Ende Juni bekommen Audi A4 und BMW 3er Konkurrenz vom Lexus IS. Mit dem 300h komplettiert die Edelsparte von Toyota seine Modellpalette mit einem neuen Hybriden in der Mittelklasse. Die Limousine gibt es zum Einstiegspreis von 36.700 Euro mit einer Systemleistung von 223 PS. Für seine Größe beachtlich sind die geringen CO2-Emissionen von 99 g/km. Ein Wert, den ansonsten Kia Picanto oder VW Polo erreichen. Hinzu kommt ein Durchschnittsverbrauch von 4,1 Litern. Damit bietet Lexus eine Alternative zu Dieselmodellen anderer Hersteller in dem Segment. Zum Vergleich: Ein Audi A4 mit 204-PS-Diesel verbraucht 4,9 Liter (CO2-Emmison 129 g/km) und startet bei 39.350 Euro. Der 320d von BMW liegt ebenfalls bei 4,1 Liter (CO2 129 g/km), leistet zum Einstiegspreis von 37.800 Euro allerdings nur 163 PS. Doch wie sieht es mit dem Gesamtpaket aus?
Lexus IS300h
Markantes Merkmal: der Diabolo Grill. Seinen Namen hat er vom ähnlich aussehenden Jonglier-Spielzeug.
Design Lexus päsentiert den außen und innen komplett überarbeiteten IS im sportlichen Design. Am auffälligsten: der Diabolo-Grill – das neue Marken-Gesicht, bekannt vom GS und LS. Bei der F Sport-Version ersetzen grobe Maschen die Lamellen im Grill. Zusätzlich gehen die Lufteinlässe tiefer in die Frontschürze. Ein markanter Gegensatz zum Rest der Limousine, die mit glatten Flächen und klaren Proportionen recht nüchtern wirkt. Erst am Heck nimmt die Dynamik wieder zu. Dort dominiert eine aufsteigende Linie, die in den seitlichen Sicken beginnt und sich über die Flanken bis zu den Rückleuchten erstreckt.

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Lexus IS300h
Der hohe Mitteltunnel mauert den Fahrer ein. Trotzdem ist die Sitzposition angenehm sportlich.
Cockpit Der Innenraum ist auf den Fahrer zugeschnitten. Das Lenkrad ist griffig, die Sitze mit verbessertem Seitenhalt liegen sportlich tief. Durch den hohen Mitteltunnel wird der Fahrer im Cockpit eingemauert. Die verschlankten Vordersitzlehnen verbessern zusammen mit dem gewachsenen Radstand (sieben Zentimeter) die Beinfreiheit im Fond. Spürbar. In der aufgeräumten und übersichtlichen Mittelkonsole wertet eine Analoguhr das Interieur auf. Die Klimaregler sind sensorisch: Ein sanfter Fingerstrich über das schmale Band reicht, um die gewünschte Temperatur einzustellen. Auch die Kopplung zwischen Abspielgeräten oder Handys mit dem Multi-Media-System funktioniert kinderleicht. Durch die Lage der Batterie unter dem Gepäckraumboden schrumpft das Ladevolumen auf 323 Liter (Vorgänger: 398 Liter, beides nach VDA).
Ausstattung Im Grundpreis von 36.700 Euro enthalten sind bereits LED-Tagfahrlicht, Bi-Xenon und Reifendruckkontrolle. Gleiches gilt für den neuen IS 250 mit 2,5-Liter-V6 (207 PS), der bei 34.200 Euro startet. Allerdings gehört zur Basis des IS 250 auch die 60:40 teilbare Rücksitzbank. Beim 300h gibt es sie erst in der nächst höheren Ausstattungsvariante F Sport. In diesem Paket werden die drei Standard-Modi für den stufenlosen Hybridantrieb "rein elektrisch", "normal" und "Sport" durch den Modus "Sport S" erweitert. Neben direkterem Ansprechverhalten von Lenkung und Gaspedal werden damit zusätzlich die Fahrwerksabstimmungen geschärft.
Robin Hornig

Fazit

2012 verkaufte Lexus 2867 Autos in Deutschland. Ein Zuwachs von 4,1 Prozent gegenüber 2011. Die Hybriden Lexus CT 200h und GS 450h trugen den größten Teil zum Gewinn bei. Der neue IS 300h schließt die Lücke zwischen beiden Zugpferden. Mit seinem sparsamen, kräftigen Antrieb, sportlichen Design sowie einem vergleichbar attraktiven Einstiegspreis bringt er das nötige Gesamtpaket mit, um es seinen beiden Brüdern gleich zu tun. Trotzdem wird er etwas für Individualisten bleiben, die sich bewusst vom Mainstream absetzen wollen. Gut so.