Kaufberatung, Auto, Siebensitzer, SUV, Van, Preis
Die richtigen Siebensitzer für alle Fälle

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Sie reisen gern in der Gruppe? Dann haben wir was für Sie: siebenmal mindestens sieben Plätze – die große AUTO BILD-Kaufberatung.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Laut Statistik ist ein Auto mit durchschnittlich gerade einmal 1,5 Personen besetzt. Wozu dann Siebensitzer? Ganz einfach: weil diese Statistik zwar stimmt, aber Familien mit vielen Kindern oder Menschen mit vielen Freunden absolut nicht weiterhilft. Die brauchen Autos mit mehr als vier oder fünf Plätzen. Wir haben uns mal auf mindestens sieben Sitze verständigt. Und sieben dieser Gruppendynamiker gecheckt.
Die Vielfalt des Angebots überrascht. Fast 50 solche Mannschaftstransporter tummeln sich auf dem deutschen Markt. Wir haben stellvertretend sehr unterschiedliche ausgewählt und stellen sie näher vor.
Kaufberatung Siebensitzer
Aktuelle Angebote | Preis | Zum Angebot |
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UVP 16.800,00 EUR
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UVP 63.250,00 EUR
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UVP 40.880,00 EUR
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UVP 72.830,00 EUR
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UVP 50.495,00 EUR
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UVP 46.672,00 EUR
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UVP 39.100,00 EUR
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Unsere glorreichen sieben decken vom kompakten Hochdachschnäppchen (Dacia Jogger) bis zum edlen Geländegiganten (Toyota Land Cruiser) ein breites Spektrum ab. Aus der Bus-Abteilung ergänzen VW Multivan T7, Toyota Proace Verso und Opel Zafira-e Life das Angebot. Abgerundet wird es vom Kompaktvan VW Touran und dem Tschechen-SUV Skoda Kodiaq. Da sollte doch jeder was Passendes finden.
Dacia Jogger Günstiger gibt’s die Platzkarten nicht
Das Gruppensparticket auf Rädern – so lässt sich der Jogger knapp zusammenfassen. Der Lodgy-Ersatz bringt es nämlich auf immerhin 4,55 Meter Länge und steht ab 16.800 Euro in der Preisliste – wozu dann noch mal 1000 Euro für die beiden herausnehmbaren Einzelsitze in Reihe drei kommen. Macht 2542,86 Euro pro Passagier – versuchen Sie mal, was Günstigeres zu finden.

Hochdachkombi mit SUV-Optik – liegt im Trend, steht dem Dacia Jogger gut.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Okay, der Jogger wirkt ein wenig dünnblechig, die Polster fühlen sich recht schwammig an. Um die beiden Plätze ganz hinten zu erreichen, muss niemand über den Sitz davor klettern. Die Bank in der zweiten Reihe lässt sich locker nach vorn klappen, so kommen auch größere Kinder bequem ins Auto. Allerdings sitzt man dahinten eher beengt. Das Polster liegt nur 20 Zentimeter über dem Boden, der zum Sitz hin auch noch ansteigt, was zu einer ungemütlichen Hockposition zwingt. Und im Dacia herrscht Kuschelzwang.
Sowohl in Reihe zwei (1270 Millimeter) als auch in Reihe drei (1005 Millimeter) bietet er die geringste Innenbreite. Da verwundert es nicht, dass zwischen den zwei auf den äußeren Mittelplätzen montierten Kindersitzen mit 335 Millimetern kaum Platz für eine Sitzerhöhung bleibt. Fummelige Sache.
Bei Ablagen und Steckdosen spart die Renault-Tochter ebenfalls. Ganz hinten gibt es nur einen12-Volt-Anschluss und ein Fach – da ist Kindergeschrei vorprogrammiert. Also lieber mal ein Wochenende zu zweit. Über 1800 Liter Kofferraum machen den Jogger zum coolen Festivalmobil.
