Spezialeinheiten wie die Navy Seals, das Kommando Spezialkräfte (KSK) oder die Delta Force sind traditionell bestens ausgerüstet. Das gilt nicht nur für ihre Bewaffnung, sondern auch für ihre Fahrzeuge. Was beim Rest des Militärs gute Dienste leistet, stößt bei den Elitekämpfern schnell an Leistungsgrenzen. Den tragen Firmen wie Mercedes oder Land Rover Rechnung und stellen überarbeitete Spitzenmodelle ihrer Armee-Jeeps bereit – oder lassen die Fahrzeuge von Rüstungsunternehmen maßschneidern. So wird aus der Mercedes G-Klasse erst der militärische Wolf und im nächsten Schritt dann der Serval, der auf die speziellen Anforderungen der Elitekämpfer des Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr zugeschnitten ist. An diese Fahrzeuge der Superlative werden ebenso hohe Ansprüche gestellt, wie an die Elitekämpfer selbst: Sie müssen extrem belastbar sein und viele Kilometer durch Wüsten, Gebirge und Dschungel zurücklegen können.

Hummer-Nachfolger: Neue Jeeps für US-Army

Polaris Quad
US-Spezialeinheiten verladen in Afghanistan ein Polaris-Quad in einen Chinook-Helikopter. Die Wahl des Fahrzeugs hängt immer von der Mission ab.
Eierlegende Wollmilchsäue gibt's auch in der militärischen Welt nicht, deshalb bedienen sich die Spezialeinheiten bei verschiedenen Fahrzeugtypen. Welche genau, das hängt immer von der Mission ab. Lange Strecken mit einem Quad zurückzulegen macht keinen Sinn. Dafür sind die Long Range Patrol Vehicle (LRPV) genau richtig. Der Special Air Service (SAS) der Briten und das Special Air Service Regiment (SASR) der Australier nutzen dafür vor allem den Land Rover Defender 110 als Special Operations Vehicle (SOV). Modifiziert heißt der Landi beim SASR Perentie, also Riesenwaran. Wichtigste Änderungen: Das Reserverad liegt unter dem hinteren Teil des Laderaums, das Fahrgestell ist feuerverzinkt, und der Motor stammt von Isuzu.

Boxer: Der neue Truppen-Panzer der Bundeswehr

Toyota Hilux 7
Ein umgebauter Toyota Hilux 7 für französiche Spezialeinheiten. Das Rezept: zusätzliche Bewaffnung und optional bessere Panzerung.
Französische Spezialisten setzen auf den VLRA (Véhicule de Liaison et de Reconnaissance), ein Renault Defense Truck der vom hauseigenen "Tuner" ACMAT (Ateliers de Constructions Mécaniques de l'ATlantique) aufgerüstet wird. Für Lufttransporte eignet sich der leichtere ALTV (Airtransportable Véhicule Tactique Léger), der auf dem Toyota Hilux der siebten Generation aufbaut und überwiegend in Afghanistan zum Einsatz kommt. An diesem Beispiel wird deutlich, wie entscheidend das Einsatz-Szenario für die richtige Wahl des Fahrzeugs ist. Darüber hinaus zeichnet sich eine rege Zusammenarbeit der Autohersteller in Sachen Rüstung ab: Die militärischen Renault- und Toyota-Modelle gehören zur Volvo-Gruppe.

Diese Renault gibt's nicht beim Händer: Gepanzerte Franzosen

Unimog 1300
Der Unimog der belgischen Para-Commandos ist speziell für Aufklärungsmissionen und zur Feuerunterstützung von Spezialkräften entwickelt.

Navy Seals, Green Berets und Army Rangers nutzen verschiedene Versionen des Humvee, der sich dann besonders durch eine stärkere Panzerung und bessere Bewaffnung auszeichnet. Die Para-Commandos der Belgier verfügen über mehrere vom Spezialfahrzeugbauer Carat Defense umgebaute Mercedes-Benz Unimog-1300. Sind Geschwindkeit und Wendigkeit gefragt, bieten sich Fast Attack Vehicle (FAV) an. Dabei handelt es sich um Buggys, die beispielsweise bei der Rückeroberung Kuwaits im zweiten Golfkrieg ihre Stärken in Städten ausspielen konnten. Zivile Fahrzeuge dienen der Tarnung bei verdeckten Operationen. Doch oftmals trügt der Schein: Was von außen nach einem Serienmodell aussieht, ist meist leicht gepanzert und mit Notlaufreifen ausgestattet. Der Toyota Hilux und der neue VW Amarok Military gehören zu dieser Gattung. In der Bildergalerie zeigen wir die spektakulärsten Fahrzeuge der Spezialeinheiten.