Der neue Mercedes GLA wächst auf echtes SUV-Format – und damit auf Augenhöhe mit dem Volvo XC40. AUTO BILD hat die beiden verglichen!
Platz 1 mit 546 von 800 Punkten: MercedesGLA 220 d 4Matic. Schnell, komfortabel, sicher und nach bester Abgaseinstufung einsortiert – klarer Sieg also.
Platz 2 mit 511 von 800 Punkten: Volvo XC40 D4 AWD. Edler Auftritt, subjektiv stark und trittsicher, aber in vielen Bereichen weniger modern als der neue GLA.
Endlich, möchte man fast sagen. Endlich ist der Mercedes GLA ein "echtes" SUV. Bislang ging der Kompakte mit Offroad-Genen allerhöchstens als höhergelegte A-Klasse durch. Jetzt ist der Nachfolger da, fast elf Zentimeter höher als bisher – ein echtes SUV also. Mit angenehm fließend runder Optik und typischen stämmigen Anleihen. Das Gegenstück fährt mit dem Volvo XC40 zum Vergleichstest vor.
In Sachen Design hat der neue GLA sehr gewonnen
Willkommen im Klub: Der neue GLA legt die Optik einer hochgebockten A-Klasse ab und wird zum SUV.
Die Schweden treiben es ja traditionell eher kantig. Thors Hammer – so heißen die LED-Scheinwerfer – gucken aus spitzen Winkeln aus der Front, der eckige Grill stellt sich vertikal in den Fahrtwind, und die Flanken des XC40 ragen schroff wie Knäckebrot über die Straße. Klingt nach einem knusprigen Gegner für den neuen GLA. Die etwas aufwendigeren Antriebspakete aus Zweiliter-Diesel, Allrad und Automatik machen aus den SUV schon mal eine jeweils ziemlich teure Angelegenheit. Den 190 PS starken XC40 D4 AWD rückt Volvo erst gegen Bezahlung von mindestens 47.350 Euro raus, Mercedes verlangt ab 44.125 Euro für den ebenfalls 190 PS starken GLA 220 d 4Matic.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Autsch – ein Volvo ist noch teurer als ein Mercedes? Tatsächlich. Doch das relativiert sich. Denn ein XC ist per se besser ausgestattet als ein GLA. Beispielsweise fahren ab Werk das schlaue LED-Licht mit beeindruckend variabler Lichtverteilung und sogar Apple Carplay und Android Auto mit.
Der Volvo ist deutlich durstiger als sein Konkurrent
Der Volvo schluckt im Schnitt 7,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer – der Mercedes braucht 0,8 Liter weniger.
Außerdem muss man bei Mercedes unter anderem eine Sitzheizung oder auch den schlüssellosen Zugang "Keyless Go" extra bezahlen. Der Mercedes gibt sich unterm Strich jedoch moderner. Die Sprachbedienung greift zum Beispiel auch in die Klimatisierung ein, und das Navisystem zeigt Routenhinweise als Karte im Head-up-Display als auch per "Echtbild" im Zentralbildschirm an. Bei den Betriebskosten macht der Volvo erneut etwas von seinem teuren Ansatz gut. Längere Wartungsintervalle und geringere Ausgaben für Steuern und Versicherung holen im Alltag zumindest einige Hunderter vom höheren Kaufpreis rein. Von Vorteil wäre aber, der Volvo bliebe häufiger mal geparkt. Denn der XC40 D4 trinkt fast einen Liter mehr Diesel pro 100 Kilometer als der Mercedes. Trotz ähnlicher Eckdaten – 2,0-l-Vierzylinder in Verbindung mit Achtstufenautomatik – kann der Volvo seinen Gewichtsnachteil (mit zwei Limo-Flaschen im Halter knackt er die 1,8-Tonnen-Grenze) nicht vertuschen.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Dem neuen Mercedes gelingt das nicht nur an der Tankstelle besser. Er fährt dem Volvo auch mühelos davon. Sprint? Durchzug? Spitze? Keine Chance für den XC. Gleichzeitig läuft der Vierzylinder des Mercedes sonorer, gleichförmiger und linearer in der Kraftabgabe. Das Volvo-Aggregat ist sorgfältig gedämmt – keine Frage. Doch in allen Last- und Drehzahlbereichen ist er als Ölmotor zu erkennen.