Opel Zafira-e Life mit acht und definitiv ohne krach
Eltern stehen oft unter Strom – im positiven Sinn jetzt auch beim Auto. Den Opel Zafira gibt es (wie die baugleichen Konzerngeschwister Citroën SpaceTourer, Peugeot Traveller und Fiat Ulysse) nämlich nur noch elektrisch. Für den 4,96 Meter langen Kastenwagen mit flüsterndem 136-PS-E-Motor werden allerdings mindestens 63.250 Euro fällig – womit der Umweltbonus ab 2023 auf 4785 Euro sinkt.

Die E-Schiebetüren sind im Zafira-e Life Serie, die Öffnung misst 0,93 x 1,18 Meter.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Also sparen wir uns die Langversion (gleicher Radstand + 35 cm, ab 64075 Euro), den großen 75-kWh-Akku (statt 50 kWh) für 6.000 Euro und die Siebensitzer-Option mit zwei Einzelsitzen in der Mitte für 900 Euro (fürs gleiche Geld gibt’s auch sechs Einzelsitze).
Wir bleiben basic – auch wenn Reichweite und Temperament da begrenzt sind. Dafür sitzen wir aber immer auf Leder, öffnen die beiden Schiebetüren elektrisch. So geht es ohne Beulen an Mensch und Material in den Zafira, wo kein Platzmangel herrscht. Und wo uns seit Neuestem serienmäßig zwei Dreiersitzbänke erwarten. Auf beiden verwöhnt die größte Innenbreite, in der zweiten Reihe lassen sich ganz bequem drei Kindersitze montieren.
Obwohl nur die Lehne vorklappt, gelingt der Zustieg in die letzte Reihe dank der großen Schiebetüren ohne Verrenkung. Und wegen der guten Kopffreiheit sowie angenehmer Beinhöhe (325 mm) gibt’s aus dem Rückraum wenig Klagen – selbst von großen Kindern nicht. Ziehen die mal aus, hilft der Zafira ebenfalls. Sitze raus, und schon halten sich 4,2 Kubikmeter Stauraum bereit. Da stehen wir doch gern unter Strom.
Skoda Kodiaq für sieben wird’s am Ende doch knapp
Keine Experimente. So könnte man den Skoda Kodiaq kurz und knapp zusammenfassen. Ein kompaktes SUV mit bewährter MQB-Technik, ohne Elektrifizierung im Antrieb, dafür aber mit Unmengen an Platz unterm 4,70 Meter langen Blech. Kommen Kindersitze ins Spiel, wird es schon enger. Auf der Bank bleiben zwischen zwei ausgewachsenen Kindersitzen nur noch 295 Millimeter Platz – zu wenig, selbst für eine Sitzerhöhung. Also die dritte Sitzreihe geordert. Die kostet 1.250 Euro und passt zumindest für kleine Kinder.
Der Zustieg auf die Plätze sechs und sieben erfordert Beweglichkeit und eine filigrane Figur. Das liegt vor allem daran, dass nur die Lehne der Bank in Reihe zwei nach vorn klappt – Gäste über 1,80 Meter verweigern regelmäßig die Mitfahrt. Verständlich, denn wer sich doch nach ganz hinten durchquält, wird enttäuscht.
Die geringe Innenbreite (1015 mm) unterbietet hier nur der Jogger, der Abstand vom Po zum Boden ist mit 17 Zentimetern lächerlich gering – nirgendwo sonst hocken wir unglücklicher. Wenigstens finden sich auch ganz hinten Leselampen, Stromanschlüsse und Cupholder. Und zwischen Lehne und Fahrzeugheck bleibt mit 515 Millimetern die meiste Luft – ein beruhigender Umstand.
Nervenschonend auch das Familypaket mit Ablagekasten, Sonnenschutzrollos und Türkantenschutz (330 Euro). Entspannend wirkt zudem der 2.0 TDI mit souveränen, nicht sportlichen 150 PS, Siebengang-DSG (ab 40.880 Euro) und kleinen Verbräuchen. Motto: TDI, da weiß man, was man hat.
