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Video: Leopard 2 vs. 9ff GTronic

Extremer Test

Die Bundeswehr soll bis 2030 neue Kampfpanzer bekommen. Bis dahin bleibt Leopard 2 im Einsatz. Der wurde noch mal modernisiert und heißt jetzt Leopard 2 A7. 20 Fahrzeuge bekommt die Bundeswehr seit Ende 2014. Wir haben die ersten Details zum momentan modernsten Panzer in Deutschland.Die neueste Version des knapp 65 Tonnen schweren Kampfpanzers von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) basiert auf dem Leopard 2 A6M. Der wurde zwischen 2007 und 2011 von der kanadischen Armee in Afghanistan im Einsatz getestet. Die Erfahrungen der Kanadier führten zu wesentlichen Veränderungen am elf Meter langen (mit Turm und Kanone), 3,80 Meter breiten und gut 2,60 Meter hohen Panzer. Die neue Version soll eine erhöhte Kampfkraft, größere Durchhaltefähigkeit und eine bessere Führungsfähigkeit bieten.

Verstärkte Panzerung

Neuer Kampfpanzer Leopard 2 A7
Mit 1500 PS schafft der Leo mindestens 72 km/h. Seine Reichweite soll 450 Kilometer betragen.
Bild: Bundeswehr/Dorow
Der Rumpf des Leopard 2 A7 schützt die Besatzung besser gegen Minen und Sprengfallen als bei den Vorgängern. Die seitliche Panzerung kann je nach Einsatzgebiet mit zusätzlichen Kettenblenden verstärkt werden. So werden beispielsweise beim Kampf in urbanen Gebieten spezielle Bereiche des Panzers vor dem Beschuss von kleinen Raketen besser geschützt. Mit dem neuen integriertem Führungs- und Informationssystem (IFIS) bekommen die Soldaten im Panzer das Lagebild auf Tablet-Computer. Auf dem Bildschirm werden die Positionen von eigenen und gegnerischen Streitkräften dargestellt.

Leo jetzt mit Klima

Neuer Kampfpanzer Leopard 2 A7
Der neue Leopard 2 A7 erhält unter anderem eine Klimaanlage, neue Munition und eine bessere Panzerung.
Bild: Bundeswehr/Dorow
Damit die Besatzung auch bei Außentemperaturen von bis zu 70 Grad im Inneren des Panzers einen kühlen Kopf behält, erhält der Leopard 2 A7 eine Klimaanlage. Sie kühlt auch die Elektronik und die Munition. Die Energieversorgung leistet ein 17-Kilowatt-Hilfsaggregat, dadurch bleibt die Elektronik des Panzers auch bei ausgeschaltetem Triebwerk voll funktionsfähig. So ist der Panzer nicht auf sein Haupttriebwerk angewiesen und kann im Stand Kraftstoff sparen. Zusätzlich wurde die Brandunterdrückungsanlage im Kampfraum erneuert. Neue Nachtsichtgeräte und Wärmebildkameras sorgen für mehr Durchblick bei der vierköpfigen Crew.

Bildergalerie

Das ist der Leopard 2 Revolution
Das ist der Leopard 2 Revolution
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Kamera
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Neue Munition

Die sogenannte "High Explosive (HE)"-Munition lässt sich programmieren, der Ladeschütze kann Zeitpunkt und Höhe der Detonation genau bestimmen. Die temperierbare Sprengmunition kann bis zu 5000 Meter hoch in der Luft, beim Einschlag oder eine Weile danach explodieren. Dadurch kann der Leo auch Ziele hinter Deckungen bekämpfen. Doch auch diese Munition soll nur einen Zwischenschritt darstellen. Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ soll die Bundeswehr ab 2017 eine Weiterentwicklung der aktuellen Pfeilmunition auf Wolframbasis für ihre Kampfpanzer erhalten. Denn diese entwickle zu wenig kinetische Energie, um die technologisch anspruchsvolle Panzerung der neuesten russischen Gefechtsfahrzeuge durchschlagen. Russland modernisiert seine Panzer mit Hochdruck. Auf dem Jahrestag zum Kriegsende zeigte die Armee erstmals den Armata T14. In Fachkreisen wird deshalb diskutiert, ob der aktuelle Leopard dem neuen russischen Armata T14 unterlegen ist.

Nachfolger für 2030 geplant

Ob neben den 20 Leopard 2 A7 auch die restlichen 205 Leopard-Kampfpanzer der Bundeswehr auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden, steht noch nicht fest. Die neue Munition soll aber nur von der neuen Leopard-Version 2 A7 verschossen werden können. Die nun 100 reaktivierten Leopard 2 sind noch auf dem Stand A4. Dafür verdichten sich Gerüchte, dass zum Jahr 2030 ein Nachfolger des Leopard 2 in deutsch-französischer Kooperation entstehen könnte – als "Main Ground Combat System2".
Leopard 2: Technische Details

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Leopard 2 A7
Neuer Leopard 2 A7 und weitere Kampfpanzer
Leopard 2 A7
Kamera
Neuer Leopard 2 A7 und weitere Kampfpanzer

Von

Fabian Hoberg