Kia Rio, Seat Cordoba Vario, Skoda Fabia Combi
Die kleinen Raumkünstler

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Außen klein, innen groß? Klingt nach Zauberei, klappt aber ohne doppelten Boden bei Kia Rio, Seat Cordoba Vario und Skoda Fabia Combi.
Kia Rio: mehr Schein als Sein
Das Licht verlischt, der Vorhang öffnet sich: Manege frei. Wir tauchen ein in die wunderbare Welt des Chinesischen Staatscircus. Hier falten sich zierliche Körper zu kompakten Knäueln und fantastischen Figuren. Während wir beim bloßen Zuschauen eine Zerrung erleiden, zwängen sich biegsame Asiatinnen noch in winzigste Winkel. Motto: "Raum ist in der kleinsten Hütte." Ein Leitgedanke, den auch unsere drei Kleinwagen-Kombis beherzigen.
Obwohl Kia Rio 1.3 LS, Seat Cordoba Vario 1.4 16V Signo und Skoda Fabia Combi 1.4 16V Elegance in der Länge nur rund 4,2 Meter messen, weist sie der Blick unters Blech als wahre Raumkünstler aus. Das flotte Heck des kompakten Kia, den wir in diesem Test wegen Größe und Preis zu den kleinen Kombis stecken, erlaubt dabei die größten Raum-Sprünge (449 bis 1277 Liter).
Beim Alltagstest leistet sich der Rio aber einige Patzer. Die Heckklappe reicht zwar weit ins Dach, öffnet aber nur bis auf 1,74 Meter und misst an der schmalsten Stelle 86 Zentimeter. Genug für Schlangenmenschen, schlecht für Baumarktbesucher. Die nerven außerdem das fehlende Trennnetz und der unebene Boden (nur die Lehne klappt um), auf dem sich ein billiger Filzbelag gegen das Beladen sträubt. Viel darf ohnehin nicht eingepackt werden: Lausige 367 Kilo machen den Rio schnell zum dummen August, der allenfalls für den Floh-Zirkus taugt. Was besonders ärgert, weil das Platzangebot zwar nicht üppig, aber absolut ausreichend ist.
Obwohl Kia Rio 1.3 LS, Seat Cordoba Vario 1.4 16V Signo und Skoda Fabia Combi 1.4 16V Elegance in der Länge nur rund 4,2 Meter messen, weist sie der Blick unters Blech als wahre Raumkünstler aus. Das flotte Heck des kompakten Kia, den wir in diesem Test wegen Größe und Preis zu den kleinen Kombis stecken, erlaubt dabei die größten Raum-Sprünge (449 bis 1277 Liter).
Beim Alltagstest leistet sich der Rio aber einige Patzer. Die Heckklappe reicht zwar weit ins Dach, öffnet aber nur bis auf 1,74 Meter und misst an der schmalsten Stelle 86 Zentimeter. Genug für Schlangenmenschen, schlecht für Baumarktbesucher. Die nerven außerdem das fehlende Trennnetz und der unebene Boden (nur die Lehne klappt um), auf dem sich ein billiger Filzbelag gegen das Beladen sträubt. Viel darf ohnehin nicht eingepackt werden: Lausige 367 Kilo machen den Rio schnell zum dummen August, der allenfalls für den Floh-Zirkus taugt. Was besonders ärgert, weil das Platzangebot zwar nicht üppig, aber absolut ausreichend ist.
Seat Cordoba Vario: verhaltener Applaus
Ganz ähnliche Gewichtsprobleme plagen den Cordoba Vario. Der 1997 eingeführte Kombi darf ebenfalls nur 386 Kilo tragen. Dabei böte das klassische Kastenheck mit dem fast senkrechten Heckabschluss einigen Raum (390 bis 1250 Liter) für Familien oder Feuerschlucker. Etliche Macken verhindern aber auch hier allzu stürmischen Applaus. Die Heckklappe schwingt nur bis auf 1,75 Meter hoch, trotz geteilt klappbarer Bank und Lehne entsteht im Boden ein Absatz, ein Trennnetz fehlt ganz.