Toyota Land Cruiser teurer Abenteuerspielplatz
Als Buschtaxi oder im Blauhelm-Einsatz kennt ihn jeder, als Familienmobil nur wenige. Dabei kann der Land Cruiser auch das. Ja, Mami und Papi brauchen wahrscheinlich selten Leiterrahmen, starre Hinterachse, Differenzialsperre oder Reduktionsgetriebe. Aber den Platz und die beim Fünftürer optionalen sieben Sitze (ab Executive für 1790 Euro) finden auf jeden Fall Anklang.

Der Land Cruiser gilt als robust und zäh – seit mehr als 70 Jahren.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Schon allein, weil im Paket auch Kopfairbags und die elektrische Klappfunktion (Schalter im Kofferraum und an C-Säule) enthalten sind. So bequem wie das Aufstellen der letzten Reihe gelingt auch der Einstieg. Die zweite Reihe, die für drei Kinder eindeutig zu schmal ist, lässt sich geteilt verschieben, mit einem Hebel klappt die Lehne vor, und der Sitz rutscht nach vorn – eine gute Lösung für den Alltag.
Hinten angekommen, bleibt aber erstaunlich wenig Kopffreiheit – obwohl wir mit 240 Millimetern eher flach überm Boden hocken. Und beim Blick nach hinten wird uns mulmig. Zur rechts angeschlagenen Hecktür bleiben nur 265 Millimeter Luft – ziemlich wenig Knautschzone.
Auch an der Kasse wird der Spielraum eng.
Auch an der Kasse wird der Spielraum eng.
Der gut ausgestattete Executive mit 2,8-Liter-Diesel (204 PS, einziger Motor) und verschlafener Sechsstufenautomatik schlägt mit 72.830 Euro zu Buche – ohne dritte Sitzreihe. So bleibt der Land Cruiser etwas für Abenteurer und große Anhänger – drei (auf Anfrage 3,5) Tonnen Zuglast schafft hier sonst keiner.
Toyota ProAce Verso einer für die große Reise
Keine Panik! Ja, der Toyota-Bus teilt sich die Technik mit dem Zafira von Seite 41. Und nein, der Japaner ist hier nicht überflüssig, weil er – übrigens als Einziger der Stellantis-Bus-Bande – immer noch als Diesel angeboten wird. Der Zweiliter-Vierzylinder geht in zwei Leistungsstufen an den Start (144/177 PS), der Einstieg gelingt mit 50.495 Euro auf jeden Fall leichter als bei Opel – trotz Umweltbonus. Und freizeitaktive Familien werden die enorme Reichweite von fast 1000 Kilometern und das dichte Tankstellennetz zu schätzen wissen.

Unscheinbare Größe: Der Toyota-Bus ist verwandt mit dem Zafira – und eher selten.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Trotz gleicher Abmessungen außen muss im Proace etwas dichter zusammengerückt werden als im Zafira. Macht nichts, Schiebetüren bietet auch Toyota serienmäßig (elektrisch: 1.200 Euro Aufpreis bei der Ausstattungslinie "Team Deutschland"), in der zweiten Reihe passen immer noch drei Kindersitze nebeneinander, die Standardkonfiguration als Achtsitzer (zwei Dreierbänke im Fond) macht Kindergeburtstage leicht. Mehr Einzelsitze gibt es im teuren Executive, neun Sitze (Zweiersitzbank Beifahrer) kosten 400 Euro.
In die letzte Reihe geht es einigermaßen bequem über die flach gelegte Lehne des Vordermanns, die Beinhöhe fällt mit 275 Millimetern aber nur so halb gut aus. Und Leseleuchte oder USB-Anschluss suchen wir hier vergeblich. Da tröstet, dass von der Lehne bis zum Karosserieende ordentliche 45 Zentimeter Luft bleiben – und der Kofferraum komplett leer geräumt fast vier Kubikmeter Gepäck schluckt. Oder auch eine Liegefläche von 2,40 mal 1,20 Metern bietet.
VW Multivan T7 der familienfreund beweist Manieren
Ganz anders und doch vertraut. Der neue VW Bus basiert nicht mehr auf der Transporterplattform, die im T6.1 weiterlebt, sondern auf der Pkw-Basis von Golf, Tiguan et cetera. Wohl deswegen zählt VW auch nicht gern weiter und vermeidet die Bezeichnung T7. Dabei ist der neue Multivan natürlich sofort als Bulli zu erkennen. Und auch wenn er nicht ganz so viel Platz bietet wie der T6.1, bleibt er doch DAS Traumauto vieler Familien.

