Mercedes GLC (2022): Test, Preis, Motoren, Plug-in-Hybrid, Mitfahrt
Handlicher und agiler – erste Fahrt im neuen Mercedes GLC
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Mercedes legt den GLC neu auf. Das SUV kommt ausschließlich als Mild- oder Plug-in-Hybrid und mit elektrischen Reichweiten von über 100 Kilometern. Alle Infos und erste Fahrt!
Bild: Mercedes-Benz
Inhaltsverzeichnis
Sie haben auf den ersten Blick gar nicht bemerkt, dass es der neue GLC ist? Das ist tatsächlich so gewollt, und dafür gibt es auch einen guten Grund: die Zulassungsstatistik. Denn allein im Jahr 202 hat Mercedes 33.719 Exemplare des Kompakt-SUV auf unsere Straßen gebracht, das macht 15 Prozent aller Mercedes-Fahrzeuge in Deutschland aus.
Aus diesem Grund entschieden sich die Schwaben für die Devise: Design Evolution, Rest Revolution. Und das mit der Evolution ist am GLC schnell erklärt. Mercedes spendierte dem GLC sechs Zentimeter mehr Außenlänge, die sich Radstand und Überhänge brüderlich teilen.

Die zweigeteilten Rückleuchten mit in Schwarz gehaltener Zierleiste in der Mitte unterstreichen optisch die Breite des GLC.
Bild: Daimler AG
Optisch kommt der Benz jetzt serienmäßig in der "Avantgarde"-Ausstattung daher, viele Chrom-Elemente wie der angedeutete Unterfahrschutz und Scheibeneinfassungen sind jetzt Standard.
Neue Rückleuchten mit dreidimensionaler Leuchtengrafik
Auffälligste Neuerung an der Front sind die neuen Scheinwerfer, die jetzt zur Mitte hin schmaler werden und bis in den Kühlergrill laufen. Je nach Ausstattungslinie hat der Grill eine auch eine andere Form.
In der "Avantgarde"-Line ist er eher klassisch und mit Chrom umrandet, die sportlichere "AMG-Line" erhält einen passenden, nach außen hin runtergezogenen Grill und andere Stoßfänger.
An der Seite ist auf den ersten Blick wenig passiert. Neben der zum Heck hin leicht ansteigenden Fensterlinie gibt es neue Felgen, die im Größenspektrum zwischen 18 und 20 Zoll zu haben sind.
Optional kann für den GLC eine Hinterachslenkung mit 4,5 Grad geordert werden, die den Wendekreis deutlich senken soll. Die zweigeteilten Rückleuchten erhalten eine dreidimensionale Leuchtengrafik, ein in Schwarz gehaltenes Zierelement unterstreicht die Breite des Hecks.
Abmessungen im Überblick:
• Länge: 4716 mm
• Breite: 1890 mm
• Höhe: 1640 mm
• Radstand: 2888 mm
• Kofferraumvolumen: 600-1640 Liter
• Kofferraumvolumen Plug-in-Hybrid: 463 Liter
• Breite: 1890 mm
• Höhe: 1640 mm
• Radstand: 2888 mm
• Kofferraumvolumen: 600-1640 Liter
• Kofferraumvolumen Plug-in-Hybrid: 463 Liter
Der neue Mercedes GLC mit dem Werkscode X 254 nutzt die MRA2-Plattform der neuen C-Klasse und bietet im Vergleich zum Vorgänger Verbesserungen in allen Bereichen. Die Kunden wollen mehr Platz, also bekommen sie sechs Zentimeter mehr, was auch mehr Beinfreiheit ergibt. Auch optisch erinnert vieles an die Mittelklasse-Limousine. AUTO BILD durfte bereits Platz nehmen.

Große Displays und modernste MBUX-Technik. Mit dem neuen GLC hat das SUV einen riesigen Sprung hingelegt.
Bild: Daimler AG
Bereits in der Serie kommt der neue GLC in der Ausstattungslinie "Avantgarde", die unter anderem an den Lüftungsdüsen zu erkennen ist, die an Triebwerksgondeln eines Flugzeugs erinnern.
Wie bei der C-Klasse findet sich auch im GLC direkt vorm Fahrer das frei stehende, 12,3 Zoll große Digital-Cockpit. Das Zentraldisplay ist ebenfalls leicht zum Fahrer geneigt und misst 11,9 Zoll.
MBUX in der neuesten Generation ist natürlich mit an Bord. Und diese Technologie setzt Maßstäbe: erstens, weil die Ergonomie passt, zweitens, weil die Icons riesig sind, und man sie während der Fahrt intuitiv bedienen kann. Drittens ist die Sprachbedienung hervorragend.
Bis zu 600 Liter Stauvolumen im Kofferraum
Und auch die Platzverhältnisse stimmen: Nicht nur vorne haben Passagiere auf den bequemen Sitzen der AMG-Line genug Platz, auch im Fond lässt es sich dank ausreichend Beinfreiheit angenehm sitzen.
Sie wollen mehr Kofferraum, also kriegen sie 50 Liter mehr, jetzt 600 Liter. Bei den Hybriden mussten einige Liter Stauraum aber der größeren Batterie weichen. Der Akku ist von 12,8 auf über 32,2 kWh gewachsen, damit schluckt das Gepäckabteil "nur" 463 Liter.
Doch jetzt geht's auf die Straße. Bei den ersten Testfahrten standen der Benziner mit 258 PS und der Diesel mit 197 PS zur Verfügung. Beide starten auffällig sanft, der Benziner legt sich dann kräftig ins Zeug, tritt lebhaft an, wird bei höheren Drehzahlen durchaus auch rau bis kernig.

