Mercedes-AMG C 43 4Matic (2022): Test, W 206, Kombi, T-Modell, PS, Preis
Über 400 PS aus vier Zylindern im C 43 AMG: Guter Antrieb, doch der Sound ist mau
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Mit dem C 43 startet AMG sein Performance-Programm für die aktuelle C-Klasse – mit Vierzylinder und über 400 PS. Alle Infos und die erste Fahrt!
Bild: Daimler AG
Inhaltsverzeichnis
Die neue C-Klasse wird endlich zum AMG! Als C 43 bekommt die schwäbische Mittelklasse erstmals einen sportlichen Vierzylinder verpasst und verzichtet künftig auf den bisherigen V6.
Der Motor stammt dabei grundlegend aus den 45er-Modellen der A-Klasse, wird aber um einen elektrischen Turbolader ergänzt. Der C 43 ist ab sofort bestellbar, preislich werden mindestens 71.460 Euro für die Limousine fällig. Das T-Modell startet bei 73.245 Euro.

Die Allradlenkung ist für den C 43 Serie. Das Heck überzeugt mit vier verchromten Endrohr-Blenden.
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Am Blechkleid ändert sich beim C 43 traditionell nicht viel zur normalen C-Klasse mit AMG-Line. Auf den ersten Blick lassen nur die Plaketten auf den Kotflügeln und die vier runden Auspuffendrohre auf den kleinsten C-AMG schließen.

Carbon-Dekore und ein Sportlenkrad mit optionalen Alcantara-Bestandteilen kennzeichnen den Innenraum.
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Innen Platz genommen, fallen sofort das neue AMG-Sportlenkrad und die optionalen Dekore auf. Kontrastnähte auf dem Armaturenbrett und in den Türtafeln bringen das richtige Feeling mit. Mit dem C 43 wurde außerdem eine neue Generation ihrer optionalen Performance-Sitze vorgestellt.
AMG und Downsizing wollen einfach nicht so richtig zusammenpassen. Zu sehr haben uns die Edeltuner aus Affalterbach in den letzten Jahrzehnten mit fauchenden Sechszylindern und blubbernden V8-Motoren verwöhnt. Und jetzt ein Vierzylinder in einer C-Klasse? Da bleibt nur kurz durchatmen und eine Annäherung ohne Vorurteile.
Dass sich die Zylinderdiät nicht auf das Selbstbewusstsein niederschlägt, wird bereits an der zornig dreinblickenden Front deutlich. Große Lufteinlässe und die AMG-typischen, vertikalen Streben im Grill garantieren bestes Überholprestige. Über Seitenschweller und mächtige 20 Zöller (Serie sind 18) geht's zum Heck mit massigem Diffusor und zwei Doppel-Endrohren.

Große Lufteinlässe und die vertikalen AMG-typischen Streben garantieren das Überholprestige des C 43.
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Innen werden Fahrer und Beifahrer von zupackenden und gewichtsoptimierten Sportsitzen gepackt, über eine AMG-Taste kann der ambitionierte Fahrer seine persönliche Konfiguration vornehmen.
Guter Allradantrieb, aber schlechter Sound
In der Stadt fällt zunächst auf, dass der C 43 nicht auffällt. Im Komfortmodus rollt er samtpfötig auch über schlechtestes Pflaster, reagiert eher zurückhaltend auf Gasbefehle.
Das ändert sich radikal im Sportmodus. Dann sind die neun Stufen des AMG-Doppelkupplers immer auf Zug, die 408 PS auch dank zusätzlicher 14 Boost-PS vom elektrischen Startergenerator zum Sprung bereit. Ein E-Motor, der dem Turbolader im unteren Drehzahlbereich unter die Arme greift, ermöglicht bullige 500 Nm.
Der mit 31 Prozent vorn und mit 69 Prozent hinten hecklastig ausgelegte Allradantrieb sichert perfekte Traktion, die Hinterradlenkung schafft eine überlegene Straßenlage. Okay, der Sound ist eher mau, die Untermalung aus dem Lautsprecher für Puristen ein Gräuel.
Doch auch wenn die Emotionen bei so viel Perfektion etwas eingebremst werden, die Alltagstauglichkeit ist besser denn je. Wer trotzdem auf sechs Töpfe nicht verzichten möchte, muss aber mindestens zur E-Klasse greifen.
Fazit von Malte Büttner: Ja, der neue C 43 ist ein Opfer der strengen Emissionsregeln. Aber AMG zeigt beeindruckend, was in diesen Grenzen möglich ist. Spätestens im Alltag ist er unschlagbar.
Neben mehr Leistung bekommt die C-Klasse als 43er-Modell immer eine Allradlenkung spendiert. Auch der Allrad-Antrieb mit einer heckbetonten Momentenverteilung und das Verstellfahrwerk gehören zur Serienausstattung des C 43. Mit dem M 139-Motor aus der A-Klasse bekommt nun auch der C 43 ein Aggregat spendiert, das vollständig von einem Mechaniker aufgebaut wurde. Das "One man, one engine"-Prinzip ist typisch für einen Großteil der AMG-Motoren.
Der Mild-Hybride leistet 408 PS (+ 14 PS Hybrid-Boost) und soll durch einen elektrischen Turbolader mit einem besonders guten Ansprechverhalten ohne Turboloch überzeugen können. Hierbei wird ein kleiner Elektromotor auf die Laderwelle des Turbos gesetzt, weshalb er unabhängig von der Motordrehzahl und der Abgasmenge betrieben werden kann. Als Getriebe dient eine Neunstufen-Automatik mit nasser Anfahrkupplung.

Neben der Limousine wird das AMG-Einstiegsmodell der C-Klasse auch als praktischeres T-Modell angeboten.
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Den Standardsprint auf 100 km/h erledigt der C 43 in nur 4,6 Sekunden, das T-Modell braucht ein Zehntel länger. Schluss ist bei 250 km/h, gegen einen Aufpreis von gut 2250 Euro ("AMG Drivers Package") wird die Höchstgeschwindigkeit auf 265 km/h angehoben.
Dieser Beitrag ist Teil von: AUTO BILD – DAS MAGAZN
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