Mercedes V-Klasse (2020): AMG, Tuning, GAD, V8, V 63
Einzigartige Mercedes V-Klasse AMG mit unglaublichen 900 PS

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Eine Mercedes V-Klasse mit V8-Biturbo und Allrad: Tuner GAD Motors hat einen einzigartigen Monster-Van geschaffen. Statt 190 PS hat der Benz jetzt 900 PS!
Bild: youtube/Automotive Mike
Die Mercedes-AMG-Welt ist groß! So groß, dass Mercedes inzwischen fast alle Baureihen auch als AMG-Version anbietet. Doch bis heute gibt es immer noch einzelne Modelle, bei denen sich ein AMG-Derivat nicht lohnt, einfach weil der Markt viel zu klein wäre. Zu diesen Baureihen gehört neben der B-Klasse auch der Van V-Klasse. Zwar wird inzwischen der vollelektrische EQV angeboten, doch einen V 63 hat und wird es aller Voraussicht nach niemals geben – zumindest nicht von offizieller Seite. Doch das hält Tuning-Unternehmen wie GAD Motors nicht davon ab, die Sache selbst in die Hand zu nehmen!
Alles begann ganz harmlos: Die Jungs von GAD Motors benötigten für eine Reise ein Auto mit Platz für sieben Personen plus Gepäck. Sie mieteten eine Mercedes V-Klasse und während sie vom Platzangebot und dem Komfort überzeugt waren, fehlte es den leistungsverwöhnten Tunern schlicht an Power. Die Idee einer Mercedes V-Klasse mit V8-Biturbo war geboren. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich bei GAD Motors um einen Mercedes-Spezialisten handelt, der in der Szene für seine spektakulären Umbauten, die nicht selten in Bereiche von 1000 PS und mehr vorstoßen, bekannt ist. Halbe Sachen gibt es bei GAD nicht. Auch interessant: Mercedes C 63 AMG mit 1200 PS
Bis zu 900 PS sind möglich
Voller Motivation wurde das Basisfahrzeug, ein Mercedes V 250 d mit Allrad und AMG-Line bestellt, doch bis das Mammutprojekt starten sollte, verging viel Zeit. Währenddessen spulte die V-Klasse im Originalzustand rund 50.000 Kilometer ab, ehe es im Jahr 2020 endlich so weit war – der Umbau konnte beginnen. Da es keinerlei Erfahrungen gab, ob ein V8-Biturbo überhaupt unter die Haube der V-Klasse passte, musste der halbe Vorderwagen auseinander gebaut werden. Der Zweiliter-Diesel (OM 654) mit serienmäßigen 190 PS und 440 Nm flog raus und wurde durch einen Vierliter-V8-Biturbo (M 177) ersetzt. Doch da der Motor sowieso aufwendig an die V-Klasse angepasst werden musste, entschied GAD Motors kurzerhand, den V8 inklusive Kühlsystem komplett zu überarbeiten und verbaute größere Turbolader und vieles mehr. Das Ergebnis: Die Leistung wurde mehr als vervierfacht. Statt ehemals 190 PS soll die V-Klasse jetzt bis zu 900 PS auf alle vier Räder loslassen.
Doch der Motorumbau und die damit verbundenen Software-Optimierungen sind natürlich nur die halbe Miete. So entwickelte GAD eine neue Abgasanlage inklusive OPF-Filter und modifizierte die originale 9G-Tronic, damit das Getriebe die geballte Leistung überhaupt handeln kann. Eine originale AMG Carbon-Keramikbremsanlage inklusive der charakteristischen bronzefarbenen Sättel sorgt dafür, dass die gedopte V-Klasse aus hohen Geschwindigkeiten sicher zum Stehen kommt und ein überarbeitetes Fahrwerk soll ausreichend Stabilität bringen.
Der ganz besondere Clou des Umbaus: Auf den ersten Blick sieht die V-Klasse, mit Ausnahme der Felgen im Maybach-Style, fast serienmäßig aus. Lediglich kleine V8-Biturbo-Schriftzüge an den Kotflügeln verraten, dass unter der Haube kein Vierzylinder-Diesel steckt. Auch der Innenraum ist unangetastet geblieben, sodass die V-Klasse weiterhin als Langstreckenmobil (wenn auch mit häufigeren Tankstopps) taugt. Beim SCC500 Event in Zweibrücken Anfang Juli 2021 war die von GAD Motors getunte V-Klasse jetzt in einer schwächeren Leistungsstufe unterwegs und konnte dennoch problemlos mit Sportwagen und Powerlimousinen mithalten. Offizielle Fahrleistungen hat GAD bisher genauso wenig verraten wie einen Preis.
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