Hoch im Norden kann es ganz schön einsam sein. Gerade mal zwei Laster stehen auf dem Parkplatz an der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland. Winterblues an der A 7. Eilig stapft ein Trucker durch den Schnee zu seinem MAN. Bloß weg hier. Das gilt auch für die beiden vollgetankten Mercedes T-Modelle, die sich zu einem verrückten Rennen eingefunden haben: einmal längs durch die Republik, knapp 1000 Kilometer von Flensburg nach Füssen, ein Wettlauf zwischen dem stärksten und dem schwächsten E-Klasse T-Modell. Der neue E 63 AMG gegen das Kassenmodell E 200 CDI. 525 gegen 136 PS, 6,2 Liter gegen 2,1 Liter Hubraum, Hochdrehzahl-V8 gegen Vernunft-Spardiesel. Lohnt sich Leistung? Die Kollegen nicken: "Der AMG ist ein bis zwei Stunden eher im Ziel als der CDI", sagen sie, "auch wenn er öfter Sprit nachzapfen muss." Wie in der Formel 1: Rasen und tanken ist schneller als durchfahren. Wirklich?

Ein Tritt aufs Gas und der AMG-Mercedes wird zum Chef der linken Spur

Mercedes E 63 AMG vs. E 200 CDI
Mit 250 Sachen durch die Nacht: Wie ein Geschoss jagt der E 63 AMG über die leere Autobahn.
Damit unsere Wettfahrt nicht bei der ortsansässigen Punktebehörde aktenkundig wird, gibt es eine Regel: Tempolimits sind einzuhalten. Ansonsten gilt freie Fahrt. In beiden Autos errechnet das Navi eine Strecke von 986 Kilometern – und die Ankunft gegen Mitternacht. Jetzt ist es 14.35 Uhr. Schon beim Anlassen brüllt der E 63 mit tiefem V8-Bass den Diesel an. Soll heißen: Du Wurm hast keine Chance, ich bin König aller Kombis. Die A7 zwischen Flensburg und Bordesholmer Dreieck ist leer, Tempolimits sind selten. Ein Tritt aufs Gas, schon wird der AMG-Mercedes zum Chef der linken Spur. Oder ist er doch Feldherr? Geländegewinn ist angesagt: 120, 160, 200, 220, 240 km/h – der Big-Block-Benz bläst Richtung Bayern. Von 0 auf Tempo 200 in 14,4 Sekunden, das ist ein Wert aus der Welt der Supersportwagen.
Wer kommt als Erster ins Ziel – der schnelle AMG oder der sparsame CDI? Das Ergebnis der Wettfahrt erfahren Sie in der Bildergalerie! Den kompletten Artikel gibt es in AUTO BILD 9/2010 oder hier zum Download als PDF.

Von

Alex Cohrs