Dieser gebrauchte Renegade ist ein Kumpel für jeden Tag
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Der Jeep Renegade wirkt auch sechs Jahre nach seinem Debüt noch modern. Sind gebrauchte Renegade mit Preisen um 12.000 Euro ein Geheimtipp?
Autohersteller-Ehen können für interessanten Nachwuchs sorgen. Der Jeep Renegade ist so ein Fall. Pünktlich zum Zusammenschluss von Fiat und Chrysler zum FCA-Konzern fuhr das nur 4,24 Meter lange SUV auf dem Genfer Salon 2014 ins Rampenlicht. Schnell etablierte sich der im italienischen Melfi gebaute Jeep als Lifestylemobil und wurde trotz happiger Neupreise jenseits der 25.000-Euro-Marke hierzulande gut verkauft. Bis Ende 2019 wurden immerhin 28.993 Exemplare in Deutschland zugelassen.
Gebrauchtwagen mit Garantie
13.940 €
Jeep Renegade 1.6 MultiJet Longitude, Jahr 2014, Diesel
Benzin, 6,1 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 139 g/km*
In Kooperation mit
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Kein Wunder, denn trotz des technisch eng verwandten Plattformbruders Fiat 500X achteten Ingenieure und Designer auf einen markentypisch eigenständigen Auftritt und setzten zahlreiche Jeep-typische Akzente: Der kantige Aufbau mit seinem 7-Slot-Grill und den Rundscheinwerfern macht den Renegade unverkennbar. Cool finden wir verspielte Details wie die Rückleuchten, die an klassische Benzinkanister erinnern sollen. Umlaufende schwarze Rammverkleidungen schützen das Blechkleid vor Schäden im Gehölz oder im Großstadtdschungel.
Der Vorderradantrieb unseres Testwagens ist nicht sehr Jeep-like
Der Innenraum mixt derbe Stilelemente und jugendliche Farbtupfer. Die Bedienung ist intuitiv, die Materialien sind teils einfach, dafür haltbar.
Optisch liegt der Renegade also noch immer voll im Trend. Aber wie steht es um seine Alltagstalente? Da gibt er den Kumpel mit ordentlichen Manieren. Seine Stärken sind Handlichkeit und Agilität, auch die Langstreckenqualitäten sind passabel. Im Innenraum sitzt es sich leicht erhaben. Und sowohl in Reihe eins als auch in Reihe zwei kneift dabei nichts. Steile Scheiben sorgen für ein gutes Raumgefühl. Die Sitze bieten zwar nur geringen Seitenhalt, doch dafür sind sie auch nach über 100.000 Kilometern noch angenehm straff. Die im Innenraum verbauten Kunststoffe wirken teils einfach, sind dafür haltbar. Zum guten Eindruck passt, dass bei unserem Testwagen vom Autohaus Vedovelli in Neu Wulmstorf (Niedersachsen) auch das Fahrwerk nicht polterte. Wer auf Assistenzsysteme Wert legt, der sollte die Ausstattungsumfänge und Baujahre vor dem Kauf genau vergleichen. Möglich sind ein adaptiver Tempomat, Park Assist, Kollisionswarner, Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Warnung, Verkehrszeichenerkennung und ein Rückfahrkamerasystem mit dynamischen Führungslinien. Weniger Jeep-like war der bei unserem Testwagen verbaute Vorderradantrieb, der bauarttypisch ohne Dreingaben wie eine Untersetzung oder Sperrdifferenziale auskommen muss. Bergbewohner und Wintersportfans kommen erst in höher motorisierten Varianten auf ihre Allrad-Kosten, dürfen dann via Selec-Terrain-Regler in der Mittelkonsole das jeweils passende Fahrprogramm auswählen: "Auto", "Snow", "Sand" und "Mud" stehen zur Verfügung. Der Trailhawk hat sogar ein "Rock"-Programm für besseres Fortkommen in steinigem Gelände. Empfehlenswert ist die aufpreispflichtige ZF-Automatik mit neun Stufen, die es aber nur für die Topmotorisierungen gab. (Jeep Renegade: Aktuelle Angebote in der Gebrauchtwagenbörse)
Stabile Nachfrage sorgt für eine gute Wertstabilität
Kraftvoll und sparsam weckt der 120-PS-Turbodiesel Sympathien. Anfangs packte er nur die Euro-5-Norm.
Auch ohne angetriebene Hinterachse taugt der Renegade für die eine oder andere Feldweg-Etappe: Die Bodenfreiheit passt, und die Fahrwerksabstimmung mit ihren langen Federwegen schluckt klaglos auch größere Löcher. Der 120-PS-Turbodiesel liefert stämmige 320 Newtonmeter Drehmoment bei 1750 Umdrehungen und ist unter den Vor-Facelift-Modellen die Wahl der Vernunft. Frühe Diesel haben als größtes Manko eine veraltete Schadstoffeinstufung nach Euro 5. Unser Testwagen soll nach fünf Jahren und 117.851 Kilometern dennoch 11.990 Euro kosten. Und damit gehört er zu den günstigsten Renegade-Angeboten am Markt. Die offensichtlich stabile Nachfrage sorgt für eine gute Wertstabilität bei Gebrauchten. Damit das so bleibt, erhielt der Renegade zum Modelljahr 2019 ein Facelift. Alle Motoren wurden auf die Abgasnorm Euro 6d-Temp umgestellt. Kürzlich wurde außerdem die Hybridversion 4xe nachgelegt. So bleibt der Renegade auch längerfristig eine Option, wenn ein kompakter Kumpel mit Charakter gesucht wird.
