Mit dem Hyperscreen digitalisiert Mercedes das gesamte Armaturenbrett
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Mercedes spendiert seiner vollelektrischen S-Klasse ein digitales Armaturenbrett. Das macht die neue Display-Einheit besonders!
Bild: Mercedes-Benz AG
Beim Mercedes EQS wird das Armaturenbrett zur Digitallandschaft. Drei Bildschirme verschmelzen dabei zu einer Einheit. Beinahe frevelhaft hier einfach nur von Bildschirmen zu sprechen. Das dachte sich auch Mercedes und tauft seine Kreation deshalb MBUX Hyperscreen. Das Bedienkonzept soll sich intuitiv an die Insassen anpassen und Hightech mit Emotionen verbinden. Das für den kommenden EQS optionale Bedienkonzept stellt Mercedes im Zuge der digitalen CES 2021 zur Schau. AUTO BILD hat alle Infos!
Riesige Glasfläche wird zum neuen Armaturenbrett
Die Lüftungsdüsen sind im Glas integriert. das amcht die Aufmachung besonders edel.
Bild: Daimler AG
Der Hyperscreen tauscht das klassische Armaturenbrett gegen eine Glaslandschaft aus drei Bildschirmen und erstreckt sich über die gesamte Breite des Fahrzeugs. Dabei scheint es so, als ob die Displays keine Ränder hätten und ineinander übergehen würden. Die gewölbte Oberfläche gibt dem Screen eine plastischere Note. Direkt in die Glasfläche integriert befinden sich die Lüftungsdüsen, die im bekannten Turbinen-Stil ausgeführt sind. Neben dem Zentralbildschirm und der Tachoeinheit bekommt beim Hyperscreen auch der Beifahrer eine eigene Bedieneinheit.Damit das Erlebnis im Auto für jeden Beifahrer individuell ist, lassen sich bis zu sieben unterschiedliche Profile anlegen. Ist der Platz nicht besetzt, zeigt der Hyperscreen im EQS eine Animation aus bewegten Mercedes-Sternen an. Dank OLED-Technik von Zentral- und Beifahrerbildschirm soll die Darstellung dabei besonders edel aussehen, denn der Schwarzpunkt liegt deutlich tiefer als bei herkömmlichen LCD-Monitoren. Eine Hintergrundbeleuchtung gibt es nicht, sondern bei OLED-Displays leuchten die einzelnen Pixel selbst. Unschöne Ränder wie beim Beifahrerdisplay im Porsche Taycan gehören so der Vergangenheit an.
Neue Bedienlandschaft und künstliche Intelligenz
Die Navigationsapplikation mit vollem Funktionsumfang ist immer im Zentrum der Bildschirmeinheit.
Bild: Daimler AG
Mercedes möchte für den EQS und dessen elektrischen Antrieb in MBUX ein neues Erscheinungsbild schaffen. Daher sind alle Anzeigen in einem neuen blau-orangenen Farbkonzept gehalten. Die wichtigsten Funktionen sollen bereits auf der ersten Bedienebene zu finden sein und verstecken sich nicht mehr im Untermenü. Welche Funktionen das konkret sind, variiert. Hier lernt der EQS dank künstlicher Intelligenz dazu und zeigt daher je nach Kontext unterschiedliche Menüpunkte an. Auch einige Fahrzeugfunktionen werden den Insassen in diesem Zusammenhang vorgeschlagen. So merkt sich das Auto dank GPS beispielsweise, wo der Fahrer die Lift-Funktion des Luftfahrwerks verwendet hat und schlägt die Erhöhung der Bodenfreiheit beim nächsten Mal dem Fahrer wieder vor. Das kann vor allem Kunden mit steiler Garageneinfahrt im Alltag helfen.
Viel Rechenleistung für Screen nötig
Passend zum vollektrischen Antrieb des EQS gestaltet Mercedes die Anzeigen auf Wunsch futuristisch.
Bild: Daimler AG
Natürlich brauchen solche Anwendungen auch hardwareseitig Ressourcen. Mercedes stattet den Hyperscreen seines EQS daher mit ordentlich Rechenleistung aus. Acht Rechenkerne und bis zu 24 GB Arbeitsspeicher sollen ein flüssiges und schnelles Agieren der drei Monitore ermöglichen. Zum Vergleich: Apple bietet seine 13-Zoll-Macbooks in der Basis mit 8-GB-Arbeitsspeicher an, mehr als 16 GB gehen auch optional nicht. Da die Touchflächen haptisches Feedback geben, sorgen insgesamt zwölf Aktuatoren für die passende Rückmeldung. Insgesamt steht den Passagieren in der ersten Reihe eine Gesamtfläche von rund 2432 cm2 zur Verfügung.
Mercedes präsentiert gerne auf der CES
Eigentlich läutet im Januar traditionell die CES in Las Vegas das Hightech-Jahr ein. Durch die anhaltende Pandemie muss aber auch die bedeutende Digitalmesse in das Internet umziehen und demnach folgen auch die Hersteller der Ausstellung in das World Wide Web.Für Mercedes ist die CES spätestens seit 2018 eine willkommene Bühne, um neue Innovationen im Bereich der Konnektivität vorzustellen. Damals präsentierten die Schwaben ihr Infotainmentsystem MBUX, das laut Unternehmensangaben mittlerweile weltweit in über 1,8 Millionen Fahrzeugen zum Einsatz kommt. Ein Jahr später zeigte der Hersteller den CLA auf der US-Messe mitsamt einem Update für MBUX. Kein Wunder also, dass die Stuttgarter auch 2021 die CES-Bühne nutzen und ihren Hyperscreen vorstellen.