Mercedes CLA Shooting Brake, Peugeot 408: Plug-in-Hybrid, Test, Motor, Akku, Preis
Exoten mit Stecker: Peugeot 408 trifft auf Mercedes CLA Shooting Brake

—
Keine Lust auf Langeweile? Peugeot 408 und Mercedes CLA Shooting Brake sind auffällig geformt und leicht abseits der Norm. Die Plug-in-Hybride im Vergleich.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Neue SUV gibt es an jeder Ecke. Also bauen wir mal ganz was anderes, etwas Besonderes, sagten sich Peugeot und Mercedes und stellten 408 und CLA Shooting Brake auf die Räder. Fließheck-Limos, Coupés, Kombis, Crossover? Egal, jedenfalls Karosserieformen, die nicht so ohne Weiteres in ein Raster passen.
Der Peugeot 408 etwa kommt einerseits höhergelegt, mit stattlichen 19 Zentimeter Bodenfreiheit, unlackierten Radläufen und schwarzen Plastikplanken wie ein SUV daher. Andererseits erinnern der flache, lang gestreckte Aufbau und die großen Überhänge eher an ein sportliches Coupé.
CLA und 408 passen gut zusammen
Der CLA wiederum trägt einen stolzen Namen – Shooting Brake ist eine seltene Karosserieform mit zwei Türen und Coupé-ähnlichem Heck mit großer Heckklappe – und ist vorn ein ganz normaler CLA. Doch das Heck fällt dann schräg und relativ ungewöhnlich ab. Und sagt bitte nicht Kombi zu ihm.

Zwei Autos abseits des Mainstreams: Peugeot 408 und Mercedes CLA Shooting Brake stechen optisch aus der Masse heraus.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Passen CLA und 408 überhaupt zusammen? Besser, als man denkt. Das ungewöhnliche Design verbindet sie schon mal, dann haben sie mit 4,69 Metern auch die gleiche Länge. Und, Überraschung, selbst der Preis ist sehr ähnlich: Der Mercedes kostet in Test-Ausstattung ab 51.497 Euro, der Peugeot sogar 52.450 Euro.
Peugeot setzt auf ein tief liegendes Lenkrad
Eingerichtet ist der 408 ähnlich wie der 308, also mit dem tief liegenden Lenkrad und den darüber liegenden Instrumenten. Unsere Empfehlung: Bitte ausprobieren, manchen gefällt das, anderen eher nicht. Die Instrumente im 10-Zoll-Display lassen sich vielfältig konfigurieren, auch die Optik des zentralen 10-Zoll- Monitors geht voll in Ordnung. In den Menüs kann man sich verlaufen. Immerhin sind aber die darunter liegenden, programmierbaren Schnellwahltasten (i-Toggle) eine Hilfe, etwa für Klima, Navi oder Radio.

Unbedingt vorher ausprobieren: Mit dem kleinen, tief liegenden Lenkrad kommt nicht jeder klar – ein Test ist unerlässlich.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Zu den schönen Seiten am 408 gehören die sehr bequemen Sitze vorn und das Platzangebot hinten, das deutlich besser ist als im Benz. Allerdings: Wirklich luftig ist es nur um die Knie herum, die Kopffreiheit bleibt vergleichsweise knapp, größere Leute müssen den Kopf leicht einziehen. Und alle sitzen auf einer (zu) kurzen Sitzfläche relativ flach über dem Boden.
Im Mercedes sitzen wir lieber vorne
Im Benz hockt man sogar noch näher am Boden – die Rückbank ist sehr tief montiert, dafür gibt es hier aber einen Hauch mehr Luft über dem Scheitel. Vorn kommt der CLA mit komfortablen Sitzen und den zwei 10,25 Zoll großen Displays für Instrumente und großes Navi (MBUX High-End-Paket 2850 Euro).