Eine echte Herausforderung stellt die hohe Ladekante dar. Beim Einladen sind stolze 72 Zentimeter (Kia 65 cm, Skoda 63 cm) zu überwinden, beim Ausladen immer noch 22 (Kia/Skoda 15 cm) Zentimeter. Nettes Training für Leute, die im Zirkus Eisen verbiegen - für Hausfrauen eine Zumutung. Eine gewisse Leidensfähigkeit verlangt im Seat auch das mäßige Platzangebot. Lange Kerls bedauern, dass sie den Trick mit dem Knoten in den Beinen nicht beherrschen.
Ohne jede Artisten-Ausbildung lässt sich dagegen der Fabia Combi genießen. Der junge Lifestyle-Laster mit dem schönen Rücken basiert auf dem nächsten Polo (Debüt September 2001) und verwöhnt seine Gäste mit üppiger Weite. Dabei überzeugt nicht nur das absolute Platzangebot, auch der großzügige Verstellbereich der Sitze und die angenehme Sitzposition hinten gefallen. Von der Fondbank bis zum Fußboden spendiert der Fabia 38 Zentimeter (Seat 33 cm, Kia 31 cm).
Etwas knapper geht es im Kofferraum zu: 426 bis 1225 Liter. Eigentlich kein Grund zum Klagen; der zugunsten der Form verschenkte Raum lässt echte Kombi-Kenner aber murren. Als Entschädigung liefern die Tschechen eine große, 1,89 Meter hoch öffnende Heckklappe und ein Regenschirmfach. Klingt gut, könnte aber noch viel besser sein. Lieber als die Schirm-Schachtel wären uns ein Trennnetz gegen Gepäck-Geschosse, ein durchgängig ebener Ladeboden und ein Stück Stoff für die Unterseite der Fondbank.
Eine echte Herausforderung stellt die hohe Ladekante dar. Beim Einladen sind stolze 72 Zentimeter (Kia 65 cm, Skoda 63 cm) zu überwinden, beim Ausladen immer noch 22 (Kia/Skoda 15 cm) Zentimeter. Nettes Training für Leute, die im Zirkus Eisen verbiegen - für Hausfrauen eine Zumutung. Eine gewisse Leidensfähigkeit verlangt im Seat auch das mäßige Platzangebot. Lange Kerls bedauern, dass sie den Trick mit dem Knoten in den Beinen nicht beherrschen.
Ohne jede Artisten-Ausbildung lässt sich dagegen der Fabia Combi genießen. Der junge Lifestyle-Laster mit dem schönen Rücken basiert auf dem nächsten Polo (Debüt September 2001) und verwöhnt seine Gäste mit üppiger Weite. Dabei überzeugt nicht nur das absolute Platzangebot, auch der großzügige Verstellbereich der Sitze und die angenehme Sitzposition hinten gefallen. Von der Fondbank bis zum Fußboden spendiert der Fabia 38 Zentimeter (Seat 33 cm, Kia 31 cm).
Etwas knapper geht es im Kofferraum zu: 426 bis 1225 Liter. Eigentlich kein Grund zum Klagen; der zugunsten der Form verschenkte Raum lässt echte Kombi-Kenner aber murren. Als Entschädigung liefern die Tschechen eine große, 1,89 Meter hoch öffnende Heckklappe und ein Regenschirmfach. Klingt gut, könnte aber noch viel besser sein. Lieber als die Schirm-Schachtel wären uns ein Trennnetz gegen Gepäck-Geschosse, ein durchgängig ebener Ladeboden und ein Stück Stoff für die Unterseite der Fondbank.
Fahrverhalten und Sicherheit
Eine Zugabe könnte auch die Zuladung vertragen. 415 Kilo bedeuten in diesem Test zwar Bestwert, fünf Mitteleuropäer bringen den Skoda dennoch an den Rand seiner Tragfähigkeit - an der Nummer muss Skoda (wie Kia, Seat) noch arbeiten. Der Rest des Programms erntet dafür reichlich Beifall. Die straff abgestimmte Federung reagiert nur auf fiese Fugen nervös, bewahrt sonst stets den Komfort und die Insassen vor Seekrankheit. Zusätzlich verordnet Skoda feste Polster mit gutem Seitenhalt, ein ebenso schlichtes wie schönes Cockpit und feine Elegance-Einrichtung.
