Kia Picanto, Mitsubishi Space Star, Renault Twingo: Test, Motor, Preis
Diese Minis machen das Autofahren einfach – nur eine Sache ist ärgerlich!
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Kleiner Motor, kurze Karosse, dafür richtig günstig: Wir testen die "Kost-fast-nix"-Kleinstwagen Kia Picanto, Mitsubishi Space Star und Renault Twingo.
Platz 3 mit 404 von 800 Punkten: Mitsubishi Space Star 1.0. Schwächen bei Durchzug und Sitzkomfort. Läuft ordentlich, ist günstiger als der Twingo. Testwagenpreis:11.493 Euro.
Satte 166 PS hat heutzutage ein Neuwagen in Deutschland im Schnitt. Dabei kostet er stolze 33.580 Euro. Heftig! Muss das sein? Nö. Wir haben es nämlich gerade erfahren. Kia Picanto, Mitsubishi Space Star und Renault Twingo sind das erfreulich einfache wie erfrischende untere Ende der Autofahrer-Fahnenstange. Und hier in Bodennähe klappt es unserer Erkenntnis nach sehr ordentlich.
Der Heckmotor des Twingo hat handfeste Nachteile
Der Renault Twingo trägt seinen Motor im Heck. Das macht den Kofferraum klein und wärmt ihn auf.
Wir haben aktuell die jeweils einfachsten Ableger der Modellreihen getestet. Genauer: den 67 PS starken Kia Picanto, in Testwagenausstattung für 11.590 Euro, den Mitsubishi Space Star 1.0 mit 71 PS für 11.493 Euro und den 11.483 Euro teuren Renault Twingo SCe mit 65 PS. In allen werkelt ein Dreizylinder mit manierlichen Trinksitten, alle Autos lassen Passagiere über vier Türen herein, und alle drei Kandidaten schicken ihre Kräfte über ein Fünfgang-Schaltgetriebe an die Antriebsräder. Klingt nach einer Kaufentscheidung nach Lust, Laune und Farbe – so ähnlich sind sich diese Burschen. Halt, so einfach wird das nichts, die drei Minis stehen nämlich nur oberflächlich auf einer Linie. So arbeitet beim Renault der Motor im Heck – was einerseits den Wendekreis verkleinert, andererseits Platz im Kofferraum raubt und das soeben eingekaufte Gemüse vorgart.
AUTO BILD Gebrauchtwagenmarkt
14.980 €
Renault Twingo Zen 1.0 SCe 65 EU6d ++KLIMA+SHZ+USB++
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
In Sachen Garantie bleibt der Picanto unschlagbar
Sieben Jahre sorglos: Kia gibt auch auf den Picanto eine extra lange Garantie – das schafft Vertrauen.
Der Kia dagegen kommt markentypisch mit dem beruhigenden Sieben-Jahre-Garantie-Prädikat herangerollt und zeigt sich beim Rangieren dankbar übersichtlich geformt. Mitsubishi setzt auf ein herrlich schnörkelloses Bedienkonzept inklusive aufgeräumtem Cockpit. Alles ist leicht und leichtgängig, das macht den Umgang mit ihm so schön stressarm. Also doch: Bei aller Schlichtheit dieser drei Autos lugen auch erkennbare Charaktereigenschaften aus den Karosseriespalten. Wer aber jetzt immer noch nicht entscheiden mag – hier die ganz feinen Unterschiede aus unserem Vergleich: Fahrer und Passagiere im Space Star fühlen sich zwar auf ihren Plätzen nicht eingeengt, kommen auch problemlos ins Auto hinein, doch die nur rudimentär ausgeformten Sitze stützen Rücken, Schultern und Becken kaum – das wird auf kurvigen Strecken anstrengend. Die hintere Sitzreihe ist im Grunde – wie beim Twingo auch – ein lieblos gestaltetes und knappes Stoffbänkchen.
AUTO BILD Gebrauchtwagenmarkt
17.060 €
Kia Picanto 1.0 Vision+Connect+Rückfahrkamera+Sitz/Lenkradheiz
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Kurz um die Ecke – okay. Skiurlaub ab Hamburg? Niemals! Der Einliter-Motor arbeitet nicht zu laut, doch etwas ungleichförmig und oben heraus müde in der Leistungsabgabe. Er ist (zumal in Verbindung mit dem langen fünften Gang) im Vergleich zu den Aggregaten der beiden anderen Kleinwagen enorm durchzugsschwach.
Von Fahrspaß kann im Space Star keine Rede sein
Der durchzugsschwache Motor, die spröde Federung und die indirekte Lenkung nehmen jeden Fahrspaß.
Den Zwischensprint von Tempo 80 auf 120 absolviert der Mitsubishi in verschlafenen 38 Sekunden. Renault und Kia schaffen das in viel kürzerer Zeit. Wer den 1.0er des Japaners jedoch ordentlich rannimmt, ist aus dem Stand heraus ähnlich emsig unterwegs wie mit dem Kia. Der Mitsubishi bremst gerade noch akzeptabel – also unter 40 Meter aus Tempo 100 – und meistert auch Ausweichmanöver ohne Auffälligkeiten. Aber: Der Wagen gerät schneller ins Untersteuern als die beiden anderen Kleinen in diesem Vergleich. Er lässt sich aufgrund der leichtgängigen und gefühllosen Lenkung nur unpräzise dirigieren und wirkt auf besonders unebenen Straßen so gar nicht innig mit der Straße verbunden. Er tänzelt unnötig entkoppelt oben auf dem Belag. Gleichfalls verhindern die sprödere Federung und ein lustlos geführter Schaltknüppel die nötige Portion Fahrspaß. Kleines zusätzliches Ärgernis: Ein modernes Navi-System oder auch die Sprachbedienung baut Mitsubishi nur in die Varianten mit größerem Motor ein.
AUTO BILD Gebrauchtwagenmarkt
16.490 €
Mitsubishi Space Star Select+ 1.2 MIVEC ClearTec 5-Gang
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Das Fazit: Das einzige Ärgerliche an den drei Kleinen: die Extra-Politik der Hersteller. Der Mitsubishi könnte sogar richtig assistierend fahren. Doch so etwas ist hier an teurere Space-Star-Versionen gebunden. Sonst: Rundum taugliche Typen, am besten macht seine Sache der Picanto. Alle Details zum Test gibt es in der Bildergalerie.