Bildergalerie
Gebrauchtwagen-Test Jeep Renegade
Fazit von Lars Jakumeit: Das kompakte Format und die eigenständige Optik machen den Renegade sympathisch. Zum Glück stimmen auch die inneren Werte: Der kleinste Jeep ist ein guter Allrounder mit moderaten Unterhaltskosten. Kontinuierliche Modellpflegen machen neuere Modelljahre besonders interessant. Urteil: vier von fünf Punkten.
Pünktlich zum Zusammenschluss von Fiat und Chrysler zum FCA-Konzern fuhr der nur 4,24 Meter lange Jeep Renegade auf dem Genfer Salon 2014 ins Rampenlicht. Schnell etablierte er sich als Lifestylemobil und wurde trotz happiger Neupreise jenseits der 25.000-Euro-Marke hierzulande gut verkauft. Ist das SUV auch nach sechs Jahren noch ein Tipp?
2/20
Unser Testwagen ist ein 2015er Renegade 1.6 MultiJet 11 mit einer Laufleistung von 117.851 Kilometern. Preis: 11.990 Euro.
Trotz des technisch eng verwandten Plattformbruders Fiat 500X achteten Ingenieure und Designer auf einen markentypisch eigenständigen Auftritt und setzten zahlreiche Jeep-typische Akzente: Der kantige Aufbau mit seinem 7-Slot-Grill und den Rundscheinwerfern macht den Renegade unverkennbar.
4/20
Cool finden wir verspielte Details wie die Rückleuchten, die an klassische Benzinkanister erinnern sollen. Umlaufende schwarze Rammverkleidungen schützen das Blechkleid vor Schäden im Gehölz oder im Großstadtdschungel.
Optisch liegt der Renegade also noch immer voll im Trend. Aber wie steht es um seine Alltagstalente? Da gibt er den Kumpel mit ordentlichen Manieren. Seine Stärken sind Handlichkeit und Agilität, auch die Langstreckenqualitäten sind passabel.
Im Innenraum sitzt es sich leicht erhaben. Und sowohl in Reihe eins als auch in Reihe zwei kneift dabei nichts. Steile Scheiben sorgen für ein gutes Raumgefühl. Die Sitze bieten zwar nur geringen Seitenhalt, doch dafür sind sie auch nach über 100.000 Kilometern noch angenehm straff.
7/20
Der Innenraum mixt derbe Stilelemente und jugendliche Farbtupfer. Die Bedienung ist intuitiv, die Materialien sind teils einfach, dafür haltbar. Wer auf Assistenten Wert legt, der sollte die Ausstattungsumfänge und Baujahre vor dem Kauf genau vergleichen. Möglich sind ein adaptiver Tempomat, Park Assist, Kollisionswarner, ...
8/20
... Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Warnung, Verkehrszeichenerkennung und ein Rückfahrkamerasystem mit dynamischen Führungslinien.
Auch ohne angetriebene Hinterachse taugt der Renegade für die eine oder andere Feldweg-Etappe: Die Bodenfreiheit passt, und die Fahrwerksabstimmung mit ihren langen Federwegen schluckt klaglos auch größere Löcher.
Der 120-PS-Turbodiesel liefert stämmige 320 Newtonmeter Drehmoment bei 1750 Umdrehungen und ist unter den Vor-Facelift-Modellen die Wahl der Vernunft. Frühe Diesel haben als größtes Manko eine veraltete Schadstoffeinstufung nach Euro 5.
In Sachen Schwachstellen ist der Jeep Renegade erfreulich unauffällig. Neben leichten Verarbeitungsschwächen und Störungen am Infotainmentsystem gibt es sporadisch Probleme mit entladenen Batterien, multiplen unterspannungsbedingten Fehlermeldungen und dem Start-Stopp-System.
13/20
Defekte Motorlager und Koppelstangen können für Brummen und Lastwechselgeräusche sorgen. Bei Allradlern sollte das Hinterachsdifferenzial geprüft werden.
2017 gab es einen Rückruf: Fehlende Befestigungen für die Anhängerkupplung waren möglich. Dies konnte zu einer losen Anhängevorrichtung und zu Geräuschen am Fahrzeugheck führen. Schlimmstenfalls war ein Verlust der Anhängerkupplung möglich.
Fazit: Das kompakte Format und die eigenständige Optik machen den Renegade sympathisch. Zum Glück stimmen auch die inneren Werte: Der kleinste Jeep ist ein guter Allrounder mit moderaten Unterhaltskosten. Kontinuierliche Modellpflegen machen neuere Modelljahre besonders interessant. Urteil: vier von fünf Punkten.
18/20
Als Alternative zum Jeep Renegade könnte der Fiat 500X infrage kommen. Ein 1.6 4x2 Cross (120 PS) von 2015 ist ab 12.000 Euro zu haben. Urteil: vier von fünf Punkten.
Unser zweiter Vorschlag wäre in diesem Zusammenhang der Mini Countryman Cooper D (2015, 111 PS). Hier sollte man mindestens 13.000 Euro einplanen. Urteil: 4,5 von fünf Punkten.