Mercedes SLK, Ford Kuga, Volvo V70 und Co: Gebrauchtwagen-Geheimtipps
Diese sechs Gebrauchtwagen-Außenseiter sind gut und günstig

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Vergessen Sie VW Golf, Mercedes C-Klasse und Co: AUTO BILD zeigt sechs Außenseiter, die günstiger sind – und oft auch besser!
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Prestige interessiert Sie nicht? Ihnen sind echte Qualitäten wichtiger als der große Auftritt? Dann sind Sie hier richtig. Während die Mehrheit der Gebrauchtkäufer auf genau die Modelle schielt, die auch neu am besten gehen, lassen sich bei diesen Außenseitern Schnäppchen machen. Und dann gibt es noch Autos wie den Mercedes SLK, der zwar gesucht ist – aber ebenso solide und daher ruhig etwas älter gekauft werden kann. Solche Modelle haben den schlimmsten Wertverlust längst hinter sich. Und der ist bei Gebrauchtwagen einer der größten Kostenfaktoren. Der dritte Tipp ist das Bekenntnis zu Größe und Leistung. Denn je kleiner und schwächer der Kandidat, desto höher sein Restwert. Gut für Verkäufer, schlecht für Käufer. Die finden in den höheren Klassen oft neuere und gepflegtere Modelle zum gleichen Kurs. Bei fast gleichem Unterhalt. Mehr Sicherheit und Qualität inklusive.
Kleinwagen: Honda Jazz
Nur ein Geräusch kann die harmonischen Töne im kleinen Honda stören: das Quietschen der Bremsen. Ein mehr nerviges als sicherheitsrelevantes Problem. Ansonsten verschont der Honda Jazz seine Besitzer mit aufreibenden Hiobsbotschaften. In bester Honda-Tradition gibt er den unauffälligen Dauerläufer, den so schnell nichts aufhält. Der zwischen 2008 und 2014 gebaute Kleinwagen fällt, wenn überhaupt, nur in Einzelfällen mit gammelnden Bremsleitungen oder defekten Automatikgetrieben auf. Laternenparker entwickeln am Unterboden nach all den Jahren einen leichten Hang zum Kantenrost – nicht dramatisch. Das gilt auch für die Preise. Ordentliche Autos starten schon unter 4000 Euro. Oft aus erster Hand und mit durchgestempeltem Scheckheft. So einer findet noch lange den richtigen Ton. Darauf müssen Sie achten: Was nicht dran ist, geht auch nicht kaputt. In diesem Sinne ist dem einfach gehaltenen Honda Jazz nicht viel vorzuwerfen. Die Mängel gehen eher auf einen Reparaturstau zurück, verursacht durch die in dieser Fahrzeugklasse mitunter wartungsscheue Klientel. Der Jazz selbst verspielt sich eigentlich nie.
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* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Kompaktklasse: Toyota Auris
Wahrscheinlich ist die scheinbar frei schwebende Mittelkonsole noch das spannendste Detail des Toyota Auris. Der Nachfolger des Corolla wollte 2007 mit der alten Muffigkeit aufräumen und mit neuem Namen konsequent durchstarten. Vergebens. Der Auris geriet so langweilig und unscheinbar, dass man dagegenlaufen könnte, weil man ihn nicht gesehen hat. Er ist der klassische Typ für den zweiten oder dritten Blick, denn unterm Blech blieb Toyota sich treu. Die Langzeitqualität ist hervorragend. Achsaufhängungen, Elektrik, Getriebe und Motoren (abgesehen vom Diesel D-Cat) gelten als nahezu unzerstörbar. Bemängelt wird in Einzelfällen die Handbremse. Auch die Lackqualität ist nur so lala. Da haben die Lackierer wohl nicht hingeschaut. Darauf müssen Sie achten: Der zwischen 2007 und 2012 gebaute Auris ist einer der Musterschüler beim TÜV. Abzüge gibt es nur für den defektanfälligen Diesel (D-Cat). Quietschende Bremsen und falsch eingestellte Scheinwerfer sind dagegen Wartungsdefizite. Es gibt noch perfekte Ersthandautos zum fairen Kurs.