Der Multivan T7 misst amtliche 4,97 Meter, der Radstand beträgt üppige 3,12 Meter.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Weil eben fast nie Platzmangel herrscht. Weil die Einzelsitze (fünf Serie, sieben für 922 Euro) verschiebbar und endlich ganz leicht ausbaubar sind. Drei Kindersitze nebeneinander funktionieren ebenfalls. Nicht ganz so gut wie beim Touran mit durchgehender Sitzbank, aber ohne sich die Finger zu brechen.
Durch die großen Schiebetüren gelangst du ohne Verrenkungen auf jeden Platz, sitzt auch in Reihe drei noch komfortabel (Beinhöhe 40 Zentimeter) ohne dich beengt zu fühlen. Sogar an Cupholder, Leselicht und USB-Anschluss wurde gedacht. Komfort wird beim T7 großgeschrieben, das belegt das ausgewogene Fahrwerk aus dem MQB-Fundus. Auch der Kofferraum, der zwischen 469 und 4005 Liter Gepäck aufnimmt, lässt grundsätzlich keine Fragen offen.
Der Wermutstropfen: So viel Gutes gibt es nicht geschenkt. MQB erlaubt eine relativ große Antriebsvielfalt mit Diesel, Benziner und Plug-in-Hybrid, unter 46.672 Euro für den eher angestrengten 1.5 TSI mit 136 PS geht es aber nicht los. Billig war VW ja noch nie.
VW Touran die Idee ist super, das Image eher nicht
Ein verkanntes Genie, das von den SUV auf den Standstreifen gedrängt wurde. Und womit? Definitiv nicht mit Recht! Denn auch wenn heute kaum noch jemand einen Van kauft, der Touran ist der fahrende Beweis für die Cleverness dieses Konzepts. Das beginnt schon bei seinen kompakten Abmessungen, die mit 4,53 Meter Länge sogar den Jogger noch um zwei Zentimeter unterbieten. Schön, wenn es ums Einparken oder einen Besuch in engen Altstädten geht.
Trotz seiner kompakten Karosserie lässt sich der Touran zum Siebensitzer aufrüsten, für 640 Euro fahren ganz hinten zwei weitere Einzelsitze mit. Dann noch das 7-Gang-DSG für 2.200 Euro eingepackt, schon steht der Touran 1.5 TSI mit munteren 150 PS zum Preis von 39.100 Euro als echter Familienfreund vor der Tür.
Ja, anders als beim T7 müssen Klapptüren reichen. Doch weil die groß ausfallen und weit öffnen, die drei verschiebbaren Einzelsitze in der zweiten Reihe zudem clever aus dem Weg rutschen, fällt es leicht, die Plätze Nummer sechs und sieben zu erreichen. Wir empfehlen allerdings, hier den Kindern den Vortritt zu lassen. 245 Millimeter Beinhöhe machen Erwachsene nicht glücklich, überm Scheitel bleibt nicht übermäßig viel Luft.
Dafür fährt sich der Touran, der wie der T7 MQB-Technik nutzt, vollkommen unaufgeregt und wunderbar geschmeidig. Was ihm fehlt? Nichts. Außer vielleicht das Image eines coolen Abenteurers, neudeutsch auch SUV.
Fazit
Am Ende überrascht vor allem, wie viele Modelle mit sieben Sitzen oder mehr angeboten werden – sei es nun optional oder serienmäßig. Und beim Preis ergibt sich eine erhebliche Schwankungsbreite – vom einfachen Dacia für deutlich unter 20.000 Euro bis zum luxuriösen Bentayga für über 200.000 Euro gibt es nichts, was es hier nicht gibt.
Bei den sieben Modellen, die wir uns näher angesehen haben, sollte dann auch für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas dabei sein. Unser Favorit: der fast schon klassische Kompaktvan VW Touran mit ausgereifter Technik und tollem Preis-Leistungs-Verhältnis.
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