Eigentlich sind Hyundais N-Modelle ja eher auf dem Nürburgring zu Hause. Was auch so bleiben soll, verspricht Entwickler-Legende Albert Biermann, der als Berater Pate steht – der Ioniq 5 N bekäme die vollen 10.000 Kilometer auf der Nordschleife. Andere würden da mittlerweile sparen.
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Noch getarnt, dürfen wir den ersten vollelektrischen N in Arjeplog, Schweden, über die Eispiste jagen. Was die Koreaner schon verraten: Allradantrieb, Leistung eher oberhalb der 585 PS des Kia EV6 GT. Worauf auch die noch einmal größeren Bremsscheiben vorne hindeuten. 400 Millimeter Durchmesser (380 beim Kia), da würde mancher Pizzadienst nicht schlecht staunen.
Hyundai Ioniq 5 N
Die mächtige 400-Milimeter-Bremsscheibe vorn soll den über zwei Tonnen schweren Koreaner auch auf der Rennstrecke einfangen können.
Bild: Hyundai Deutschland

Technische Daten und Fakten zum Ioniq 5 N 

Ansonsten will man vom hausinternen Konkurrenten aber gar nicht so viel wissen. Der Kia sei eben ein Gran Turismo, so der
O-Ton. Der N solle – trotz über zwei Tonnen Gewicht – rennstreckentauglich werden. Klappen soll das durch einen Strauß von Maßnahmen: Batteriekühlung ist eine davon, und zwar bereits vor der Fahrt. Wer kälter startet, hat mehr Luft nach oben, so die Theorie. Auch der Akku wächst noch einmal – nicht physisch, aber in seiner Kapazität. Die aktuelle Generation beherbergt netto bis zu 77,4 Kilowattstunden an Strom.
Hyundai Ioniq 5 N
Schalensitze aus dem i30 N, das Lenkrad (darf noch nicht gezeigt werden) ähnelt eher dem des i30 N als dem normalen Ioniq-5-Volant.
Bild: Hyundai Deutschland
Fahrwerksseitig wollen wir noch nicht zu viel loben oder kritisieren, ist ja alles noch Vorserie, der Boden außerdem mehr als rutschig. Aber: Lenkung und Bremspedal sind keineswegs zu leichtgängig, die Karosserie wirkt spürbar steifer als im zivilen Bruder. Die meinen es offensichtlich ernst in Südkorea.
Hyundai Ioniq 5 N
Von schräg vorne ist noch nicht allzu viel erkennbar, aber die serienmäßigen 275er-Reifen in 21 Zoll lassen den 5 N breit dastehen.
Bild: Hyundai Deutschland

Zeigen will man uns hier aber vor allem die vielen Software-Features, die sich über den mittigen 12,25-Zoll-Screen abrufen lassen. Weil Lenkrad und Armaturenbrett für Fotos aber noch tabu sind, folgt hier eine Übersicht über die verschiedenen Funktionen.

N Durance Mode

Für mehr Ausdauer auf dem Track kappt die Steuerelektronik die Leistungsspitzen. Außerdem unterstützt die Rekuperation auch beim kräftigen In-die-Eisen-Gehen. 20 Minuten Nordschleife? Inzwischen kein Problem mehr, erzählt Biermann mit einem gewissen Stolz.

N Torque Distribution

Einstellung der Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. 90:10 bis 10:90 sind möglich, je nach Lust und Laune.

N Grin Shift / N Orchestra

Der Ioniq 5 N simuliert auf Wunsch Gänge: den Gangwechsel durch eine kurze Kraftunterbrechung, das "Drehzahlband", indem untenrum tatsächlich Leistung gekappt wird. In Verbindung dazu stehen drei verschiedene künstliche Motorsounds – ein futuristischer, ein verbrennerähnlicher und ein letzter, der uns an eine Mischung aus Playstation und E-Orgel erinnert. Kann man natürlich alles auch ausschalten, macht eher Spaß als schnell. Wer beide Paddles gleichzeitig zieht und wieder loslässt, kann sogar einen "Clutch-Kick" bewirken – lässt also virtuell die Kupplung schnalzen, was dann durchdrehende Räder provoziert. Und auch beim Querfahren hilft. 

Drift-Mode

Der Drift-Mode ist eine Premiere in der N-Division – schließlich haben alle anderen N-Modelle Frontantrieb. Und was sollen wir sagen: Der Eissee, auf dem wir fahren, bietet eine runde Fläche mit mehreren Hundert Meter Durchmesser, die der N ganz lässig quer umrundet. Selbst kleinere Verlenker unsererseits korrigiert der Allrad wieder, schickt in diesem Modus einen Großteil der Kraft ans kurvenäußere Hinterrad. Ein "Drift Analyzer" kann außerdem die Fahrweise bewerten.
Hyundai Ioniq 5 N
Der Drift-Modus des Ioniq 5 N ist – anders als bei manchen Wettbewerbern – auch für glatte Flächen gut geeignet.
Bild: Hyundai Deutschland

Wann kommt der Ioniq 5 N auf den Markt? 

Die Weltpremiere ist laut aktuell für Juli 2023 auf dem Goodwood Festival of Speed geplant. Im dritten oder vierten Quartal 2023 dürften dann die ersten Exemplare bei den Händlern stehen.