Mercedes C-Klasse T-Modell/Audi A4 Avant: Test
Diesel-Kombis: Neue C-Klasse gegen A4

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Die C-Klasse wurde gerade renoviert, der ebenso noble A4 wartet schon. Wer macht die bessere Figur? Unser Test gibt die Antwort.
Lange nicht gesehen, so einen Stern vorn auf der Haube. Ein schöner Anblick und dazu hilfreich beim Rangieren. Beim Benz gehört der klassische Stern aber leider nur zur Exclusive-Ausstattung, die (Exterieur plus Interieur) mal eben 2739 Euro kostet. Später mehr dazu. Die seit 2014 gebaute C-Klasse hat Mercedes gerade überarbeitet und dabei 6500 Teile geändert. Wovon kaum etwas zu sehen ist. Aber wozu ein erfolgreiches Design ändern? Schließlich sieht der Benz mit seinen leicht rundlichen Formen immer noch gut aus, steht stabil auf den Rädern.
Das Modellpflegeprogramm hinterlässt kaum sichtbare Spuren
Video: Mercedes-Benz C-Klasse (2018)
C-Klasse mit S-Klasse-Technik
In beiden Kombis geht es Reisenden auch in Reihe zwei gut
Man sitzt auf den vielfach verstellbaren Multikontursitzen vorn sehr bequem. Allerdings berechnet Mercedes die Sessel im High-End- Komfort-Paket mit stolzen 2398 Euro. Der edel ausgeschlagene Kofferraum schluckt 490 Liter, die im Verhältnis 40/20/40 geteilt klappbare Lehne kostet 345 Euro. Komplett umgelegt passen 1510 Liter rein. Ein in zwei Positionen zu befestigendes Gepäcknetz ist Serie. Der Mercedes darf maximal 537 Kilo schleppen – also einen sehr gut gefüllten Familienkoffer mehr als der Audi mit seinen 492 Kilo. In das ebenfalls mit feinem Velours tapezierte Gepäckabteil beim A4 passen 505 bis maximal, so ein Zufall, 1510 Liter, die 40/20/40 geteilte Rücklehne kostet hier 380 Euro extra, das Gepäcknetz und vier Verzurrösen sind immerhin im Preis enthalten. Beim Platz nehmen sich A4 und C-Klasse nicht viel, in beiden Autos sind Erwachsene im Fond anständig untergebracht – das war in der noblen Mittelklasse nicht immer so.
Der A4 ist genau so eingerichtet, wie er von außen aussieht: kühl und klar und, genau wie der Mercedes, blitzsauber verarbeitet. Der Test-A4 besitzt den 12,3-Zoll-Bildschirm für die digitalen Instrumente (500 Euro) und das 8,3-Zoll-Display für das große Navi (2840 Euro). Alles auch mit feiner Grafik, vielen Funktionen und Menüs. Wie beim Benz relativ flüssig zu bedienen.
In diesem Duell ist der A4 Avant das fahraktivere Auto

Der Audi ist dynamischer als der Benz, aber die Lenkung könnte mehr Rückmeldung vertragen.
Der Fahreindruck der C-Klasse vermittelt hohe Solidität

Das große C liegt bemerkenswert satt auf der Straße und wirkt wie eine kleine E-Klasse.
Und beim Stopp aus Tempo 100 steht der C 220 d mit warmen Bremsen nach 34,7 Metern – 1,8 Meter eher als der Audi! Die größeren Bremsscheiben vorn (plus 298 Euro) lohnen sich offensichtlich. Apropos Preise. Durch die Paketpolitik wird das T-Modell im Testtrimm teuer, unangenehm teuer. Mit Navi im High-End-Infotainment-Paket für 2916 Euro, den tollen Multikontursitzen im Paket für 2398 Euro und der Exclusive-Ausstattung, die – bis auf den Stern! – keiner braucht, für 2738 Euro summiert sich das auf 56.154 Euro. Und kostet den Benz den Sieg: Den Audi A4 Avant gibt es für 50.485 Euro. Ein entscheidender.
Fazit
Audi A4 Avant und Mercedes C-Klasse T-Modell sind zwei herausragende Kombis: geräumig, praktisch, komfortabel – und edel. Einen echten Verlierer gibt es bei zwei Punkten Unterschied nicht, reine Geschmacksfrage!
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