Mon Dieu und Oh, là, là, diesen Test beginnen wir mal mit einem Kalauer: In welchem Land haben sie Opel und Peugeot gekreuzt? Na, im Crossland! Nicht witzig? Fakt ist: Opel und PSA (Peugeot, Citroën) turteln nicht nur, sie knutschen schon! Und mehr noch: Das erste gemeinsame Kind heißt Crossland X, ist ein 4,21 Meter kurzes Mini-SUV und ersetzt den Meriva (weil Mini-Vans auf einmal nicht mehr sexy sind). In unserem ersten gepunkteten Vergleich tritt er gegen Europas Topseller Renault Captur aus Frankreich und den Mazda CX-3 aus Japan an.

Der Crossland gefällt mit seinen praktischen Talenten

Opel Crossland X
Das ist die Höhe: Mit 630 mm sitzt man im Opel schön hoch – und steigt durch große Türen bequem ein.
Ein- und Aussteigen kann mitunter eine Qual sein. Bei Crossland und Captur kommen aber alle prima rein und raus. Mit 630 mm Sitzhöhe ist Opel dicht an unserem Ideal, Renault mit 640 mm noch einen Tick besser. Nur Mazda sprengt den Rahmen nach unten: 580 mm – das ist eher Hochsitz light als Mini-SUV. Der Crossland ist total praktisch. Beispiel Kofferraum: Mit 410 bis 1255 Litern schluckt er am meisten. Oder Sitzen hinten: Da klappt der Einstieg dank großer Türöffnungen am besten, zwischen Dach und Kopf eines 1,80-Meter-Mannes sind fünf Fingerbreit Platz, im Renault nur drei. Bei beiden ist die Rückbank verschiebbar, aber nur beim Crossland lässt sich auch die Lehne in der Neigung verstellen. Dazu noch die AGR-Sitze (Aktion Gesunder Rücken, 550 Euro) mit variabler Schenkelauflage, und du hast keine Wünsche mehr. Oder etwa doch?
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Bei der Qualität sollte Opel noch mal nachbessern

Opel Crossland X
Nachlässig: Beim Umklappen der Rückbank löst sich der Teppich, die Heckablage ist fummelig zu entfernen.
Ja! Bessere Qualität! Man merkt dem Crossi an, dass da nicht nur Opel die Finger im Spiel hatte. Beim Umklappen der Rücksitzbank löste sich der Teppich der Lehne; er war nur mit doppelseitigem Klebeband fixiert. Die Heckablage muss vorm Rausnehmen nach innen geschoben und leicht angewinkelt werden, sonst passt sie nicht durch die Kofferraumluke. Blöd, wenn da ein Hundegitter im Weg ist. Und billige Plastikklappen links und rechts im Kofferraum mit reingestopftem Filz – auch so was kennen wir von Opel nicht. Wie steht's um die Konkurrenz? Vieles gut, manches nicht. Beispiel Renault: Mit 4,12 Metern ist der Captur Kürzester, aber nicht Kleinster. Vier Passagiere reisen ordentlich, dem 377 bis 1235 Liter großen Kofferraum müssen wir angesichts der Außenlänge Respekt zollen.
Dumm nur, dass sich der Beifahrer an einer scheinbar tollen Erfindung stößt: Das riesige Handschuhfach fährt raus – aber nur, wenn vorn rechts keiner sitzt, sonst Knie-Aua! Das Cockpit? Auf Kopfsteinpflaster klappert es (muss wohl ein französisches Phänomen sein, der Opel hat das auch), der Navi-Bildschirm ist zu klein und sitzt zu tief, die digitale Tachoanzeige ist Geschmackssache.
Weitere Details zum Vergleich der drei kleinen SUVs gibt es in der Bildergalerie. 
Andreas May

Fazit

Erster Vergleich, erster Sieg. Der neue Opel Crossland X feiert auf Anhieb den ersten Erfolg in der Boom-Klasse der kleinen SUVs und setzt sich gegen zwei starke Konkurrenten durch. Wie? 4,21 Meter kurz, aber trotzdem ordentlich Platz für vier Personen. Variabel dank verschiebbarer Rückbank. Total agil dank spritzigem Dreizylinder. Was jetzt noch fehlt, ist Feinschliff bei der Qualität.