Im Kapitel Sicherheit liegen beide auf hohem Niveau
Da brennt nichts an: GLA und XC40 bremsen sehr gut, ihr ESP hält sie zudem jederzeit sicher im Zaum.
Besonderheit des Getriebes (funktioniert ansonsten tadellos): Um "D" oder "R" einzulegen, muss der Fahrer doppelt am elektrisch gekoppelten Wählhebel tippen. Das Doppel-D vergisst man beim hektischen Rangieren selbst nach gewissenhafter Eingewöhnung immer mal wieder und steht dann wie ein Fahranfänger mit aufheulendem Motor im Leerlauf da. Keine Fehler erlaubt sich der XC hingegen beim Fahrverhalten. Zwar schiebt der Volvo in schnell gefahrenen Radien früh über die Vorderräder nach außen. Auch Lastwechselreaktionen in Kurven zerren am SUV. Die souveräne ESP-Programmierung fängt das jedoch alles auf. Gleichfalls verzögert der Volvo erstklassig. Der Mercedes schafft die Anhalte-Übung mit kalten Bremsscheiben sogar noch besser. Zudem attestieren wir dem wachen, schnellen und exakten elektronischen Schleuderschutz eines GLA eine glatte 1+. Sicherer kann man ein SUV nicht an die elektronische Rettungsleine nehmen.
Fazit: Die Testwagen spielen in der 50.000-Euro-Liga. Da sollte alles sitzen. Tut es beim GLA 220 d beinahe, beim XC40 D4 in vielen Bereichen jedoch nicht. Also: Das beste Kompakt-SUV fürs viele Geld liefert Mercedes, der Wagen mit traditionell "besonderem" Image kommt von Volvo. Weitere Details zum Test gibt's in der Bildergalerie!
Der neue Mercedes GLA wächst auf echtes SUV-Format – und damit auf Augenhöhe mit dem Volvo XC40. Mit Diesel und Allrad stellen sich beide dem ersten Vergleichstest!
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
2/27
Fast elf Zentimeter höher als bisher ist der GLA. Mit angenehm fließend runder Optik und typischen stämmigen Anleihen.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
3/27
Die Schweden treiben es ja traditionell eher kantig. Thors Hammer – so heißen die LED-Scheinwerfer – gucken aus spitzen Winkeln aus der Front, der eckige Grill stellt sich vertikal in den Fahrtwind, und die Flanken des XC40 ragen schroff wie Knäckebrot über die Straße.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
4/27
Den 190 PS starken XC40 D4 AWD rückt Volvo erst gegen Bezahlung von mindestens 47.350 Euro raus, ...
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
5/27
... Mercedes verlangt ab 44.125 Euro für den ebenfalls 190 PS starken GLA 220 d 4Matic.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
6/27
Autsch – ein Volvo ist noch teurer als ein Mercedes? Tatsächlich. Doch das relativiert sich. Denn ein XC ist per se besser ausgestattet als ein GLA. Beispielsweise fahren ab Werk das schlaue LED-Licht mit beeindruckend variabler Lichtverteilung ...
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
7/27
... und sogar Apple CarPlay und Android Auto mit.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
8/27
Außerdem muss man bei Mercedes unter anderem eine Sitzheizung oder auch den schlüssellosen Zugang "Keyless Go" extra bezahlen. Der Mercedes gibt sich unterm Strich jedoch moderner.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
9/27
Die Sprachbedienung greift zum Beispiel auch in die Klimatisierung ein, und das Navisystem zeigt Routenhinweise als Karte im Head-up-Display als auch per "Echtbild" im Zentralbildschirm an.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
10/27
Die Sitze in der ersten Reihe des Mercedes sind besonders sorgfältig gepolstert und elektrisch verstellbar. Die Oberschenkelauflage lässt sich verlängern.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
11/27
Auch im Fond des GLA gibt es gut ausgeformte Sitze. Das Platzangebot ist ausreichend, Ein- und Aussteigen gelingt problemlos.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
12/27
Der Fahrersitz des Volvo könnte mehr Seitenhalt vertragen. Die Polsterung in der Lehnen-Mittelbahn ist zudem arg stramm.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
13/27
Das Platzangebot im XC40-Passagierabteil ist in Ordnung. Subjektiv geht es aber aufgrund des tiefen Dachholms eng zu, und eine harte Kante in Schienbeinhöhe in der Frontlehne stört den Sitzkomfort im Fond.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
14/27
Der XC40 D4 trinkt mit 7,4 l/100 km fast einen Liter mehr Diesel pro 100 Kilometer als der Mercedes. Trotz ähnlicher Eckdaten ...