Wenig Kritik provoziert der Fabia auch auf der Teststrecke. Das dezent untersteuernde Fahrverhalten und die direkte, aber zu leichtgängige Lenkung stellen selbst Fahranfänger nicht vor Probleme. Egal ob leer oder beladen: Der Skoda zeigt kaum Lastwechsel und meistert den Elch im Eiltempo. Dazu kommt das gute Sicherheitspaket - inklusive ASR und Sidebags vorn.
Nicht nur davon könnte sich Kia zwei bis drei Scheiben abschneiden. Der Rio verzichtet nämlich sogar auf Gurtstraffer oder Isofix-Vorrüstung (bei Seat und Skoda beides Serie), tröstet sich und uns mit der Kopfstütze in der Fondmitte - die Seat gar nicht, Skoda erst ab Mai bietet. Noch dramatischer gerät der Auftritt des Koreaners bei den Fahrversuchen. Zunächst wild untersteuernd, lässt der Rio bei Gaswechseln in Kurven spontan sein Heck ausscheren. Auch wegen der unpräzisen Lenkung bekommen Rio-Reiter dann richtig zu tun. Noch abenteuerlicher fällt wohl nur die Notbremsung im Rio aus: Stopp aus 100 km/h nach 45,2 Metern - Hilfe! Einziger Trost: Angesichts solcher Risiken verlieren die unharmonische Federung, die den Kia weich wogen und hölzern abrollen lässt, sowie die dünn gepolsterten Sitze an Brisanz.
Wenig Kritik provoziert der Fabia auch auf der Teststrecke. Das dezent untersteuernde Fahrverhalten und die direkte, aber zu leichtgängige Lenkung stellen selbst Fahranfänger nicht vor Probleme. Egal ob leer oder beladen: Der Skoda zeigt kaum Lastwechsel und meistert den Elch im Eiltempo. Dazu kommt das gute Sicherheitspaket - inklusive ASR und Sidebags vorn.
Nicht nur davon könnte sich Kia zwei bis drei Scheiben abschneiden. Der Rio verzichtet nämlich sogar auf Gurtstraffer oder Isofix-Vorrüstung (bei Seat und Skoda beides Serie), tröstet sich und uns mit der Kopfstütze in der Fondmitte - die Seat gar nicht, Skoda erst ab Mai bietet. Noch dramatischer gerät der Auftritt des Koreaners bei den Fahrversuchen. Zunächst wild untersteuernd, lässt der Rio bei Gaswechseln in Kurven spontan sein Heck ausscheren. Auch wegen der unpräzisen Lenkung bekommen Rio-Reiter dann richtig zu tun. Noch abenteuerlicher fällt wohl nur die Notbremsung im Rio aus: Stopp aus 100 km/h nach 45,2 Metern - Hilfe! Einziger Trost: Angesichts solcher Risiken verlieren die unharmonische Federung, die den Kia weich wogen und hölzern abrollen lässt, sowie die dünn gepolsterten Sitze an Brisanz.
Motoren und Fahrwerk
Eine solide Vorstellung liefert der Cordoba Vario mit seiner straffen und etwas hoppeligen, aber nicht ruppigen Federung. Die Sitze erlauben auch längere Strecken, das Cockpit wirkt frisch und modern, die Ausstattung des Signo gefällt. Unauffällig benimmt sich der Vario bei schneller Kurven-Jagd. Beim Herausbeschleunigen mangelt es ihm zwar an Traktion, Unter- oder Übersteuern halten sich aber in beherrschbaren Grenzen. Einziges Manko: Die Lenkung liefert wenig Rückmeldung, bremst den Fahrspaß. Ganz anders die Motoren unserer drei Konkurrenten. Mit ihren 75 PS gehen sie munter, wenn auch nicht wirklich sportlich zu Werke. Beladen dauert das Überholen zwar etwas länger, zum Mitschwimmen reicht es aber. Unterschiede offenbaren erst die Charaktere.
