Lynk & Co 01: Auto-Abo
Lynk & Co 01 ab 550 Euro Monatsrate im Abo

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Den Lynk & Co 01 kann man kaufen oder zur Monats-Flatrate fahren. Günstige Rate und kurze Laufzeit machen besonders das Auto-Abo lukrativ.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Sie stehen oft in Berlin-Prenzlauer Berg, Hamburg-Eppendorf oder München-Schwabing: blaue oder schwarze SUV, die ein wenig an den Porsche Cayenne erinnern und meist ein Wiesbadener Kennzeichen (WI) tragen. Selbst Autokenner müssen zweimal gucken, um die Marke zu identifizieren. Die heißt etwas sperrig Lynk & Co und wird vom chinesischen Autobauer Geely hergestellt.
Im AUTO BILD-Test zeigte der Lynk & Co 01 mit der Note 2-, dass er zu den besten Autos gehört, die China zu uns exportiert. Kein Wunder, denn das PHEV-SUV ist ein im Radstand verlängertes Modellderivat des Volvo XC40. Und so hat Lynk & Co seine Europazentrale auch in der Volvo-Heimat Göteborg. Ein Händlernetz gibt es nicht, dafür betreibt der Newcomer bundesweit vier schicke Clubs in bester Citylage.
Aber warum tragen so viele ein WI-Kennzeichen? Antwort: 88 Prozent der bislang rund 5000 in Deutschland zugelassenen 01 werden nicht als Neuwagen verkauft, sondern laufen im Auto-Abo. Lynk & Co ist der erste Autohersteller, der diese Vertriebsform dem Verkauf gleichstellt oder sogar bevorzugt. Und der Zulassungssitz der Abo-Lynk ist Wiesbaden.
Lynk & Co 01 im Abo: In der Monatsrate sind 1250 Freikilometer enthalten
Die Beliebtheit des Abomodells liegt auf der Hand: Statt das Plug-in-Hybrid-SUV für 46.000 Euro zu kaufen, zahlt der Nutzer nur eine Monatsrate von 550 Euro. Darin enthalten sind 1250 Freikilometer sowie sämtliche Nebenkosten wie Steuern, Versicherung und Anmeldung. Zahlen muss der Nutzer nur noch Sprit und Strom.

Gute Ergonomie, viel Hightech: Das Cockpit glänzt mit Funktionalität. Dazu gibt es Gadgets wie eine Reise-Kamera.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Der AUTO BILD-Testverbrauch lag bei 4,7 Liter Benzin und 12,9 kWh Strom. Zum Vergleich: Ein Volvo XC40 Recharge kostet beim Abo-Anbieter ViveLaCar 910 Euro pro Monat – bei drei Monaten Mindestlaufzeit. Das Lynk & Co-Angebot ist damit ein echtes Schnäppchen: Für 550 Euro im Monat gibt es viel Auto fürs Geld. Rein elektrisch schaffte der 01 im Alltagseinsatz rund 60 Kilometer und ist damit sehr günstig sowie umweltschonend unterwegs. Auf Langstrecken sorgt der Turbo-Dreizylinder für verblüffend kräftigen und leisen Vortrieb. Dazu kommen gutes Platzangebot, hoher Komfort mit toller Konnektivität und viele Fahrassistenten.

Das SUV ist 12 Zentimeter länger als sein Plattform-Bruder Volvo XC40.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Was will man mehr? Mehr Flexibilität wohl kaum. Wer weiß, dass er im Laufe des Jahres ein paar Monate nicht fährt, kündigt das Abo einfach, spart das Geld und nimmt es später wieder auf. Und nicht nur das: Als erster Hersteller überhaupt bietet Lynk & Co eine eingebaute Carsharing-Funktion. Heißt: Wer seinen 01 abstellt, aktiviert per Knopfdruck eine "Teilen-Funktion". Dann wird das Auto bei Lynk-Usern in der App als verfügbar sichtbar und kann angemietet werden.
Auch Sixt+ bietet den Lynk & Co 01 im Abo an
Außer im Abo direkt vom Hersteller ist das SUV auch im Auto-Abo bei Sixt+ buchbar – ab 517 Euro! Achtung, dieser Preis gilt nur, wenn man das Abo für sechs Monate oder ein Jahr abschließt, mit 500 Freikilometern pro Monat und Basispaket. Anders sieht die Sache aus, wenn man die Konditionen des Herstellers zugrunde legt. Dann ist Sixt+ deutlich teurer. Wird der 01 beim Mietwagen-Giganten mit ähnlichen Rahmenbedingungen (ein Monat Laufzeit, 1000 Freikilometer, Vollkasko SB 500 Euro, ein Zusatzfahrer) bestellt, kostet er 933,97 statt 550 Euro.
Auch bei den Mehrkilometern ist Sixt+ viel teurer als der "Werkswagen": 38 statt 16 Cent. Außerdem kommt noch eine Startgebühr von 39 Euro dazu. Und für Auslandsfahrten verlangt Sixt+ monatlich 10 Euro extra, bei Lynk sind sie kostenfrei. Einen Vorteil hat Sixt+ durch sein dichtes Filialnetz; Abo-Autos können in fast jeder größeren Stadt abgeholt und quasi an jeder beliebigen Sixt-Station abgegeben werden. Lynk unterhält Clubs mit Abholmöglichkeit in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und München. Mindestalter bei beiden Anbietern: 21 Jahre. Lynk verlangt zusätzlich drei Jahre Führerscheinbesitz.
Fazit
VW, Ford, Kia und Co – fast alle bieten inzwischen Autos auch im Abo. Aber keiner so konsequent wie Lynk & Co. Die chinesische Marke setzt auf urbane Kunden, die Kostenkontrolle, Flexibilität und clevere Nutzung dem eigenen Auto vorziehen. Coole City-Clubs statt Autopaläste an Ausfallstraßen, chillige Event-Kultur statt Autofrühling mit Grillwurst – Lynk & Co macht fast alles anders als die alte Autowelt. Aber auch alles richtig? Kundenkritik am Service und technische Probleme ohne schnelle Lösung deuten darauf hin, dass nicht alles perfekt läuft. Trotzdem: Lynk & Co bringt frischen Wind in einen angestaubten Markt. Gut so!
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