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
15/27
... mit einem Zweiliter-Vierzylinder in Verbindung mit Achtstufenautomatik kann der Volvo seinen Gewichtsnachteil (mit zwei Limo-Flaschen im Halter knackt er die 1,8-Tonnen-Grenze) nicht vertuschen.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
16/27
Eine Besonderheit des ansonsten tadellosen Volvo-Getriebes: Um "D" oder "R" einzulegen, muss der Fahrer doppelt am elektrisch gekoppelten Wählhebel tippen. Das Doppel-D vergisst man beim hektischen Rangieren selbst nach gewissenhafter Eingewöhnung immer mal wieder.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
17/27
Keine Fehler erlaubt sich der XC hingegen beim Fahrverhalten. Zwar schiebt der Volvo in schnell gefahrenen Radien früh über die Vorderräder nach außen.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
18/27
Auch Lastwechselreaktionen in Kurven zerren am SUV. Die souveräne ESP-Programmierung fängt das jedoch alles auf. Gleichfalls verzögert der Volvo erstklassig.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
19/27
Der Mercedes schafft die Anhalte-Übung mit kalten Bremsscheiben sogar noch besser. Und er fährt dem Volvo auch mühelos davon. Sprint? Durchzug? Spitze? Keine Chance für den XC.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
20/27
Gleichzeitig läuft der Vierzylinder des Mercedes sonorer, gleichförmiger und linearer in der Kraftabgabe.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
21/27
Dem wachen, schnellen und exakten elektronischen Schleuderschutz eines GLA eine glatte 1+. Sicherer kann man ein SUV nicht an die elektronische Rettungsleine nehmen. Nach einem trägen Kahn fühlt sich der Mercedes trotzdem nicht an.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
22/27
Obwohl subjektiv eine Liga satter als der Volvo, bereitet es Spaß, den Benz sportlich zu nehmen. Die Rückstellung der Lenkung passt, ihre Übersetzung stimmt, das Getriebe arbeitet wach mit, ...
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
23/27
... die Dämpfer stellen sich auf Tastenbefehl in Habacht-Position auf – so lässt sich der GLA im Test-Trimm lässig über enge Landstraßen scheuchen.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
24/27
Ein verstellbares Stoßdämpfersystem bietet auch der Volvo. Für beide Autos gilt: Sie federn passabel bis wiegend-weich – ohne ins Schwammige abzugleiten. Unterschiede: Der Volvo neigt etwas stärker zur Seite, der Mercedes schluckt Querfugen mit mehr Geduld.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
25/27
Platz 2 mit 511 von 800 Punkten: Volvo XC40 D4 AWD. Edler Auftritt, subjektiv stark und trittsicher, aber in vielen Bereichen weniger modern als der neue GLA.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
26/27
Platz 1 mit 546 von 800 Punkten: Mercedes GLA 220 d 4Matic. Schnell, komfortabel, sicher und nach bester Abgaseinstufung einsortiert – klarer Sieg also.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
27/27
Fazit: Die Testwagen spielen in der 50.000-Euro-Liga. Da sollte alles sitzen. Tut es beim GLA 220 d beinahe, beim XC40 D4 in vielen Bereichen jedoch nicht. Also: Das beste Kompakt-SUV fürs viele Geld liefert Mercedes, der Wagen mit traditionell "besonderem" Image kommt von Volvo.