Der 1,4-Liter des Seat hängt mit sportlichem Sound und kurzer Getriebeübersetzung fast schon gierig am Gas, protzt mit der besten Elastizität. Auf der Autobahn wird er aber schon mal etwas vorlaut.
Im Skoda gibt sich der gleiche Vierventilmotor mit einer längeren Übersetzung deutlich sanfter. Laufruhig, aber nicht lahm, erhält er insgesamt den meisten Applaus. Den auch die knackige Schaltung verdient. Obwohl schnellster Sprinter im Bunde, kann der 1,3-Liter des Kia nicht überzeugen. Rau und durchzugsschwach, lässt er wenig Begeisterung aufkommen, nervt zudem mit langen Schaltwegen.
Seinen Gala-Auftritt erlebt der Koreaner an der Kasse. Gegenüber den Mitstreitern erscheinen 22.490 Mark für den Kia Rio 1.3 LS wie ein ermäßigtes Ticket. Skoda Fabia Combi 1.4 16V Elegance (28.594 Mark) und Seat Cordoba Vario 1.4 16V Signo (29.993 Mark) lassen sich ihre Vorstellungen jedenfalls deutlich teurer bezahlen - bieten dafür aber auch das anspruchsvollere Programm.
Der 1,4-Liter des Seat hängt mit sportlichem Sound und kurzer Getriebeübersetzung fast schon gierig am Gas, protzt mit der besten Elastizität. Auf der Autobahn wird er aber schon mal etwas vorlaut.
Im Skoda gibt sich der gleiche Vierventilmotor mit einer längeren Übersetzung deutlich sanfter. Laufruhig, aber nicht lahm, erhält er insgesamt den meisten Applaus. Den auch die knackige Schaltung verdient. Obwohl schnellster Sprinter im Bunde, kann der 1,3-Liter des Kia nicht überzeugen. Rau und durchzugsschwach, lässt er wenig Begeisterung aufkommen, nervt zudem mit langen Schaltwegen.
Seinen Gala-Auftritt erlebt der Koreaner an der Kasse. Gegenüber den Mitstreitern erscheinen 22.490 Mark für den Kia Rio 1.3 LS wie ein ermäßigtes Ticket. Skoda Fabia Combi 1.4 16V Elegance (28.594 Mark) und Seat Cordoba Vario 1.4 16V Signo (29.993 Mark) lassen sich ihre Vorstellungen jedenfalls deutlich teurer bezahlen - bieten dafür aber auch das anspruchsvollere Programm.
Preise und Kosten
Zur AUTO BILD-Version der Kleinwagen-Kombis gehören ABS, vier Airbags, E-Spiegel beheizt, Laderaumrollo, drei Dreipunktgurte/Kopfstützen hinten, Fahrersitz höhenverstellbar, Klima, Nebellampen, elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung.
Fazit und Zeugnis
Fazit Das Licht geht an, der Vorhang senkt sich: Ende der Vorstellung. Am meisten begeistert der Fabia Combi. Er bietet kaum Kritikpunkte - und wirft die Frage auf: Wer braucht noch einen VW? Auch der Cordoba Vario erldigt alle Aufgaben brav, aber immer eine Stufe schlechter als der Skoda. Ginge es nur ums Geld hieße der Sieger eindeutig Rio. Der Dumping-Preis kann die klaren Schwächen aber nicht vertuschen.
Testwerte und Technische Daten
Der Test offenbart die Grenzen des günstigen Koreaners: Heikles Fahrverhalten und ein Bremsweg von 46,4 Metern aus 100 km/h lassen sich auch durch den günstigen Preis nicht mehr schönreden.
Punktewertung
Der Fabia gewinnt mit deutlichem Vorsprung vor den beiden Kontrahenten. Wer andere Akzente setzen will, rechnet einfach die entsprechende Rubrik raus und kommt zum eigenen Ergebnis.
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