Im Fond des Mercedes CLA ist es eher eng. Zudem ist die Rückbank zu tief montiert, die Sitzposition dadurch unbequem.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Die Menüs sind sauber strukturiert, es gibt Kurzwahltasten auf der Mittelkonsole, und die verständnisvolle Spracheingabe ist nach wie vor eine der besten überhaupt.
Fahrzeugdaten
Modell
Mercedes CLA 250 e Shooting Brake
Peugeot 408 Plug-in-Hybrid 225
Motor Bauart/Zylinder
Einbaulage
Hubraum
Leistung Verbrennungsmotor
Leistung E-Motor
Systemleistung
max. Drehmoment
Vmax
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Reifentyp
Radgröße
Verbrauch*/Abgas CO2
Tankinhalt/Kraftstoffsorte
Tankdeckel/Ladeanschluss
max. Ladeleistung AC/DC
Batteriekapazität (netto)
Vorbeifahrgeräusch
Anhängelast gebr./ungebr.
Stützlast
Kofferraumvolumen
Länge/Breite/Höhe
Radstand
Grundpreis
Testwagenpreis (wird gewertet)
Zum Hybridsystem des 250 e gehören der 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 160 PS, ein E-Motor mit 102 PS, ein netto 10,9 kWh großer Akku und eine Achtstufen-Doppelkupplung, die Systemleistung liegt bei 218 PS. Geladen werden kann mit Wechselstrom bis 7,4 kW (357 Euro extra) und Gleichstrom bis 22 kW (595 Euro) – das ist viel und gut für einen Plug-in-Hybrid.
Im CLA-Akku stecken 49 Kilometer
Rein elektrisch schaffte der CLA im Test 49 Kilometer, fährt leise und zügig. Mit leerem Akku wird es dann weniger gemütlich, der kleine 1,3 Liter meldet sich kernig zu Wort und brummt gerade bei mittleren Drehzahlen vernehmlich. Wobei der Benz – wie auch der Peugeot – gut gedämmt ist, richtig laut wird es deshalb in beiden nicht.

Genug für den Durchschnittspendler: Rein elektrisch legt der CLA Plug-in-Hybrid knapp 50 Kilometer zurück, lädt optional besonders schnell.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Das Hybridsystem funktioniert im CLA routiniert, das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet aufmerksam, unter Last schnell und zügig. Etwa beim Rangieren ruckelt es aber durchaus mal. Der Test-Benz besaß das Komfortfahrwerk, liegt damit stramm und entschlossen , federt energisch. Die Lenkung arbeitet fest und präzise, mit schöner Rückmeldung.
Ein Service von
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Der Peugeot teilt sich die Technik unter anderem mit dem 308 und dem Opel Astra. Zum System gehören ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 180 PS, ein E-Motor mit 110 PS, ein Akku mit 12,4 kW und eine Achtstufenautomatik, die Systemleistung liegt hier bei 225 PS. Geladen werden kann mit 3,7 kW, 7,4 kW kosten 500 Euro Aufpreis.
Im 408 passt jetzt auch die Lenkung
Elektrisch kam der 408 im Test 36 Kilometer weit, fährt sanft und zügig. Der 1,6-Liter meldet sich dann energisch, bleibt im Teillast-Bereich noch dezent, klingt unter Last aber angestrengt. Auch hier arbeitet das System reibungslos, Übergänge sind manchmal unter Last spürbar, und es ruckelt dann und wann im Schiebebetrieb.

Die Lenkung des 408 spricht direkt aber nicht nervös an. Eine deutliche Verbesserung zur früher etwas spitzen Peugeot-Abstimmung.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Trotz der höheren Leistung liegen die Fahrleistungen knapp hinter denen des Benz. Der 408 fährt sich nicht ganz so flüssig wie der CLA, untersteuert kräftiger. Er nimmt lange Wellen sanft wogend, rollt aber kantig ab und reagiert auf Querfugen betont ruppig. Schön: Die früher bei Peugeot gern zu spitze Lenkung spricht jetzt direkt, aber nicht mehr so nervös an.
Messwerte
Modell
Mercedes CLA 250 e Shooting Brake
Peugeot 408 Plug-in-Hybrid 225
Beschleunigung
0–50 km/h
0–100 km/h
0–130 km/h
0–160 km/h
0–200 km/h
Zwischenspurt
60–100 km/h
80–120 km/h
Leergewicht/Zuladung
Gewichtsverteilung v./h.
Wendekreis links/rechts
Sitzhöhe
Bremsweg
aus 100 km/h kalt
aus 100 km/h warm
Innengeräusch
bei 50 km/h
bei 100 km/h
bei 130 km/h
Verbrauch
Stromverbrauch (hochgerechnet)
Testverbrauch
(60 % Hybrid-, 40 % E-Anteil)
Verbrauch mit leerer Batterie
CO2 (Testverbrauch)
Reichweite (Testverbrauch)
Beim Preis sind sich Peugeot und Benz dann ziemlich nah – siehe oben. Wobei der 408 über die bessere Ausstattung verfügt. Hier sind etwa Matrix-LED-Scheinwerfer Serie (beim GT), beim CLA Halogenscheinwerfer. Ist ja auch schon wieder was Besonderes.
Fazit
Mercedes CLA und Peugeot 408 kommen mit auffälligem Design, liebevollen Details und schöner Einrichtung. Die Hybridantriebe liefern ordentliche Fahrleistungen und bleiben sparsam – aber nur mit entsprechendem Fahrprofil. Also, warum eigentlich nicht? Sehr teuer sind aber beide.
Service-Links