Mittelklasse: Mazda6
Italienische Eleganz, sportliches Fahrwerk und eine direkte Lenkung. Nach all den so haltbaren wie langweiligen 626-Generationen in den 1980er- und 1990er-Jahren zielte der erste Mazda6 direkt ins Lustzentrum – und wurde ein Erfolg. Leider lebte er seine italienische Seite nach ein paar Jahren auch beim Rosten aus und zeigte schnell hässliche braune Flecken. Der zwischen 2008 und 2012 angebotene Nachfolger sollte die legendäre Haltbarkeit zurückbringen. Das klappt auch ganz gut. Abgesehen von den etwas anfälligen Dieseln und unterdimensionierten Achsgelenken stört eigentlich nur Kleinkram. Vorausgesetzt, die Besitzer verfügen über eine trockene Garage. Denn beim Rostschutz ist der brave 6er immer noch nicht vorbildlich. Planen Sie also eine Konservierung mit ein. Darauf müssen Sie achten: Mit dem 6er kann Mazda erstmals in der Mittelklasse emotional punkten. Ein bisschen Zuneigung der Besitzer ist allerdings auch ratsam. Immerhin hält der grundsätzlich solide Kombi ein paar Zickigkeiten bereit. Vor allem der Rost ist bei dieser Baureihe noch nicht ausgestanden. Also, genau hinschauen.
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* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Oberklasse: Volvo V70
Steile Heckscheibe, dahinter viel Platz. Der Volvo V70 ist ein echter Volvo-Kombi im besten Sinne. Auch weil die Qualität stimmt. Daran ändern selbst die vielen Zutaten der einstigen Konzernmutter Ford nichts. Eher schon die fordernden Besitzer, die ihre Schweden gar nicht mehr verlassen wollen und sie so zu den absoluten Vielfahrerautos am Gebrauchtwagenmarkt machen. Laufleistungen von über 400.000 Kilometern sind keine Seltenheit. Dann nagelt natürlich meistens einer der Diesel unter der Haube. Hier sind die Fünfzylinder mit 136 bis 185 PS erste Wahl, die stärkeren können wie auch die schwachen "Drive"-Modelle einen Kollaps erleiden. Besser in die Zeit passen die Benziner. Mit ihnen hat der Schwedenklassiker noch eine große Zukunft. Darauf müssen Sie achten: Ärger droht traditionell beim Ölverlust und bei den unterdimensionierten Achsaufhängungen. Servolenkungen können ebenso wie die Zündschlösser (Schacht) schlappmachen. Vorbildlich dagegen die Noten für Auspuff, Rostvorsorge, Bremsen. Frühe V70 III starten bei rund 6000 Euro.
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Heiser und rauchig erwacht der Motor zum Leben. Nanu, den Klang kennen wir doch irgendwoher? Richtig geraten, die Topmotorisierung von Fords erstem Kompakt-SUV steuerte Volvo bei. Der 2.5-Liter-Fünfzylinder passt, abgesehen vom Verbrauch, mit seiner bärigen Art ausgezeichnet zum Ford Kuga. Auch weil dessen dynamisches Fahrwerk problemlos mit der Kraft fertig wird. Häufiger anzutreffen, aber deutlich problembehafteter sind die Diesel. Hier streiken oft die Luftmassenmesser, die Partikelfilter verstopfen. Motorunabhängig machen bei dem zwischen 2008 und 2013 gebauten Kuga sonst höchstens mal die Radlager schlapp, oder er verliert etwas Öl. Dass sich diese Qualitäten herumgesprochen haben, wird an den Gebrauchtpreisen klar – unter 6000 Euro wartet nur Schrott auf neue Opfer. Darauf müssen Sie achten: Der Kuga verbindet alle Alters- und Nutzungsschichten und damit auch alle Fahr- und Verschleißzustände. Finger weg von Dauer-Zugwagen, offroadgetriebenen und verheizten Vertreterdieseln. Besser ist der einfache Rentner-Kuga mit kleinem Motor und nix auf der Uhr.
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Ein offener Mercedes als Geheimtipp? Nein, wir haben nicht den Verstand verloren. Das Geheimnis des natürlich superbeliebten Mercedes SLK ist seine hohe Langzeitqualität. Wer merkt, dass im Bereich der bis Achtjährigen einfach kein Benz im Budget ist, kann sich hier ruhig ein paar Jahrgänge weiter zurück wagen. Wie schon der Ur-SLK ist sein zwischen 2004 und 2011 gebauter Nachfolger echt robust. Egal ob beim Rostschutz, beim Fahrwerk, bei der Abgasanlage oder der Elektronik – überall gibt es Bestnoten für den in Bremen montierten Roadster. Selbst das Blechdach, bei anderen Herstellern ein klassischer Problemherd, hält durch. Kompromissbereitschaft ist lediglich bei der Materialanmutung und den gammelfreudigen Bremsleitungen gefragt. Darauf müssen Sie achten: 22 Sekunden reichen dem SLK, um seinem Besitzer ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Doch auch wenn das Dach zubleibt, gibt's nicht viel zu meckern. Käufer sollten nach originalen und unverbastelten Modellen Ausschau halten. Frühe SLK starten bei 7000 Euro und verlieren nicht mehr viel.
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