SUVs
Der Mazda kostet in der Testwagen-Konfiguration mit 28.790 Euro deutlich weniger als Honda und Peugeot mit jeweils knapp 33.000 Euro. Selbst wenn man für den CX-30 die Wandler-Automatik (2000 Euro) ordert, bleiben immer noch fast 2000 Euro Preisdifferenz zu den beiden anderen übrig.

Das coupéartige Design bringt kleine Heckscheiben mit sich. Honda (links) und Peugeot (Mitte) im Testtrimm haben eine Rückfahrkamera an Bord.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Der Honda bietet, wie auch der Mazda, drei Jahre Garantie, die niedrigsten Steuer, langt aber bei der Vollkasko zu. Der Peugeot kommt mit der günstigsten Versicherung, hat aber auch den größten Wertverlust. Gleichstand herrscht dagegen bei den Wartungsintervallen: Alle 20.000 Kilometer oder jährlich wird neues Öl fällig. Am Ende siegt der Mazda recht klar. Der Honda gefällt mit seiner Variabilität, der Peugeot vor allem mit seinem spritzigen Antrieb. Verschiedene Stärken, unendliche Weiten.
Fazit
Diese drei bieten ganz unterschiedliche Wesenszüge. Der Mazda gewinnt am Ende deutlich, fährt harmonisch und agil, kostet am wenigsten. Der Honda empfiehlt sich für alle, die oft zu viert unterwegs sind oder sperrige Güter transportieren. Der Peugeot zeigt sich fahraktiv, der Antrieb passend, das Interieur eigenständig.
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