Erste Fahrt im GLC: Die Sitze vorn sind gut geschnitten, bieten viel Seitenhalt. Der Fond ist bequem, bietet ordentlich Platz.
Bild: Daimler AG
Der Diesel klingt wie stets ganz vertraut nach Selbstzünder, bleibt gelassen und ausgeruht, zieht stämmig durch. Und er harmoniert gut mit der Neunstufen-Automatik. Die wirkt beim Benziner manchmal leicht nervös und braucht etwas länger beim Sortieren der Gänge.
Der GLC ist handlicher und agiler als der Vorgänger
Anders als bei der C-Klasse ist für den GLC eine Luftfederung lieferbar, die gibt's im Paket mit der Hinterachslenkung für 3320 Euro. Die Plug-in-Hybride kommen serienmäßig mit Luftfederung und Niveauregulierung hinten. Die Testwagen kamen selbstverständlich luftgefedert und auch hinten gelenkt. Gerade letzteres gefällt sehr, ist direkt und schnell ansprechend, mit schöner Rückmeldung.
Der GLC liegt satt auf der Straße, fährt sich angenehm komfortabel, ist gut gedämmt und insgesamt handlicher und agiler unterwegs als bisher. Zum Start gibt es die Benziner und Diesel, die Plug-in-Hybride folgen im Herbst.
Bei den Motoren setzt Mercedes auf Zweiliter-Vierzylinder-Aggregate, bei den Benzinern wie bei den Diesel-Versionen. Drei Verbrenner mit 48 Volt-Bordnetz wird es geben, zusätzlich haben die Schwaben vier Plug-in-Hybride im Programm.

Lümmel-Lounge: Im GLC-Fond kann man sich langmachen – prima Einstieg, viel Platz für Kopf und Beine, gute Sitzposition.
Bild: Daimler AG
Den Start macht der GLC 200 mit 204 PS, Einstiegs-Diesel wird der 220 d mit 197 PS. Allradantrieb gibt's bei allen Modellen serienmäßig. Bei den Plug-in-Hybriden gehen drei Varianten an den Start, eine davon mit Dieselmotor. Die Otto-Hybride starten mit dem GLC 300 e, der gibt bis zu 313 PS Systemleistung an alle vier Räder weiter, beim größeren GLC 400 e sind es sogar bis zu 381 PS.
Technische Daten im Überblick
GLC 200 4Matic
GLC 300 4Matic
GLC 300 e 4Matic
GLC 400 e 4Matic
GLC 220 d 4Matic
GLC 300 de 4Matic
Motor
Hubraum
Kraftstoff
Antrieb
Max. Leistung
Max. Drehmoment
Beschleunigung 0-100 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Verbrauch nach WLTP*
Elektrische Reichweite nach WLTP*
Mit einer Systemleistung von 333 PS orientiert sich der Diesel-Hybrid zwischen den elektrifizierten Verbrennern. Den Standardsprint auf 100 km/h erledigt er in 6,4 Sekunden, der GLC 400 e braucht sogar nur 5,7 Sekunden auf Landstraßen-Tempo.
Mit einer deutlich größeren Akku-Kapazität verspricht Mercedes eine rein elektrische Reichweite von bis zu 120 Kilometern nach WLTP – eine Revolution, verspricht Mercedes für seinen Vorgänger noch eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern.
Bleibt die Frage, nach den Preisen. Aktuell wird der GLC nur in den Verbrenner-Versionen angeboten, den Einstieg macht der GLC 200 mit einem Basispreis von 57.632 Euro, der aktuelle Top-Benziner GLC 300 kostet mindestens 68.241 Euro.
Für den Diesel (GLC 220 d) werden mindestens 60.238 Euro fällig. Die Plug-in-Hybride folgen dann im Herbst 2022, die Preise gibt Mercedes aktuell aber noch nicht bekannt.
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